Geld fließt in drei Wetterau Projekt
20 Milliarden Euro will das Land Hessen in den nächsten Jahrzehnten in das Schienennetz investieren. Drei Projekte in der Wetterau werden laut Landrat Jan Weckler (CDU) davon profitieren: der viergleisige Ausbau zwischen Frankfurt West und Friedberg, der Ausbau der Niddertalbahn und die Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie zwischen Wölfersheim-Södel und Hungen.15-Minuten-Takt auf der S-6
Durch den viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Frankfurt West und Bad Vilbel bis 2022/2023 Friedberg und in der Fortführung bis Friedberg bis zum Jahre 2028 wird die Sbahn-Linie 6 eigene Gleise erhalten. Damit werde ein 15-Minuten-Takt auf der S-Bahnstrecke bis Friedberg gewährleistet und der S-Bahnverkehr vom übrigen Bahnverkehr entmischt. „In den überlasteten Hauptverkehrszeiten erhalten die Züge eine bessere Pünktlichkeit, höhere Betriebsqualität und höhere Kapazität. Zudem sollen die Bahnhöfe entlang der Strecke barrierefrei ausgebaut werden“, so Weckler in einer Pressemitteilung.
Niddertalbahn wird modernisiert
Der Ausbau der Niddertalbahn soll laut Weckler zum Fahrplanwechsel 2027/2028 realisiert werden. Vor allem solle auch hier die Kapazität auf den derzeit stark ausgelasteten Strecken ausgeweitet und die Fahrzeiten verkürzt werden. Durch die Umstellung auf den elektrischen Betrieb solle der Verkehr zudem klimafreundlicher abgewickelt werden.
Strecke Södel-Hunden wird reaktiviert
Seit 2003 ist die Bahnstrecke von Wölfersheim-Södel nach Hungen nicht mehr in Betrieb. Die Anliegerkommunen haben sich entschlossen, die Strecke in eigener Regie zu erhalten, um sie bei Bedarf wieder zu reaktivieren. Eine Nutzen-Kosten-Untersuchungen und vertiefte Machbarkeitsprüfungen haben Weckler zufolge ergeben, dass jetzt dieser Zeitpunkt erreicht ist. Deshalb stehe auch die Reaktivierung der Horlofftalbahn auf der Agenda des Wirtschaftsministeriums. Mit durchgehenden Zugverbindungen von Hungen, teilweise von Lich aus, über Beienheim nach Friedberg und in den Hauptverkehrszeiten weiter nach Frankfurt solle der Verkehr aus Oberhessen in die Rhein-Main-Metropole eine echte Alternative zum Individualverkehr sein.
Angesichts der weiter steigenden Pendlerzahlen in Deutschland sind die Investitionen in den Ausbau des Schienenverkehrs von höchster Bedeutung, meint der Wetterauer Landrat. Strukturpolitisch müsse aber auch der immer stärkeren Konzentration auf die Ballungsgebiete entgegengewirkt werden. „Wir brauchen eine gute Infrastruktur vor Ort, damit wir Arbeitsplätze in der Region halten und der Abwanderung in Metropolen entgegenwirken können. Dazu gehört beispielsweise der Ausbau eines flächendeckenden, schnellen Internets, das für die wirtschaftliche Entwicklung von kleinen und mittleren Betrieben unverzichtbar ist. Solche Investitionen, die neue Pendlerströme vermeiden können, sind ebenso wichtig wie der Ausbau des Nahverkehrs“, so Weckler.