Endergebnis der Kreistagswahl
Von den 236.024 Wahlberechtigten in der Wetterau haben 121.955 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. 7.218 haben einen ungültigen Stimmzettel abgegeben, entweder absichtlich oder weil sie mit dem komplizierten System des Kumulierens und Panaschierens nicht zurechtkamen. Weil jeder Wähler und jede Wählerin 81 Stimmen zu vergeben hatten, konnten insgesamt 8.850.417 Stimmen vergeben werden. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,7 Prozent, genau zwei Prozent mehr als noch vor fünf Jahren.
Mehr Wähler als 2011
Die meisten Stimmen entfielen auf die CDU mit 2.696.260 Stimmen. Das entspricht einem Stimmanteil von 30,5 Prozent. Die Union bekam 280.000 Stimmen weniger als vor fünf Jahren, stellte die Wahlkommission am 15. März 2016 fest. Der Anteil der CDU sank um 5,1 Prozent.
Die SPD konnte 2.480.686 Stimmen auf sich vereinigen. Das entspricht einem Anteil von 28,0 Prozent. Das sind 180.000 Stimmen weniger als vor fünf Jahren oder 3,8 Prozent. Die GRÜNEN kamen auf 798.693 Stimmen, das entspricht 9.0 Prozent. Das waren mehr als 500.000 Stimmen oder 6,8 Prozentpunkte weniger als bei der Kommunalwahl 2011.
Die Linke kam auf 291.709 Stimmen, das entspricht 3,3 Prozent, 91.000 Stimmen mehr als bei der letzten Wahl. Die FDP kam auf 504.697 Stimmen. Das sind rund 206.000 mehr als vor fünf Jahren. Der Anteil entspricht heuer 5,7 Prozent, vor fünf Jahren waren es noch 3,6 Prozent.
Die Piratenpartei hat sich knapp halbiert von 160.000 Stimmen 2011 (1,9 Prozent) auf 80.834 (0,9 Prozent in 2016).
Von null auf 1.079.156 Stimmen kam die AfD, das entspricht einem Anteil von 12,2 Prozent. Ebenfalls neu angetreten waren: die Partei EINHEIT mit insgesamt 2.945 Stimmen, das sind weniger als 0,1 Prozent, und ALFA mit 50.981, das sind 0,6 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Die Sitzverteilung im Kreistag
Die CDU wird bei der ersten Kreistagssitzung am 11. Mai 25 Abgeordnete stellen, die SPD 23. Die Grünen haben sieben Sitze, die Linke drei, die FDP vier Sitze, die Freien Wähler sechs Sitze. Die NPD kommt auf zwei Sitze, die Piratenpartei Deutschland bleibt bei einem Sitz, und die Alternative für Deutschland kann zehn Sitze erringen.
Sorge bereitet dem Wahlausschuss-Vorsitzenden Ernst Meiß die hohe Zahl der ungültigen Stimmzettel. Häufig wurden mehr als die 81 möglichen Stimmen auf verschiedene Wahlvorschläge verteilt. In diesen Fällen war der eindeutige Wählerwunsch nicht mehr erkennbar. „Wenn wir davon ausgehen, dass ein Großteil der Stimmzettel unbeabsichtigt ungültig geworden ist, so muss das komplizierte Wahlsystem möglicherweise überdacht und vereinfacht werden.“
Wer künftig im Kreis das Sagen hat, ist noch nicht klar. Die bisherige Koalition von SPD mit Grünen und FDP hat nicht mehr genug Abgeordnete. Die einfachste Mehrheit ergäbe sich aus einem Bündnis der CDU mit der SPD – allerdings haben sich Repräsentanten beider Parteien skeptisch über so eine Koalition geäußert. Alternativ könnte sich die CDU mit den Grünen und der FDP, möglicherweise auch mit den Freien Wählern verbünden. Die CDU-Kreisvorsitzende Lucia Puttrich will noch vor Ostern Gespräche mit anderen Fraktionen (außer AfD und NPD) aufnehmen. Wenn alle Verhandlungen scheitern, könnte es zu einer Phase wechselnder Mehrheiten kommen.