Kostenlos zur Kita in Bad Nauheim
Mehr Kita-Plätze, mehr Erzieherinnen, mehr Kosten für die Stadt: Mittlerweile ist das familienfreundliche Gesetz des Landes draußen. Kinder ab drei Jahren genießen demnach Gebührenfreiheit, wenn sie in die Kita gehen. Bad Nauheim ändert darum die Satzung, die die Gebühren regelt. Heute Abend berät der städtische Sozial-Ausschuss über das neue Modell. Er tagt um 19.30 Uhr im Rathaus.
Mehrkosten durch Gebührenfreiheit
Bislang zahlen Eltern für das Grund-Modul noch. Diese Form der Betreuung dauert täglich 5,5 Stunden am Morgen. 125 Euro kostet das. Ihre Kinder können dafür von 7.30 Uhr bis 13 Uhr in eine städtische Kita gehen. Ab August soll sich das ändern. Das Rathaus hat eine Vorlage herausgegeben, über die die Bad Nauheimer Politiker abstimmen sollen. Demnach erhöht die Stadt die Zeit der Betreuung, die morgens stattfindet, auf sechs Stunden. Die Gebühr will sie auf 135,60 Euro anpassen. Das müssen die Eltern aber nicht bezahlen, sondern die Stadt wird die Landesförderung in Anspruch nehmen. Die entspricht pro Kind diesem Betrag.
Neue Gruppen
Wer das Grundmodul nutzt, kann dann künftig von 7.15 Uhr bis 13.15 Uhr in die Kita gehen. Allerdings gibt es kein Früh-Modul mehr. Früh, das bedeutete von 6.30 bis 7.30 Uhr. Letztendlich wird es für die Stadt dadurch teurer und zwar um 60 000 Euro jährlich. Bei den weiteren Modulen ändert sich ebenfalls was: Das Mittags-Modul geht von 13.15 bis 14.30 Uhr, das Nachmittags-Modul von 14.30 bis 16 Uhr. Das Spät-Modul reicht von 16 bis 17 Uhr und das Sonder-Modul von 17 bis 18 Uhr. Und auch hier muss die Stadt drauflegen, immerhin 17 000 Euro im Jahr. Und weil weitere Ganztagsplätze gebraucht werden, machen neue Gruppen auf. Ganze 87 000 Euro kostet das mehr.
Ein Euro pro Stunde
An dieser Stelle kommen die Eltern wieder ins Spiel, die die Geldbörse aufmachen müssen. Für die zusätzlichen Module müssen sie einen Euro pro Stunde zahlen. Das bringt der Stadt Einnahmen von 84 000 Euro, womit sie Verluste teilweise ausgleichen kann. Wenn die Familien nach dem ersten Kind noch ein weiteres Kind anmelden, müssen sie aber nur die Hälfte zahlen. Ab dem dritten Kind ist es kostenlos.
Mehr Personal
Die Stadt braucht also mehr Geld, um die Betreuung von Kindern zu organisieren. Diese Mittel fließen überplanmäßig in den Nachtragshaushalt 2018 ein. Es sind 220 000 Euro, denen lediglich Einnahmen von 140 000 Euro gegenüberstehen. Viereinhalb neue Stellen für Erzieherinnen werden geschaffen.
Für die ganz kleinen Kinder, die noch nicht drei Jahre alt sind, bleibt es bei 270 Euro. Doch sie bekommen dafür ebenfalls eine halbe Stunde mehr Zeit: Von 7.15–13.15 Uhr dauert bei ihnen das Grund-Modul.
Beiräte berichten
Das ist nicht alles heute Abend im Sozial-Ausschuss. Ausländerbeirat, Familienbeirat, Jugendbeirat und Seniorenbeirat berichten aus ihrer Arbeit. Zudem wählt das Gremium einen neuen Stellvertreter für Vorsitzende Petra Michel (CDU).
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