Am Rand der großen Baugrube vermessen Ingenieure das Gelände. Passanten schauen interessiert vom Sebastian-Kneipp-Weg aus durch das geöffnete Tor. Dort macht voraussichtlich 2022 die neue Therme ihre Pforten auf, angebunden an den Sprudelhof. „Gibt es etwas Neues?“, interessieren sich die Spaziergänger. So ist es. Denn ein weiterer Meilenstein ist vollzogen.
Die Stadt Bad Nauheim hat die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Dies erfolgte auf einen Beschluss, den das Stadtparlament im Juni mit großer Mehrheit auf SPD-Antrag fasste.
Als ein „klares Bekenntnis gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit“ versteht die Kreis-Spitze ihren Besuch in der Synagoge Bad Nauheim, der am heutigen Montag, 14. Oktober 2019 erfolgte. Dies teilt das Kreishaus in einer Presse-Information mit.
In Bad Nauheim stehen bislang keine festen Radarfallen. Doch das Rathaus will dies ändern, zumindest für den Stadtteil Steinfurth. Die Freien Wähler des Ortsbeirats werfen nun der städtischen CDU vor, sich das Thema zu eigen zu machen. Jene haben auch Nieder-Mörlen im Blick.
Zwei Polizeiwagen stehen an der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim. „Wir haben 24-Stunden-Schutz“, sagt Vorsitzender Manfred de Vries. Hintergrund ist der Anschlag in Halle, wo am Mittwoch, 9. Oktober 2019, ein rechtsradikaler Täter mit Waffengewalt in die dortige Synagoge eindringen wollte. Als dies nicht gelang, erschoss er zwei Menschen außerhalb des Gotteshauses. Auch die Jüdische Gemeinde Bad Nauheim beging gestern Jom Kippur in der Synagoge. Der Neue Landbote hat mit Vorsitzendem Manfred de Vries und Britta Weber gesprochen. Weber ist Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau (GcjZ).
Am Samstag, 12. September beginnen die Interkulturellen Wochen im Wetteraukreis. Über 26 Veranstaltungen sind dabei in mehreren Kommunen angekündigt. Was ist während dieser Zeit in Bad Nauheim los? Der Neue Landbote hat die Angebote zusammengetragen.
Kochen wird ebenfalls angeboten. Dabei steht die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt (Bild: pv).
Vor 150 Jahren erhielt Nauheim den Namenszusatz „Bad“. Diesen runden Geburtstag beging die Stadt am Samstag im Rahmen der Quellendankfeier und bei zwei Theater-Aufführungen, eine davon am Vorabend. Die Festrede hielt Achim Bädorf vom deutschen Kneipp-Verband. Rückblicke in die Vergangenheit standen im Mittelpunkt der Ansprachen zum Heilbad-Jubiläum – aber nicht nur. Was bringt die Zukunft?
Heilbad-Jubiläum 2019 mit dem Kur-Salonorchester Bad Nauheim. (Bild: Petra Ihm-Fahle)
„In diesem Jahr feiern wir die Quellendankfeier zusammen mit einem großartigen Jubiläum: 150 Jahre Heilbad Bad Nauheim“, freut sich Bürgermeister Klaus Kreß (parteilos). Zu diesem Anlass laden Stadt und Stiftung Sprudelhof ein, Termin ist Samstag, 31. August, ab 19.30 Uhr. Wie aus einer Pressemitteilung der Stadt hervorgeht, wird es ein eindrucksvolles Ereignis: „Der Sprudel, die Arkadengänge und die wunderschönen Fenster der Badehäuser werden wieder gekonnt beleuchtet. Die Jugendstilanlage erscheint geradezu märchenhaft.“
Die FDP-Fraktion schlägt vor, Erzieherinnen und Erzieher bei der Stadt Bad Nauheim künftig dual auszubilden. Geschehen soll dies in Kooperation mit der Fachschule für Sozialwesen an den Beruflichen Schulen am Gradierwerk (BSG). Bei der morgigen Sitzung des Stadtparlaments am Donnerstag, 27. Juni (19.30 Uhr, Trinkkuranlage) stellen die Liberalen hierzu einen Antrag. Dies teilen sie in einer Presse-Info mit. Die Friedberger FDP will am selben Tag ebenfalls einen Antrag stellen.
Die Bad Nauheimer Grünen wollen einen „Klima-Vorbehalt“. Der soll für alle kommunalen Projekte und Entscheidungen des Magistrats und der Stadtverwaltung gelten. Das Ziel: Bad Nauheim soll bis 2050 klimaneutral werden. Dies teilen Ortsverband und Fraktion in einer Presseerklärung mit. Bei der morgigen Sitzung des Stadtparlaments am Donnerstag, 27. Juni (19.30 Uhr) in der Trinkkuranlage stellen die Grünen einen Antrag dazu.