Schlagwort-Archive: Corona
Coronavirus
Schule in Friedberg muss schließen
Wegen mindestens einer Corona-Infektion schließt der Wetteraukreis die Wartbergschule in Friedberg bis zum 4. September 2020. In Quarantäne gehen auch Kinder und Erzieherinnen der Kita im Sichler in Bad Nauheim und die Menschen einer Flüchtlingsunterkunft in Bad Vilbel. Am 26. August 2020 wurden insgesamt vier Menschen als infiziert gemeldet. Coronavirus weiterlesenCorona in der Kita
Quarantäne für Kinder von Kita Kunterbunt
Viele Kinder der größten Kita in Bad Vilbel müssen ab dem 20. August 2020 in die Quarantäne: Ein Kind ist positiv auf Corona getestet worden. Die Kinder und das Personal werden am Sonntag, 23. August in einer Sonderschicht getestet. Corona in der Kita weiterlesenCorona-Epidemie
Mehr Infektionen in der Wetterau
Die Zahl der nachgewiesenen Fälle von Corona-Infektionen im Wetteraukreis liegt am 14. August 2020 bei 447, sechs mehr als am Tag zuvor. Am Donnerstag wurden vier Infektionen gemeldet. Die Neuinfektionen vom Freitag wurden aus Bad Vilbel (2), Butzbach (1), Karben (1) und Ortenberg (2) gemeldet. Corona-Epidemie weiterlesenWegen Corona aufs Rad
Händler sollen Fahrräder reparieren
Von Klaus Nissen
Nach sieben Wochen haben auch die hartgesottensten Couchpotatos die Nasen voll vom Fernsehen, Online-Surfen oder Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spielen. Viele beginnen, ihre Dachböden, Keller und Garagenwinkel zu entrümpeln. Dabei entdecken sie verstaubte Fahrräder aus sportlicheren Zeiten. Die Folgen: An sonnigen Tagen strampeln viel mehr Familien und Paare als sonst über die Feldfluren. Die Fahrradhändler der Region erleben eine Sonderkonjunktur. Und haben nun Gelegenheit, aufgestauten Frust rauszulassen.Wegen Corona aufs Rad
„Es ist Stress pur. Ein Sechzehn-Stunden-Arbeitstag reicht im Moment nicht“, stöhnt die Fahrrad- und Gartengeräte-Händlerin Sabine Lutz aus Wolferborn bei Büdingen im Wetteraukreis . Bei ihrem Familienbetrieb häufen sich die Anrufe und Besuche von Menschen, die ihre vernachlässigten Drahtesel ausflugtauglich machen wollen. Mal ist der Radmantel spröde geworden, mal der Bremszug gerissen. Oder die eingerostete Gangschaltung verstellt. Und die Reparatur „muss gleich und sofort sein“, umschreibt Sabine Lutz die Erwartungshaltung mancher Kunden. In der Wolferborner Fahrradwerkstatt tut man, was geht. Aber es reicht nicht aus.

Beim großen Fahrradgeschäft HWG der Familie Haas an der Lauterbacher Straße in Gedern ist ebenfalls richtig was los. Man habe schon einen Angestellten mehr als üblich in die Werkstatt beordert, berichtet Sigrun Haas. Doch der Ansturm sei nicht zu bewältigen – leider müsse man auch mal Reparaturbegehren ablehnen: „Das tut weh. Aber es nutzt ja nichts, wenn das Fahrrad vier Wochen oder länger in der Werkstatt steht.“ Manche Alt-Fahrräder sind auch nicht mehr zu reparieren, sagt Sigrun Haas. Wenn sie zum Beispiel Billig-Felgenbremsen aus minderwertigem Material haben, die heutzutage nicht mehr zugelassen sind. „Es gibt ja Vorschriften der Verkehrssichereit, für die wir haften müssen, sobald wir ein Fahrrad zur Reparatur in die Werkstatt schieben.“
Wer am Wochenende einfach mal wieder aufs Rad steigen will, weil nichts anderes mehr geht, kann bei HWG auch ein Trekkingrad leihen. Das sei garantiert gut in Schuss und mache den Gelegenheits-Radfahrern vielleicht auch wieder Lust aufs Pedalieren. „Die Leute strahlen einfach, wenn sie zurückkommen“, beobachtete Sigrun Haas. „Sogar die pubertierende Tochter. Man sieht, dass das Radfahren durch die Natur gut für die Seele ist.“
„Ich hätte heute schon drei Räder verkaufen können“
In Altenstadt klingelt das Telefon von Günther Steuernagel öfter als sonst. Es sind Leute, die einfache Fahrräder für Ausflüge suchen. „Ich hätte heute schon drei Räder verkaufen können“, sagt der Inhaber des 1949 von seinem Vater gegründeten Geschäfts gegenüber dem Rathaus. Doch Steuernagel muss abwinken – er verkauft nur noch E-Bikes einer niederländischen Firma, die solide, dauerhafte Qualität liefert. Solche Räder kosten aber mehr als 2000 Euro. Die sichern dem Händler das Überleben. Auf die Stammkunden allein könne er sich nicht mehr verlassen, so der Händler. Die seien nach und nach weggestorben. Und viele junge Menschen, die Stammkunden werden könnten, zögen nach fünf Jahren wieder aus Altenstadt fort. Das Überleben gelingt Günther Steuernagel trotzdem, weil er keine Angestellten hat und die Fixkosten niedrig hält. Reparaturen macht er auch – bis Ende Mai sind seine Arbeitstage ausgebucht. „Wenn einer bei mir einkauft, kann er jederzeit kommen und kriegt geholfen.“ Doch wenn jemand mit dem kaputten Billigrad vom Discounter oder vom Onlineversand auftaucht, winkt Günther Steuernagel ab. Er ist nicht der einzige Händler, den die Vorliebe vieler Kunden für billige und gut aussehende Räder ärgert. „Es gibt Leute, die sich von mir beraten lassen. Und dann kaufen sie das Fahrrad im Internet!“ Nachhaltigkeit und lange haltende Teile seien zu vielen Menschen nichts wert.
Fahrrad-Schrauber ordern jetzt edle Teile
Neun Kilometer von Günther Steuernagel entfernt arbeiten Petra und Dirk Körner ebenfalls im Fahrrad-Metier – aber ganz anders. Das an der Stockheimer Vordergasse lebende Paar hat keinen Publikumsverkehr und kein Ladengeschäft, es muss wegen der Corona-Folgen aber genau wie alle anderen Fahrradexperten schuften. „Wir haben jetzt eine Sieben-Tage-Woche. Es ist wie ein Tsunami“, sagt Dirk Körner. Das Paar begann vor zwölf Jahren, unter dem Firmennamen Radsport Erdmann Ersatzteile und selbst gefertigte Vorder- und Hinterräder über das Internet zu vertreiben. Keine Billigware, sondern haltbare Sättel, Speichen, Felgen, Pedalen, Parallelogramm-Satteldämpfer, Getriebenaben und Nabendynamos aus deutscher Produktion. Zu Beginn der Corona-bedingten Zwangspause herrschte noch Schockstarre bei den Menschen, sagt Dirk Körner. Doch vor vier Wochen holten sie weltweit ihre Räder aus den Winkeln und merkten, dass einiges an ihnen aufzuarbeiten war. Wer sich das selber zutraut und Qualität mag, bestellt die Teile beim Ehepaar in Stockheim. Es hat sie auf Lager und ist vorerst nicht von der Verlässlichkeit internationaler Lieferketten abhängig. Dass Radsport Erdmann zu den Profiteuren der Pandemie gehört, ist Dirk Körner regelrecht peinlich. Andererseits freut er sich über das wachsende Interesse am gepflegten Radfahren. Er hofft und glaubt, dass viele Menschen nach der Epidemie weiter in die Pedale treten. Das sei nachhaltig und gesund. Außerdem seien Fernreisen wohl für längere Zeit nicht angesagt.
Hier gibt es Tourentipps
Elfriede Pfannkuche sieht das genauso. Die frühere Bürgermeisterin von Hirzenhain wird nicht müde, die Attraktionen der näheren Umgebung zu preisen, die man gut und leicht mit dem Fahrrad erreichen kann. Momentan bietet sie Einzel-Schulungen für Leute an, die lange nicht geradelt sind und jetzt aufs E-Bike umsteigen wollen. Sobald es wieder erlaubt ist, will Pfannkuche auch die geführten Radtouren mit LeihEbikes wieder anleiten. Eine Übersicht steht auf der kreiseigenen Webseite tourismus.wetterau.de. Dort kann man auch digitale Radwegekarten herunterladen und Tourentipps bekommen.
Massenhaft Kurzarbeit
Jeder dritte bis vierte Betrieb betroffen
Von Klaus Nissen
Die Corona-Epidemie zwingt viele Betriebe zur teilweisen oder völligen Schließung. Nun gibt es mehr Arbeitslose – aber noch viel mehr Kurzarbeiter. Die Lage sei „angespannt, aber nicht dramatisch“, meinte Björn Krienke am 30. April 2020 Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Er ist Geschäftsführer für den operativen Bereich der Arbeitsagentur in Gießen. Vor allem das Gastgewerbe ist nach Ansicht der Gewerkschaft NGG in seiner Existenz bedroht. Massenhaft Kurzarbeit weiterlesenSchulbeginn
Kein Mundschutz, aber strenge Regeln
Am Montag, 27. April 2020 kommt wieder Leben in den Schulen – die Kinder und Jugendlichen der Abschlussklassen dürfen hinein. Ihr Alltag wird sich aber stark verändern. Am deutlichsten zeigen das die neuen und ziemlich strengen Hausregeln der Gesamtschule in Gedern. Schulbeginn weiterlesenCoronavirus
224 Wetterauer infiziert
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Wetterauer ist bis Montag, 20. April 2020, um 35 auf 244 gestiegen, teilt Landrat Jan Weckler mit. 120 Menschen wurden als geheilt aus der Quarantäne entlassen (plus 26). Insgesamt befinden sich 39 Menschen in stationärer Behandlung, 13 von ihnen bedürfen einer intensivmedizinischen Behandlung. Sieben Wetterauer sind an Covid-19 gestorben. Coronavirus weiterlesenCorona-Demokratie
Virus verkleinert Parlamente
Die Epidemie bedroht nun auch die kommunale Demokratie. Das Land Hessen erlaubt jetzt jeder Stadt und Gemeinde, ihr Parlament durch den viel kleineren Finanzausschuss zu ersetzen. Der darf wichtige Entscheidungen auch in nichtöffentlichen Telefonkonferenzen treffen. Corona-Demokratie weiterlesenCorona und Lebensmittel
Rewe macht Sonderschichten
Von Klaus Nissen
Weil die Lebensmittel-Nachfrage immer noch deutlich höher ist als vor der Corona-Epidemie, muss die aufgestockte Belegschaft der Rewe-Lager in Rosbach und Hungen auch nachts arbeiten. Die Knappheit an Klopapier lässt nach. Und für die Tafeln bleibe keine Lebensmittel mehr übrig. Corona und Lebensmittel weiterlesen