Dorf-App

Fünf Orte im Kreis Gießen wirken mit

Interaktive Nachbarschaftshilfe, Infos über Vereinsangebote, Dienstleistungen und vieles mehr: Fünf Orte im Landkreis Gießen bekommen eine Dorf-App.

App wird ausgiebig getestet

Möglich macht es das Pilotprojekt „Digitale Dörfer“, das der Landkreis Gießen gemeinsam mit der „Leader-Region Gießener Land“, den beteiligten Kommunen und weiteren Partnern angestoßen hat. Zunächst startet einen Testversion, voraussichtlich Mitte September 2020 soll die App dann für alle Menschen in den teilnehmenden Orten verfügbar sein, teilt das Landratsamt  in einer Pressemeldung mit. 

„Vernetzt, wo man verwurzelt ist“:  Unter diesem Motto steht die Dorf-App für Biebertal-Königsberg, Buseck-Oppenrod, Grünberg-Harbach, Langgöns-Dornholzhausen und Staufenberg-Treis. Alle Gemeinde- oder Stadtteile verfügen über engagierte Vereine, die das gesellschaftliche Leben prägen. „Digital bürgerschaftliches Engagement stärken, den Lebenswert und die Zukunftsfähigkeit der Orte vergrößern – das sind die Ziele der Dorf-App“, erläutert Landrätin Anita Schneider. 

Man kann sich über die Dorf-App im Internet bereits unter der Adresse https://dorfleben.lkgi.dei informieren.  (Quelle Landkreis Gießen , 2020 Dorfleben LKGI)

In Kürze werden zehn Personen aus jedem der fünf Orte die App ausgiebig testen können. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit fürs Einstellen von Vereins- oder Nachbarschaftshilfeangeboten, sondern auch eine Chatfunktion, eine Reihe von Informationen von Apotheken-Notdienst über Unwetterwarnung bis zu Aktuellem aus der Gemeinde.  „Die Dorf-App wird die Kommunikation und die Angebote vor Ort fördern“, erklärt Landrätin Schneider. „Wir verbinden so die guten ehrenamtlichen Strukturen der Teilnehmer-Dörfer, die lokale Wirtschaft und weitere Akteure. So stärken wir den ländlichen Raum.“

In den kommenden Wochen geben die Testpersonen zunächst Rückmeldungen über den Verbesserungsbedarf der App, bevor diese für alle verfügbar gemacht wird. Dann bekommt jeder Haushalt in den fünf Orten Post vom Landkreis mit entsprechenden Zugängen, um die App kostenlos aufs Handy laden zu können. „Wer kein geeignetes Handy besitzt oder lieber mit dem PC die Infos abrufen möchte, kann das auch tun – eine entsprechende Internetseite wird diese aufgeschlüsselt für jeden einzelnen Ort bieten“, erklärt Projektbeauftragter Norman Best.

Chance auch für ältere Menschen

Dabei soll gerade älteren Menschen ein Zugang ermöglicht werden, wie die Landrätin betont.  Schneider: „Gemeinsam mit dem Kreisseniorenbeirat und der Volkshochschule (VHS) prüfen wir, wie passgenau für Senioren entsprechende Bildungsangebote gemacht werden können.“ Der Kreisseniorenbeirat um seinen Vorsitzenden Hans Ulrich Theiss ist schon länger aktiv, um ältere Menschen fit im Umgang mit Smartphone, Tablet und PC zu machen, und wird das Projekt begleiten. 

„Unser Ziel ist es, dass alle Bevölkerungsgruppen von der App und guten Angeboten profitieren“, fährt Anita Schneider fort und bringt Beispiele:  „Etwa, wenn es darum geht, einen Einkauf für die Seniorin in der Nachbarschaft mitzubringen oder auf eine neue Krabbelgruppe für Kleinkinder aufmerksam zu machen. Und wenn die App funktionierende Mitfahrgemeinschaften ermöglicht, leistet sie zusätzlich einen lokalen Beitrag zum Klimaschutz.“

In Gießen entwickelt

Eigentlich sah das Pilotprojekt „Digitale Dörfer“ vor, dass Arbeitsgruppen in den Orten selbst Inhalte der App vorschlagen – die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen sorgten aber für eine Reihe von Änderungen im Ablauf. Denn Treffen im großen Kreis waren nicht möglich. „Wir möchten nun zunächst eine App mit wichtigen Grundfunktionen verfügbar zu machen“, erklärt Norman Best. Das Gießener Unternehmen Fabrik19 entwickelte nach einer Ausschreibung des Landkreises die Dorf-App und wird die weitere die technologische Betreuung übernehmen.

Ermöglicht wird das Pilotprojekt durch eine Förderung über das Leader-Programm der Europäischen Union, das der Stärkung des ländlichen Raums gilt und 65 Prozent der mit rund 254.000 Euro veranschlagten Gesamtkosten abdeckt. Die entsprechende Antragsbearbeitung nahm die Abteilung für den ländlichen Raum der Kreise Lahn-Dill und Gießen vor.

dorfleben.lkgi.de

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