Integrationslotsen

Die sich um Flüchtlinge kümmern

Ein Tisch mit Keksen und Tee, um den fünf Mitglieder des Internationalen Zentrums Friedberg (IZF) sitzen. Sie schauen in Papiere und sprechen darüber, wie sie die nächste Ausbildung für Integrationslotsen vorbereiten.
Teilnehmen können Menschen aus dem ganzen Wetteraukreis. Am Donnerstag, 7. Juni 2018 ist die Auftakt-Veranstaltung. 

Ausbildung von Integrationslotsen

Nach Florstadt kamen die ersten Flüchtlinge vor fünf Jahren. „Ich wollte gerne helfen“, sagt Marion Berndt. Sie macht daher bei der dortigen Bürgerhilfe mit, die sich auch um Schutzsuchende kümmert. Das geschieht beispielsweise, indem die Initiative Sprachkurse und Veranstaltungen organisiert. „Dann hörte ich von der Integrationslotsen-Ausbildung beim IZF und wollte die Hintergrund-Informationen. Ich wusste zwar schon einiges, habe aber noch dazugelernt“, erzählt sie.

Mittlerweile gehört Berndt zu einem Kreis, der sich basierend auf dem erworbenen Wissen selbst verwaltet und auf diese Weise Integrationslotsen schult: Eine Auftakt-Veranstaltung ist für Donnerstag, 7. Juni (18 Uhr) angesetzt. Ab Samstag, 18. August (10–16 Uhr) geht es anschließend los: mit neun Einheiten, an drei Samstagen und sechsmal an einem Mittwochabend. Fachleute werden dazu eingeladen. Die Urkunden gibt es im November. Der Kurs kostet nichts für die Teilnehmer. Zudem können sie später als Integrationslotsen fünf Euro pro Stunde erhalten. Bis zu sechsmal pro Woche geht das.

„Ich fühle mich als Brücke“

In der AG ist auch Mahnaz Jafary, die 1993 aus dem Iran nach

Bereiten sich auf die Integrationslotsen-Ausbildung vor: Mahnaz Jafary, Erika Scheller-Wagner, Marion Berndt, Klaus Auls und Anna Rüther-Hoth (von links).

Deutschland kam. „Ich fühle mich als Brücke“, sagt sie. Es sei schön, zu sehen, wie sich Migranten und Deutsche annähern. Als Integrationslotsin kümmert sich Jafary um eine Mama mit Kind, die in Echzell wohnt.  Jene sei sehr zufrieden, auch da sie jeden Tag zu einem Deutsch-Kurs in Butzbach geht. In Echzell finde sie es schön, da sie nach einer schrecklichen Flucht Ruhe und Landschaft genießen kann.

Um sich vorzubereiten, trifft sich die Gruppe der Ausbilder daheim bei Erika Scheller-Wagner in Friedberg. Auch sie ist ein Mitglied des Teams. Das IZF,  das den Kurs ausrichtet, hat laut Anna Rüther-Hoth das Programm WIR des Landes aufgegriffen.

Ebenen für Integrationslotsen

Es spricht dabei unterschiedliche Ebenen für Integrationslotsen an. In diesem Fall liegt der Schwerpunkt darauf, Familien und Einzel-Personen zu unterstützen. Um jene zu begleiten, sind drei Jahre vorgesehen. Rüther-Hoth erinnert sich zurück. Dass sie mitmachen wollte, beschloss sie am ersten Tag, als sie in Alters-Teilzeit ging. „Ich las damals die Zeitung. Da sah ich die Meldung. Ich dachte: ‚Das interessiert mich’“, erzählt sie. Ihr war dabei wichtig, nicht nur zu geben, sondern auch etwas für sich mitzunehmen. „Ich nehme viel mit“, nickt Kollegin Scheller-Wagner. „Wir leben im Frieden. In wirtschaftlich sicherer Zeit.“ Doch niemand wisse im Grunde, ob dies immer so ist. In welche Lage er oder die Kinder eines Tages geraten können. Flüchtlingen will Scheller-Wagner daher das Gefühl geben,  in einer friedlichen Welt angekommen zu sein.

Über alles informieren

Zu den Aktiven gehört auch Klaus Auls, indem er sich um drei Familien kümmert. Darunter ist eine Frau aus Somalia, die Schlimmes erlebte. „Für sie ist wichtig, eine Bezugsperson zu haben. Das bin ich.“ Bei der Auftakt-Veranstaltung am Donnerstag, 7. Juni (18 Uhr) können sich die Interessenten über die Abläufe informieren. Ort ist Saal 101 des Kreishauses, Kursort dann das Seniorenbegegnungszentrum in Friedberg. Kontakt kann man unter Telefon 06031/771630 und zudem unter der E-Mail-Adresse arueho@gmail.com erhalten.

Mehr Infos gibt es hier:

Internationales Zentrum Friedberg

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