Ich wollte das Pilzmesser schon ins Laub werfen, entschloss mich heute aber zu einem letzten Versuch. Bei Nieselregen wanderte ich in den Wald – und dann das: (siehe Foto)
Immer zu spät
Die sonst stets ertragreichen Steinpilzgründe schienen in diesem Jahr nichts, aber auch gar nicht abzuwerfen. In den Jahren zuvor war ich oft zu spät gekommen, habe aber immer die Zeugen für reiche Ernten gefunden: die verräterischen weißen Schnitzel auf dem Waldboden. Untrügliches Zeichen dafür, dass andere Steinpilzjäger schneller waren als ich.
Heute war das Glück auf meiner Seite. Fünf Prachtexemplare der völlig zu Recht auch „Herrenpilze“ genannten Röhrlinge dicht beieinander. Nicht nur andere Sammler hatten sich von ihnen fern gehalten, auch Schnecken und Würmer.
Mit Gold aufwiegen
Ich sammle nur noch Steinpilze, seit ich in der Kleinmarkthalle in Frankfurt gesehen habe, dass diese Pilze mit Gold aufgewogen werden.
Steinpilze gehören – zumal in diesem pilzlosen Jahr – allemal in die Landbote-Rubrik „Alles Gute“, die glücklich machen soll. Es gibt Pilzfreunde, die behaupten, kleine Stückchen Fliegenpilz machten sie glücklich. Ich freue mich auch, wenn ich Fliegenpilze sehe: sie deuten auf Steinpilze hin, weil sie dieselben Böden lieben.
Wo ich die Steinpilze gefunden habe? Hier ist die Karte:
Ha, ha! Reingelegt! Es gehört zur Ehre des Pilzsammlers, seine Fundorte nicht zu verraten. Inzwischen hab ich auch gelernt, dass man die weißen Schnipsel vom Abernten der Steinpilze nicht an Ort und Stelle liegen lässt, sondern sie weit entfernt vom Fundort auslegt.
Hi Bruno, nimm mich das nächste mal mit. Harald
Und das übernächste Mal bist du vor mir da. Es sind immer die Rentner, die vor mir da sind.
Bruno
Lieber Bruno,
ich gönne dir diesen Triumph von Herzen. Ich erinnere mich noch gut an deinen Groll über die Rentner, die im Wald fette Beute holten, während du in der Redaktion schlechte Botschaften in gefällige Texte formen musstest…
Ich rate allen Rentnern, auch den den jungen (Hallo Harald!), mutig im Lernmodus zu bleiben. Es gibt neben den Steinpilzen noch viele hundert andere heimische Pilze, die zum Teil noch viel schmackhafter als Steinpilze sind. Man muss sie nur kennen lernen. Am nächsten Sonntag, 13. November, biete ich die letzte Pilzexkursion dieser Saison im Taunus an. Bei Interesse bitte melden.
Und viele Grüße von Peter Gwiasda
Hallo Peter,
deine Pilzexkursion kann ich nur empfehlen. Ob es allerdings Pilze gibt, die schmackhafter sind als Steinpilze, das ist Geschmackssache, würde ich sagen.
Bis dann
Bruno