Wassermangel

Feuersalamander bedroht

Der Feuersalamander im Vogelsberg ist bedroht, weil Bäche austrocknen. Das Hessische Umweltministerium will mit einem Förderprogramm helfen, Bäche und Quellen zu renaturieren, um für Salamander und Co. bessere Lebensräume zu schaffen. Die Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV) bezweifelt, dass das hilft, denn im Vogelsberg sinkt der Grundwasserspiegel, auch weil viel Wasser fürs Rhein-Main-Gebiet abgezapft wird.

Viele Quellen versiegen

Ob die vom Umweltministerium geförderten Maßnahmen das Überleben des Vogelsberger Feuersalamanders sichern können, sei fraglich. „Nicht nur weil sie mit großer Verspätung daherkommen, sondern auch weil alles Renaturieren nichts nutzt, wenn das Wasser fehlt“, schreibt die SGV in einer Pressemitteilung. Das Wasser werde im Vogelsberg immer rarer, weil die Grundwasserneubildung abnimmt. Für Bäche, Quellen und Feuchtgebiete seien die Grundwasservorräte gerade in langen Sommern die einzigen Speicher, aus denen sie gespeist werden können. Fehlender Schnee, schnellere Oberflächenabflüsse und immer längere Trockenperioden haben laut SGV dazu geführt, dass in den letzten 30 Jahren in manchen Gebieten bis zu 70 Prozent der Quellen verschwunden sind und dass zunehmend Gewässer trockenfallen.

Das Grundwasser im Boden belassen

Dieser Wassermangel werde durch die Grundwasserentnahmen für das Rhein-Main-Gebiet gewaltig verschärft. Besonders in langen, heißen Sommern, also in Zeiten, in denen der Naturraum mehr denn je auf Grundwasser angewiesen ist, werde in den großen Vogelsberger Gewinnungsgebieten gepumpt was das Zeug hält. „Dass dann die Entnahme von Tagesspitzenmengen das Todesurteil für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sein kann, scheint bislang noch nicht wirklich verstanden zu werden“, beklagt die Schutzgemeinschaft. Sonst hätten die Genehmigungsbehörden die sommerlichen Höchstfördermengen längst reduzieren müssen. „Das Grundwasser im Boden zu belassen ist eine der wenigen Handlungsmöglichkeiten, die zu einer Verbesserung der unterirdischen Vorkommen und damit auch zum Überleben des Vogelsberger Feuersalamanders beitragen können“, mahnen die Wasserschützer. So weiterzumachen wie bisher und dabei auf Regen zu hoffen, der die Vorräte wieder auffüllen möge, sei dagegen in unserem Jahrhundert des Klimawandels, in dem es zu letzten Male 2002 ein Nassjahr gegeben habe, nicht nur riskant, sondern auch naiv und gefährlich.

(Titelbild: Feuersalamander_im_Harz_2014 Von Vwpolonia75 (Jens K. Müller, Hamburg) – Eigenes Werk, CC BY 3.0, httpscommons.wikimedia.orgwindex.phpcurid=35969680)

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