Neue Fachstelle in Gießen
Die Universitätsstadt Gießen hat eine DEXT-Fachstelle eingerichtet. Sie wird gefördert über das Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“. Damit unterstützt das Hessisches Ministerium des Innern und für Sport die Einrichtung sogenannter Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention, kurz DEXT-Fachstellen.Eine solche Fachstelle gibt es seit Beginn des Jahres auch in Gießen. Sie ist eine von bisher 22 solcher Fachstellen in Hessen, berichtet die Pressestelle der Stadt Gießen. Die eingerichtete DEXT-Fachstelle in Gießen soll auf lokaler Ebene zu allen Phänomenbereichen des Extremismus ansprechbar sein, soll phänomenübergreifende menschenfeindlichen und extremistischen Ansichten und Strukturen entgegenwirken sowie die lokalen Akteur*innen in der Extremismusprävention unterstützen und in der Vernetzung stärken.
Lotsenfunktion gegen Extremismus
Schon jetzt kann die DEXT-Fachstelle für Erstkontakte und -beratung bei Themen des Phänomens antidemokratischer und extremistischer Tendenzen sowie der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit angefragt werden. Die DEXT-Fachstelle soll hierbei eine Lotsenfunktion erfüllen und mögliche Optionen und Kontakte aufzeigen. Diese Fachstelle ist im Jugendamt der Universitätsstadt Gießen angesiedelt mit Sitz in der Ostanlage 25a.
Wie Stadträtin Gerda Weigel-Greilich mitteilt, wurde die Stelle mit der langjährigen und erfahrenen Mitarbeiterin der Universitätsstadt Gießen, Birgit Schlathölter, besetzt werden. Sie war bereits in der Bildungsarbeit tätig, hat Erfahrung im Bereich von Beratungen und in der Jugendhilfeplanung. Zuletzt war sie im Bereich unbegleitete minderjährige Ausländer tätig. Mit der Fachstelle will die Universitätsstadt Gießen einen weiteren Beitrag leisten, Demokratie zu fördern und jedwedem Extremismus entgegen zu wirken.
Zu erreichen ist die DEXT-Fachstelle unter der Telefonnummer: 0641-306 2471 oder per E-Mail: DEXT@giessen.desowie unter der Adresse: Ostanlage 25a, 35390 Gießen. Soweit die Pressemitteilung der Stadt Gießen.
Unter der Adresse hke.hessen.de/förderung/dext-fachstellen-2021-2024wird vom Land Hessen das Programm näher erläutert. Dort heißt es unter anderem:
Mit Beginn der zweiten Förderperiode des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ (2020-2024) können in jedem Landkreis, jeder kreisfreien Stadt und jeder Sonderstatus-Stadt so genannte Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) eingerichtet werden. Im Jahr 2020 sind bereits die ersten Stellen in den Wirkbetrieb gegangen. Weitere Landkreise, kreisfreie Städte und Sonderstatus-Städte können sich ab sofort um die Einrichtung einer DEXT-Fachstelle bewerben.
Die DEXT-Fachstelle soll auf lokaler und regionaler Ebene zu allen Phänomenbereichen des Extremismus Ansprechpartner sein, die Schwerpunkte der Arbeit sollten sich an den örtlichen Bedarfen orientieren.
Aufgabenschwerpunkte
Beschreibung der örtlichen Bedarfe z.B. auf Basis einer sozialräumlichen Untersuchung ggf. unter Einbeziehung der PMK-Präventionsbeauftragten der Polizeipräsidien.
lokale Vernetzung relevanter Akteurinnen und Akteure (u.a. Städte und Gemeinden, PMK-Präventionsbeauftragte der Polizeipräsidien, Netzwerk-Lotsen an Schulen).
Koordination von Fort- und Weiterbildungen (auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Behörden) – ggf. in Abstimmung mit den Partnerschaften für Demokratie (sofern vorhanden.)
Anlaufstelle Erstberatung (die je nach Problemstellung an Experten verweisen kann) sowie
die Förderung kleinerer lokaler Projekte gegen Radikalisierung/Extremismus (inkl. Demokratieförderung im Kontext Flüchtlinge, zum Zusammenleben im multikulturellen Gemeinwesen z.B. durch Tandemprojekte o.ä.).
Titelbild: Auch weil viele Menschen sich in der Universitätsstadt gegen antidemokratische Tendenzen einsetzen, ist es ein Grund, Gießen zu mögen. (Archivfoto: Jörg-Peter Schmidt)