Radarfallen

Bald blitzt es in Bad Nauheim

In Bad Nauheim stehen bislang keine festen Radarfallen. Doch das Rathaus will dies ändern, zumindest für den Stadtteil Steinfurth. Die Freien Wähler des Ortsbeirats werfen nun der städtischen CDU vor, sich das Thema zu eigen zu machen. Jene haben auch Nieder-Mörlen im Blick.     

Radarfallen: Nach Ansicht der städtischen CDU sollte ein Blitzer in der Weingartenstraße in Nieder-Mörlen stehen. (Bild: Petra Ihm-Fahle)
Radarfallen: Nach Ansicht der städtischen CDU sollte ein Blitzer in der Weingartenstraße in Nieder-Mörlen stehen. (Bild: Petra Ihm-Fahle)

Zahlen sprechen für Radarfallen

„Die Zahlen sprechen für sich – da führt an Blitzern leider kein Weg vorbei“, stellt der Steinfurther Ortsvorsteher Markus Philippi fest. Wie der FW/UWG-Mann im Rahmen einer Pressemitteilung ausführt, habe der städtische Verkehrsdezernent Peter Krank (parteilos) bei der letzten Ortbeiratssitzung Zahlen präsentiert. Diese bezogen sich auf Messungen am Ortseingang von Steinfurth und seien erschreckend gewesen. „Anlass für die Messungen waren die vermehrten Unfälle an dieser Stelle, die in den letzten Monaten stark zugenommen haben.“

Darum Radarfallen: Am Ortseingang von Steinfurth wird gerast. (Bild: Petra Ihm-Fahle)
Darum Radarfallen: Am Ortseingang von Steinfurth wird gerast. (Bild: Petra Ihm-Fahle)

Zum Glück keine schweren Unfälle

Ortsbeiratsmitglied Sascha Pfeiffer (FW/UWG) zeigt sich besonders erstaunt darüber, dass gerade im Bereich der Querungshilfe fast ein Drittel der Autos schneller als Tempo 50 fahre, oft sogar jenseits der 70 Stundenkilometer. „Eigentlich sollten die Engstelle und kurvige Straßenführung für ein Abbremsen sorgen. Dies passiert offensichtlich aber nicht.“ Zum Glück sei es bisher zu keinem Unfall mit schweren Verletzungen gekommen.

Kommen Radarfallen in den Bereich des Ortseingangs von Steinfurth? (Bild: Petra Ihm-Fahle)
Kommen Radarfallen in den Bereich des Ortseingangs von Steinfurth? (Bild: Petra Ihm-Fahle)
Mittel für Radarfallen in Nachtragshaushalt

Wie Verkehrsdezernent Krank weiter ausgeführt habe, komme Steinfurth aufgrund der Zahlen an einem festen Blitzer nicht vorbei. Die Stadt werde die Radarfalle aber mit einer Kamera ausstatten, die sich im Wechsel auch an einem anderen Standort verwenden ließe. So ließen sich auch andere Stellen im Stadtgebiet überwachen, die vergleichbare Geschwindigkeitsübertretungen hätten. Mittel für die Anlagen würden im Nachtragshaushalt für das Jahr 2020 eingestellt, um sie schnellstmöglich installieren zu können.

Freie Wähler sind verwundert
Willkommen in Steinfurth - aber  nicht mit Tempo 70. (Bild: Petra Ihm-Fahle)
Willkommen in Steinfurth – aber nicht mit Tempo 70. (Bild: Petra Ihm-Fahle)

Verwundert sind die Freien Wähler des Steinfurther Ortsbeirats aber nun von einem Antrag der städtischen CDU-Fraktion, die nun „genau diesen Blitzer, der ja bereits angekündigt ist, noch mal“ fordere. Und zwar im Stadtparlament, welches am Donnerstag, 31. Oktober im Konzertsaal der Trinkkuranlage tagt.

„Schon öfter dafür ausgesprochen“

CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Jordis sagt dazu auf Anfrage: „In der letzten Ortsbeiratssitzung in Steinfurth wurde darüber geredet, dass sich am Ortseingang ein Unfallschwerpunkt entwickelt hat und man deshalb überlegt, an dieser Stelle einen festen Blitzer zu installieren.“ In der Fraktion habe sich die städtische CDU schon öfter dafür ausgesprochen, dass die Stadt neben mobilen Radarfallen auch stationäre Blitzgeräte aufstellt. „Vor allem haben wir das für Nieder-Mörlen in der Weingartenstraße ins Gespräch gebracht.“ Denn wie Anwohner immer wieder erklärten, werde dort zu schnell gefahren.

Radarfallen für beide Standorte
Radarfallen für die Rennpiste Weingartenstraße. (Bild: Petra Ihm-Fahle)
Radarfallen für die Rennpiste Weingartenstraße. (Bild: Petra Ihm-Fahle)

„Uns wurde mitgeteilt, dass das nicht sinnvoll sei, da die Stadt ihre Präferenz auf mobile Blitzer setzt. Dies sei effektiver.“ Laut Jordis ließ die CDU das Thema daher erst einmal ruhen. Nachdem Erster Stadtrat Krank in Steinfurth angekündigt habe, eine feste Blitzanlage zu prüfen, sage die Fraktion aber: „Wir möchten eine Variante für beide Standorte, für Nieder-Mörlen und Steinfurth.“ Es sei ein gutes Signal, wenn das Parlament eine Willensbekundung abgebe. „Denn es wären die ersten stationären Radarfallen für Bad Nauheim.“ Um die Mittel im Haushalt zu bewilligen, brauche es eine politische Mehrheit.  

Licht ins Dunkel bringen

Zusätzlich zu ihrem Antrag stellt die CDU eine große Anfrage. Das Rathaus soll beantworten, wie oft in einem Jahr, zu welchen Zeiten und an welchen Orten in Bad Nauheim bislang geblitzt werde. Jordis betont: „Wir wollen Licht ins Dunkel bringen, was die Messpunkte an anderen Orten angeht. Wenn sich die FW/UWG unserem Antrag anschließt, freuen wir uns.“

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