Friedliche Versammlung

Kreß hat sich angekündigt

Zum dritten Mal ruft eine Aktionsgruppe aus Ausländerbeirat, Verein JUKA und TAF-Theater zur friedlichen Versammlung anlässlich der sogenannten Montagsspaziergänge auf. Ziel ist es, in der Pandemie Solidarität zu zeigen. „In diesem Sinne treffen wir uns am Montagabend, den 10. Januar um 18 Uhr an der Wasserstele in der Fußgängerzone in Bad Nauheim“, teilen die Initiierenden mit.

Friedliche Versammlung: Kurze Redebeiträge

Die Aktion haben sie laut einer Pressemitteilung bei der Stadt angemeldet und zudem ein kleines Programm mit kurzen Redebeiträgen auf dem Aliceplatz organisiert. „Auch der Bürgermeister Bad Nauheims, Herr Klaus Kreß, wird dabei sein“, heißt es.  

Friedliche Versammlung: „Gemeinsames Zeichen setzen“

Die Veranstaltung stelle sich „gegen die von Rechten und Verschwörungsgläubigen instrumentalisierten ‘Spaziergänge’ in unserer Stadt“. Die Initiierenden rufen dazu auf, „gemeinsam ein Zeichen für ein verantwortungsvolles Bad Nauheim zu setzen, für aktiv gelebte Demokratie in unserer Stadt und für Vertrauen in die Wissenschaft“.

„Kein weiterer Meter in Bad Nauheim“

In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Wir wollen Rechtsextremen, Verschwörungstheoretikern und Wissenschaftsleugnern keinen weiteren Meter eingestehen in Bad Nauheims Straßen.“ Das bezieht sich etwa darauf, dass die NPD Wetterau auf ihrer Facebook-Seite dazu aufruft, an den „Spaziergängen“ teilzunehmen.

Seit einigen Wochen skandierten die „Spaziergänger“ ihre Parolen und stellten sich dabei als Opfer eines repressiven Systems dar. Vergangenen Montag lautete die Parole „Frieden! Freiheit! Keine Diktatur!“ (diese Zeitung berichtete). Die Veranstalter der friedlichen Versammlung erklären weiter: „Sie behaupten, dass ihnen Freiheit wichtig sei, verwechseln diese aber mit Egoismus. Denn Freiheit bedeutet nicht Rücksichtslosigkeit.“ Die persönliche Freiheit dürfe nicht auf Kosten der Gesundheit anderer eingefordert werden. 

Rechtsextreme bewerben „Spaziergänge“

„Rechtsextreme Parteien im ganzen Land, auch in der Wetterau, bewerben die sogenannten ‘Spaziergänge’. Damit wollen sie die demokratische Ordnung stören.“ Nach Überzeugung der Initiierenden der friedlichen Versammlung reihe sich „jeder und jede einzelne auf den ‘Montagsspaziergängen’ bewusst oder unbewusst ein und unterstützt damit die rechte Agenda“.

Reporter bedroht

Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass dieselbe Bewegung andernorts bereits Journalisten, Politiker, Wissenschaftler und aktive Menschen aus der Zivilgesellschaft bedrohe und angreife. „Soweit wollen wir es in Bad Nauheim nicht kommen lassen.“ Laut einem Bericht der Frankfurter Neuen Presse und Wetterauer Zeitung wurde kürzlich ein WZ-Reporter aggressiv mit „Lügenpresse“ und „Schlagt ihm die Kamera aus der Hand“ angegangen, als er die Demos in Bad Vilbel und Karben beobachtete.

„Bieten Austausch an“

Die Initiierenden der friedlichen Versammlung bieten an: „Wir tauschen uns gerne mit allen interessierten Personen, die vorbeikommen, aus.“ Die geplante Versammlung solle deswegen ausdrücklich friedlich, geordnet sowie mit klaren, mit der Stadt abgestimmten Regeln stattfinden.

„Solidarität zeigen“

Alle Bürgerinnen und Bürger könnten dabei helfen, dass Bad Nauheim in der Pandemie Solidarität zeigt. „Kommt zur Versammlung am Montagabend!“, appellieren die Initiierenden.

Friedliche Versammlung: 150 Personen waren am vergangenen Montag dabei. (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Friedliche Versammlung: 150 Personen waren am vergangenen Montag dabei. (Foto: Petra Ihm-Fahle)

Die Anmeldung der Versammlung erfolgt durch:  Ausländerbeirat Bad Nauheim, TAF (Theater Alte Feuerwache e.V.) sowie JUKA (Förderverein für Jugendkultur und Jugendarbeit e.V.)

Wie gehen die Ordnungsbehörden vor?

Journalist wird angegangen

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