Kelten

Nicht nur Wildschwein gegessen

Von Bruno Rieb

Was auf der Speisekarte der Kelten in Hessen vor 2500 Jahren stand, erfahren die Besucher der neuen Themenausstellung „Mahlzeit! Ernährung bei den Kelten“, die am 27.4.2017 im Museum der Keltenwelt am Glauberg eröffnet wurde. Dort werden die neuesten Erkenntnisse der Bio-Archäologie aufbereitet. Kelten weiterlesen

AfD im Wahlkampf

Gauland spricht in Büdingen

Der  AfD-Politiker Alexander Gauland ist Hauptredner beim Wahlkampf-Auftakt der Alternative für Deutschland im Wetterau- und Main-Kinzig-Kreis. Der Spitzenkandidat zur Bundestagswahl spricht in Büdingen am Donnerstag, 4. Mai 2017 ab 19 Uhr im Haus Sonnenberg an der Sudetenstraße 4-6.  Das Büdinger Bündnis gegen Rechtsextremismus plant eine Mahnwache gegen die AfD. AfD im Wahlkampf weiterlesen

Jazz-Konzert

Itamar Borochov spielt in Wetzlar

Das  renommierte Itamar-Borochov-Quartett ist am Sonntag,  30. April 2017 in Wetzlar  im Ernst-Leitz-Saal (Das Pianohaus), Steinbühlstrasse 15 a zu Gast. Einlass ist um 19.30 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Jazz-Konzert weiterlesen

Geflügelpest rückläufig

Stallpflicht in Hessen aufgehoben

Die Aufstallungspflicht für Geflügel ist ab sofort im Landkreis Gießen aufgehoben. „Damit sind auch wieder Ausstellungen und Märkte mit Geflügel möglich“, sagt Hans-Peter Stock, Gesundheitsdezernent im Landkreis Gießen. Das aktuelle Geflügelpestgeschehen in Hessen ist rückläufig. Geflügelpest rückläufig weiterlesen

Friedberg ohne Kino

Ab 2018 keine Filme mehr

Von Klaus Nissen

Im  Dezember 2017 geht das Licht aus im „Roxy“, wie alte Friedberger das Kinocenter an der Bismarckstraße nennen. Die Projektoren werden danach abgebaut, das erst vor wenigen Jahren erneuerte Gestühl aus den vier Kinosälen entfernt. Das Haus wird 2018 abgerissen. Wer dann ins Kino will, muss nach Bad Nauheim, Karben oder Köppern ausweichen. Das Kino-Grundstück soll bald anderen Zwecken dienen. Friedberg ohne Kino weiterlesen

Ab in die Mitte

Ein Herz für Friedberg

Die Werbegemeinschaft Friedberg hat’s und die Stadt Friedberg waren bei der Hessischen Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte!“ 2017 erfolgreich. 15 000 Euro bekommen die beiden Akteure für ihr Konzept „Ein Herz für Friedberg“. Ab in die Mitte weiterlesen

Kunst aus Eisen

Museum in Hirzenhain fast gerettet

Nach langer Ungewissheit zeichnet sich ein gutes Ende für das 1967 eröffnete Kunstgussmuseum in Hirzenhain (Wetteraukreis) ab. Der Trägerverein und die Gemeindeverwaltung verhandeln mit der Gebäude-Besitzerin über den Kauf des Museums und der nebenan liegenden Kunstgießerei, sagte Vereinschef Reinhard Manter. „Wir haben eine reelle Chance, viel mehr Platz zu bekommen“. Kunst aus Eisen weiterlesen

Kunst aus Gusseisen

 Die Geschichte der Kunstschmiede

In Hirzenhain am Rande des Vogelsberges gab es schon früh viel Feuerholz. Das brauchte man in früheren Jahrhunderten, um Holzkohle zu machen und damit Hochöfen zur Eisenherstellung zu beheizen. Schon  1678 entstand im Dorf an der Nidder der erste Holzkohle-Hochofen. Schon bald stellte man dort aus geschmolzenem Eisen  die ersten Kunstgusserzeugnisse her – zum Beispiel  Ofenplatten mit eisernen Reliefs. Seit  1731 gehörte die Schmiede von Hirzenhain der Familie Buderus.  Johann Wilhelm Buderus  leitete zuvor die Eisenhütte in Ruppertsburg bei Laubach, die dem Grafen von Solms-Laubach gehörte.  Nach dem Tod von Buderus übernahm seine Frau Elisabetha Magdalena die Hütte in Hirzenhain. Sie war verantwortlich für zehn Mitarbeiter, sechs eigene Kinder und fünf aus der ersten Ehe ihres Mannes, war 46 Jahre alt, hatte mit Hochwasser und dem Siebenjährigen Krieg, mit Plünderungen und Überfällen zu kämpfen.

Familie Buderus produzierte Eisen

Johann Wilhelm Buderus II stieg 1762 in das Unternehmen ein und expandierte. 1779 pachtete er zum Beispiel eine Schmiede in Feldatal.  Er hielt das Monopol  für den Eisenverkauf und hatte Erzschürfrechte in Grünberg, Schotten, Ulrichstein, Burg-Gemünden und Grebenau. Auch in Weilmünster war Buderus als Unternehmer aktiv.

Der Nachfahre Hugo Buderus übernahm 1891 das Werk Hirzenhain, vier Jahre später auch die  die Main-Weser-Hütte bei Lollar. Die fusionierten  „Eisenwerke Hirzenhain & Lollar“ nutzten  die Lönholdt-Öfen, die von oben mit Braunkohle, Steinkohle oder Koks beschickt werden konnten.  1898 ließ sich die Firma einen gusseisernen Gliederheizkessel patentieren – es entstand die erste Fabrik für Heizkörper auf dem europäischen Kontinent.

Die Produktion von Kunstwerken aus Gusseisen erlebte in Hirzenhain ihre Blüte nach dem Zweiten Weltkrieg.  Buderus holte den  Bildhauer und Modelleur Peter Lipp nach Hessen. Schon lange vorher verdiente Buderus mit eisernen Ofenplatten Geld, deren Formen zuvor aus Holz geschnitzt wurden. Mit steigenden Abgusstemperaturen durch den Hochofenbetrieb mit Koks, feineren Formsanden und Modelliertechniken konnten bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts feine Schmuckstücke gestaltet werden. Mit dem Slogan „Gold gab ich für Eisen“ wurde während der  Befreiungskriege 1813 bis 1815 dafür geworben, Gold zur Kriegsfinanzierung zu spenden. Prinzessin Marianne von Preußen forderte die Frauen auf, ihren Goldschmuck gegen Schmuck aus Eisen einzutauschen. Patriotinnen trugen die Eisenschmuckmode mit Stolz.

„Die Schmetterlinge von Hirzenhain“ mit denen die Gemeinde ihre Kunstguss-Tradition und ihre reizvolle Landschaft, die artenreichen Blumenwiesen und Waldränder verbindet, stammen eigentlich aus  Berlin.  Der im Kunstguss-Museum gezeigte eiserne Schmetterling ist ein Leichtgewicht und hat mehr als 250 Durchbrüche. Die Brosche wurde 1821 vom Juwelier Simon Pierre Devaranne entworfen, der Anfang des 19. Jahrhunderts eine kleine Gießerei in Berlin betrieb.

Im Mai 2015 erkaltete zum letzten Mal Gusseisen in  der Hirzenhainer Kunstschmiede. Die Firma Buderus sitzt jetzt in Wetzlar und nennt sich Bosch Thermotechnik. Sie produziert Heizkessel, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und Kaminöfen.  Nur noch das Museum erinnert an die industrielle Vergangenheit von Hirzenhain. Ein ebenso sehenswertes Eisen-Kunstgussmuseum liegt übrigens in Sayn bei Koblenz.

Neues Buch

Ge(h)ografie von Herbert Bremm

Eines Tages bricht er in Friedberg auf.  Geht mit dem Rucksack auf dem Rücken  nach Frankfurt, dann über Mainz, Bingen, Simmern immer weiter bis in sein Heimatdorf Briedel an der Mosel. So nähert sich Herbert Bremm dem eigenen Ursprung. Der Bericht darüber ist sachlich, witzig, manchmal melancholisch. Und philosophisch. Und lesenswert, weil man so eine Tour durchaus auf sich selbst beziehen kann. Neues Buch weiterlesen

Dabeisein

Verein wirbt für Persönliches Budget

Der Persönliche Budget soll Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Menschen helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das Hilfsmittel für psychisch Kranke, Suchtkranke und von Erkrankung bedrohte Menschen sei noch viel zu wenig bekannt, meint der Verein „Dabeisen“. Mit einer Veranstaltung am 11. Mai 2017 in Wölfersheim will er das Persönliche Budget bekannter machen. Referentin ist der Landtagsabgeordnete Sigird Erfurth (Grüne). Dabeisein weiterlesen