Im Winter oft Zerstörungen
Ein altes Sprichwort besagt „Wo die Schwalbe nistet, da kein Unglück fristet“. Leider werden die Glücksbringer immer seltener. Ein Grund: Bei Bauarbeiten an Gebäuden werden ihre Nester immer wieder in Mitleidenschaft gezogen. Viele Menschen wissen nicht: Schwalbennester sind durch das Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt. Sie dürfen auch in der Zeit, wenn die bedrohten Vögel in Afrika überwintern, nicht beschädigt oder zerstört werden.
Die Nester sind geschützt
Gerade im Herbst und Winter finden an vielen Gebäuden Bau- oder Renovierungsarbeiten statt. „Dabei müssen die artenschutzrechtlichen Regelungen eingehalten werden“, erklärt Dr. Christiane Schmahl, Dezernentin für Naturschutz im Landkreis Gießen, in einer Pressemitteilung. Schwalbennester und Niststätten von Mauerseglern sind auch dann durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt, wenn sie gerade nicht von den Vögeln bewohnt werden.
„Bei Bauarbeiten dürfen vorhandene Nester und Nistmöglichkeiten nicht zerstört oder beschädigt werden“, verdeutlicht die Erste Kreisbeigeordnete Schmahl. Eine Zerstörung stellt einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz dar und kann mit einer Geldbuße geahndet werden. Falls der Erhalt nicht möglich ist, müssen den Vögeln künstliche Nester oder Nisthilfen als Ersatz angeboten werden. Laut Roter Liste der bestandsgefährdeten Brutvogelarten Hessens gelten Rauch- und Mehlschwalbe als gefährdet – ihr Bestand sinkt stetig. Da Schwalben ebenso wie Mauersegler ihrem Brutplatz treu sind, ist der Erhalt der Nest- und Niststandorte von großer Bedeutung. Und unabhängig davon, ob ein Schwalbennest am Haus wirklich vor Unglück bewahrt, nützlich ist es auf jeden Fall. Wo Schwalben sind, gibt es deutlich weniger Mücken oder Fliegen. Denn jede Schwalbe verzehrt jeden Tag mehr als die Hälfte ihres Eigengewichtes an Insekten.
Wir hatten eine ganze Kolonie in einem Erdhügel. Heute kam angeblich vom Naturschutzbund jemand und stopfte die Löcher zu. Die Tiere sind in heller Aufregung und ersuchen schon wieder Löcher in den Hügel zu graben. Eier waren angeblich noch keine drin. Dort ist eine Baustelle für Edeka und Netto. Ich denke, da hatte der Investor was dagegen. Ich habe sogar ein Handy Video gemacht. So schaut Tierschutz aus in Bayern.