Inzwischen 15 bestätigte Fälle
Das Virus vermehrt sich stark. Im Wetteraukreis gibt es nun 15 bestätigte Corona-Infizierte, melden Amtsarzt Reinhold Merbs. Landrat Jan Weckler und die Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch. In einem Brief an die Bevölkerung geben sie weitere Hinweise.Corona: Keine schwer Erkrankten
Über die 15 bestätigten Fälle hinaus wird die Dunkelziffer ein Vielfaches davon ausmachen, heißt es in dem Brief. Um die Ausbreitung des Virus zu verzögern, werde es bald weitere Maßnahmen geben. Welche das sind, meldete der Amtsarzt am 17. März 2020 noch nicht.
Die positiv Getesteten sind durchweg nicht ernsthaft krank, so der Leiter des Gesundheitsamtes in Friedberg. “ Wir haben aktuell noch keinen einzigen Fall eines schweren Verlaufs in den Kliniken. Die Kliniken steuern konsequent um und schaffen Kapazitäten für den erwarteten Anstieg der ernsthaft Erkrankten. “ Ziel sei es, die jetzt schon knappen Ressourcen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.
Kreis verzichtet weitgehend auf Tests
Weniger als in anderen Landkreisen wird in der Wetterau auf Corona getestet. Man verzichte auch bei Leuten aus „Hotspots“ und bei Menschen mit Krankheitssymptomen darauf, weil so ein Testergebnis keine medizinischen Konsequenzen habe. Merbs rät: Wer sich krank fühlt oder Symptome hat, bleibt zu Hause, sondert sich ab – am besten Bettruhe einhalten – und durchsteht den Infekt. Für fast alle wird dies ein harmloser Infekt sein. Treten keine Beschwerden mehr auf, kann wieder gearbeitet werden. Wer nicht krank ist, soll zur Arbeit gehen, insbesondere, wenn er oder sie zu einer für das System relevanten Berufsgruppe gehört.
Jede Krankmeldung erfolgt über den Hausarzt, heißt es in dem Rundschreiben. Ein Anruf . Anruf genügt. Auf keinen Fall ist ein persönlicher Kontakt erforderlich. Wenn doch, dann bestimmt der Arzt, wann, wo und wie. Krankschreibungen erfolgen sehr niedrigschwellig, der Hinweis auf einen Atemwegsinfekt reicht. Das Gesundheitsamt stellt keine Arbeitsunfähigkeitsatteste aus, so Merbs.
Arztkontakte nur per Telefon
Rezepte werden vom Hausarzt ausgestellt und in der Regel per Fax an die Apotheke geschickt. Dort kann eine andere Person die Medikamente abholen. Ansprechpartner für alles um die ambulante Versorgung ist und bleibt der jeweilige Hausarzt. Den Haus- und Fachärzten und ihren Praxisteams dankten der Amtsarzt und der Landrat ausdrücklich. Denn „sie gehen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.“
Wichtig sei, dass jeder alle unnötigen Kontakte mit anderen Menschen vermeidet. Besonders die Kontakte zu alten und zu kranken Menschen. Merbs weiter: „Krankenhäuser werden sich mit eigenen Sicherheitsdiensten vor unberechtigtem Zugang schützen. Der Zugang erfolgt dort nur nach vorheriger telefonische Absprache. Gleiches gilt für Haus- oder Fachärzte, den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon: 116 117), Ambulanzen, grundsätzlich zu allen medizinischen Dienstleistern.“
Weil fast alle Informationen zum Umgang mit der Epidemie in deutscher Sprache erscheinen, hat das Land Hessen nun auch fremdsprachliche Merkblätter herausgegeben.
das Land Hessen hat eben mehrsprachige Informationen zur aktuellen Corona-Krise herausgegeben. Derzeit sind die Sprachen Englisch, Türkisch, Arabisch, Kurdisch, Farsi/Dari, Polnisch und Russisch verfügbar. Zu finden sind sie auf der Webseite vielfalt.wetterau.de