„Bad Nauheim steht an der Seite der Ukraine.“ Diese Resolution beschloss das Bad Nauheimer Parlament am Donnerstagabend einstimmig. Das Papier geht auf einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag der Fraktionen FDP, FW, CDU, Grüne und SPD zurück. Unter anderem fordern die Unterzeichnenden einen sofortigen Waffenstillstand. Den Magistrat beauftragten die Fraktionen, umgehend Notunterkünfte für Menschen zu schaffen, welche aufgrund der Kriegshandlungen fliehen müssen. Zu dem Tagesordnungspunkt sprachen die Bad Nauheimer Bundestagsabgeordneten Peter Heidt (FDP) und Natalie Pawlik (SPD).
Bereits zum zehnten Mal „spazierten“ viele Hundert Menschen am vergangenen Montag durch die Kernstadt, um gegen die Corona-Politik zu protestieren. Die Stadt reagiert mit dem Erlass einer Allgemeinverfügung. Sie verpflichtet die Teilnehmenden, die gültigen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Damit will die Kommune vulnerable (verletzliche) Gruppen schützen. Das geht aus einer Presseerklärung der Stadt hervor.
Nachdem Landbote-Autorin Petra Ihm-Fahle den neuen Roman „Die Blaue Stunde“ von Jule Heck gelesen hatte, war sie bei der Autorin in Münzenberg. Dort unterhielt sie sich mit ihr über ihr Buch.
„Querdenker“*innen – kein Raum für demokratiefeindliche Hetze“: Unter diesem Motto hatte die Antifaschistische Bildungsinitiative (Antifa BI) aus Friedberg am Montag vor die Dankeskirche in Bad Nauheim eingeladen. Für den kommenden Montag, 7. Februar (18 Uhr) lädt die Antifa BI auf den Elvis-Presley-Platz in Friedberg ein. Mit Reden treten Bundestagsabgeordneter Peter Heidt (FDP) und eine Betroffene auf.
Nach anregenden Schmöker-Stunden habe ich die Lektüre beendet und bin sehr angetan: von Jule Hecks neuem Buch „Die blaue Stunde“. Die Autorin aus Münzenberg hat mit dieser Geschichte um das Leben einer starken Frau einen großen Sprung nach vorn getan. Bis dahin schrieb sie weitgehend Kriminalromane, die Münzenberg und die Wetterau als Schauplatz hatten. „Tod im Schatten der Burg“ lautete dabei das Motto ihrer erfolgreichen Titel. „Die blaue Stunde“ dürfte eher weibliche Leser ansprechen.
Am Montag, 31. Januar (17.45 Uhr) ist in Bad Nauheim erneut eine Solidaritäts-Veranstaltung als Antwort auf die sogenannten Montagsspaziergänge geplant. Treffpunkt ist an der Dankeskirche. Veranstalter ist diesmal die Antifaschistische Bildungsinitiative (Antifa Bi), unterstützt durch zahlreiche Gruppen. Für jeden gelaufenen Kilometer der „Montagsspaziergänger“ werden 100 Euro für Jugendarbeit in Bad Nauheim gespendet. „Die ‚Querdenker*innen‘ sorgen also unfreiwillig dafür, dass Antifaschismus und Demokratie in Bad Nauheim gestärkt werden.“ So heißt es dazu in einer Pressemitteilung.
Am Montagabend wird es keine friedliche Versammlung in Bad Nauheim geben. Stattdessen können Interessierte das Anliegen auf der Homepage www.solidarische-wetterau.de mit einer Unterschrift unterstützen. Grund: Die zunehmenden Inzidenzen will das Aktionsbündnis in besonderer Weise berücksichtigen. Initiierende sind städtischer Ausländerbeirat, Verein JUKA (Jugendarbeit und Jugendkultur) sowie TAF Theater
Solidarische Wetterau: Aktion anpassen
„Denn in Bad Nauheim als Kur- und Gesundheitsstadt mit einem hohen Anteil vulnerabler Einwohner, Patienten verschiedener Kliniken, Bewohner von Senioreneinrichtungen sowie Kur- und Reha-Gästen ist besondere Vorsicht und Umsicht geboten.“ So heißt es in einer Pressemitteilung. Die Gruppe habe sich deswegen bewusst entschlossen, das Format ihrer Initiative der aktuellen Situation anzupassen. Sprich, auf größere Versammlungen zu verzichten. Sein Anliegen plant das Bündnis nun auf alternativen Wegen zu platzieren. So bietet es an, über eine Online-Aktion auf www.solidarische-wetterau.de zu unterschreiben. Weitere Aktionen seien bereits in Planung.
Solidarische Wetterau: Gemeinsames Zeichen
Laut Pressemitteilung haben sich am vergangenen Montagabend zum vierten Mal Menschen aus Bad Nauheim friedlich versammelt. Ihr Ziel: Zu den unangemeldeten „Spaziergängen“ Stellung zu nehmen. „Sie haben damit der Mehrheit eine Stimme gegeben und sich aktiv für Solidarität und Verantwortung im Kampf gegen Corona eingesetzt.“ Gemeinsam hätten sie ein Zeichen für ein verantwortungsvolles Bad Nauheim gesetzt, für aktiv gelebte Demokratie und für Vertrauen in die Wissenschaft. „Mit unseren Aktionen haben wir Menschen erreicht und zur Aufklärung beigetragen, wir haben Mandatsträger*innen ins Boot geholt und vielen aus der Seele gesprochen.“
„Szene wird unterwandert“
Doch rechtsextreme Parteien und Strömungen bewürben die sogenannten ‘Spaziergänge’ weiterhin – ungeachtet der zunehmenden Inzidenzen und der aktuellen Gefährdungslage. „Sie instrumentalisieren die heterogene Mischszene aus Impfskeptikern, Verschwörungsgläubigen und Wissenschaftsleugnern für ihre Ziele, unterwandern die Pandemiemüden mit ihrer antidemokratischen, partiell auch systemkritisch bis staatsfeindlichen Haltung und befeuern das Misstrauen in unseren Rechtsstaat.“ All diese Dinge schwängen bei den sogenannten „Montagsspaziergängen“ mit und würden in den Aufrufen dazu offen genannt. „Alle, die sich in die Demonstrationszüge bewusst oder unbewusst einreihen indem sie sich als Opfer eines repressiven Systems darstellen, unterstützen damit die rechte Agenda.“
„Versammlungsrecht wird untergraben“
Bewusst würden Maßnahmen und Empfehlungen zur Eindämmung der Pandemie abgelehnt, das Versammlungsrecht untergraben und die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet, wie die letzten Querdenker-Demos gezeigt hätten. „In Bad Nauheim ist eine gesteigerte Aggressivität bei Querdenkern deutlich wahrnehmbar. Wir sehen deswegen die Ordnungs- und Sicherheitsbehörden in der Verantwortung, dem deutlich und bestimmt entgegen zu wirken.“ Denn das Auftreten der Querdenker rücke die Stadt immer mehr in ein Licht, das dem Image einer Kur- und Gesundheitsstadt nachhaltig schaden werde. Ein zunehmender Querdenker-Tourismus nach Bad Nauheim sei ebenso erkennbar. „Wir rufen deswegen nochmals alle Bad Nauheimerinnen und Bad Nauheimer dazu auf, sich nicht an den Demonstrationszügen zu beteiligen.“
„Freiheit, Freiheit“, dudelt der Evergreen aus dem Kassettenrecorder eines „Spaziergängers“. Mit vielen anderen Personen stellt sich der Mann an der Dankeskirche in Bad Nauheim auf. Es ist Montagabend, 18 Uhr. Ziel der sogenannten Montagsspaziergänger ist es, bei einem Gang durch die Stadt gegen die Corona-Regeln zu protestieren. Parallel vollzieht sich zum nunmehr vierten Mal eine friedliche Versammlung, Orte sind die Stele in der Stresemannstraße und der Aliceplatz. Als Redende sind dort Landrat Jan Weckler (CDU) sowie die Bundestagsabgeordneten Peter Heidt (FDP) und Natalie Pawlik (SPD) zugegen.
Zum vierten Mal in Folge ist in Bad Nauheim eine friedliche Versammlung terminiert, Anlass sind die sogenannten Montagsspaziergänge. Treffpunkt für die Gegenveranstaltung ist am Montag, 17. Januar (18 Uhr) erneut an der Wasserstele in der Fußgängerzone. Mit von der Partie sind Landrat Jan Weckler (CDU), sowie die Bundestagsabgeordneten Peter Heidt (FDP) und Natalie Pawlik (SPD). Als Ort für die Redebeiträge ist der Aliceplatz geplant.
Anfang Januar wählte die Fraktionsmitglieder der Grünen Bad Nauheim eine neue Doppelspitze. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor. Neuer Co-Fraktionsvorsitzender ist Esra Edel.