Petra Ihm-Fahle

Leidenschaftlich schreiben

Von Bruno Rieb

Landbote-Autorin Petra Ihm-Fahle liebt Bücher und noch mehr liebt sie es, Bücher zu schreiben. Nun hat sie ein Buch übers Schreiben geschrieben: „Glücklich in die Tasten hauen“

Der Traum, berühmt zu werden

Es ist ein sehr persönliches Buch geworden. Ihm-Fahle beschreibt ihren Weg zur Journalistin und Buch Autorin und verknüpft ihren Werdegang mit reichlich Tipps für angehende Schriftsteller.

Petra Ihm-Fahle präsentiert ihr neues Buch.

Die Liebe zu Büchern wurde ihr in die Wiege gelegt. Ihre Großtante hatte eine Buchhandlung in Darmstadt. „Ein Besuch dort war für mich wie ein Abenteuer. Ich saß vor dem Regal mit den Kinderbüchern, suchte aus und mein Vater bezahlte die ausgesuchten Schätze“, schreibt sie. Sie schrieb ihr erstes Gedicht und träumte von ihrer künftigen Berühmtheit und nach einer erfolgreichen Nacherzählung in der Grundschule sagte sie im Familienkreis: „Ich werde Schriftstellerin.“

Später musste sie erfahren, dass mit Schreiben den Lebensunterhalt zu verdienen und gar berühmt zu werden, gar nicht so leicht ist. Sie reichte zwei Romane und ein Kinderbuch bei Verlagen und einer Agentin ein – und bekam nur Absagen. Also wurde sie Journalistin. „Es ist nicht einfach, mit dem Schreiben Geld zu verdienen, aber man kann es versuchen. Ich bin seit über zwanzig Jahren als freie Journalistin unterwegs und habe mich ein Stück weit hochgearbeitet. Nach wie vor könnte die Bezahlung deutlich besser sein, vor allem, da ich mir nur wenige freie Tage gönne, kaum ein freies Wochenende kenne und so gut wie nie Urlaub mache“, schreibt sie. Sie könnte zufrieden sein, weil ihre Artikel gedruckt und gelesen werden und sie Geld damit verdient. „Trotzdem piesackt mich manchmal ein Teufelchen, das ‚richtig erfolgreich‘ sein will“, gesteht sie.

Bei sich angekommen

An Büchern arbeitet sie gerne vereint mit anderen Schreibern. Sie hat 1999 den Wetterauer Autorenclub gegründet und ist in der Kulturgruppe „Die Verdichter“. Dass sie zum Neuen Landboten stieß, hat auch mit ihrem Vorfahren Johann Schmitt zu tun. Der hatte im 19. Jahrhundert den „Hessischen Schulboten“ herausgegeben. Der Schulbote wurde verboten und Schmitt landete im Gefängnis in Darmstadt – wie Friedrich Ludwig Weidig, der mit Georg Büchner den Hessischen Landboten herausgegeben hatte. „Ich dachte fast, es sei Bestimmung“, beschreibt Ihm-Fahle ihren Weg zum Neuen Landboten.

Inzwischen hat sie den Liebesroman „Nele und der neue Goethe“ geschrieben. Die Verkäufe tröpfeln aber „vor sich hin“ gesteht sie. „Glücklich in die Tasten hauen“ ist ihr zweites Buch. Anhand ihres Lebensweges gibt sie darin reichlich Tipps für angehende Autoren. Sie habe beim Schreiben einige „Aha-Erlebnisse“ gehabt, berichtet sie, „etwa die Sache mit dem Erfolg“. Das ständige Mantra „Ich bin nicht erfolgreich, bin nur eine unbedeutende Reporterin, keine Bestsellerautorin“ habe sie überwunden: „Während des Schreibens konnte ich mich von solchen Vorstellungen lösen.“ Sie war also bei sich angekommen und konnte fortan „glücklich in die Tasten hauen“.

Petra Ihm-Fahle: „Glücklich in die Tasten hauen: Wer schreibt, kommt bei sich an“, epubli Verlag, ISBN 978-3-7584-0304-0, 13,99 Euro. Erhältlich im Bad Nauheimer Buchhandel und auf allen Internet-Buchplattformen.

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