Feuchte Feier
Das Burggarten-Cafe am Sonntag, 8. September 2024, zum 10-jährigen Jubiläum von „Friedberg zum Anbeißen“ war eine recht feuchte Feier: es regnete immer wieder. Trotzdem war die Stimmung gutSonnenschirme wurden Regenschirme
„Des einen Freud ist des anderen Leid“. Diese Volksweisheit traf auf die Abschlussveranstaltung von Friedberg zum Anbeißen zu, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung: „Während die Hochbeete den immer wieder einsetzenden Regen genossen, tummelten sich die Gäste unter den Sonnenschirmen, die heuer als Regenschirme ihren Einsatz fanden.“ Viele Gäste trotzten dem Regen. Die Stimmung sei gut gewesen, beim Jubiläum der urban Gardening Aktion.
Der Morgen habe für die Mannschaft um Sigrid Bartsch sportlich begonnen. Bartsch ist beim Friedberger Kulturservice für das Projekt verantwortlich. Bänke und Tische für die insgesamt 150 Sitzplätze wurden mit edlen Hussen und Tischdecken bezogen – eine halbe Stunde später mussten sie wieder abgezogenen werden. Die am meisten aufgerufene App bei dem sechsköpfigen Team am Morgen war die Wetter-App. Auch ein Teil der Gäste schaute wohl auf die App, denn sie nutzen die längste Trockenphase am frühen Nachmittag.
Hochbeet-Paten geehrt
„Wir haben einfach wunderbare Gäste hier im Burggarten“, sagt Sigrid Bartsch. Viele kämen schon seit Jahren und würden es genießen, Jahr an den hübsch gedeckten Tischen zu sitzen, zuvorkommend am Tisch bedient zu werden und sich auch kulinarisch verwöhnen zu lassen. Passend zum Thema hatte HR-Koch Reiner Neidhart drei verschiedene Salat-Bowls zusammengestellt, die bei den Gästen, so Servicekraft Ulf Berger, viel Anklang fanden.
Gut angekommen sind auch wieder die Blechkuchenvarianten von der Bäckerei Mörler. „Schweren Herzens müssen wir darauf leider zukünftig verzichten“, bedauert Sigrid Bartsch. Schließt doch das Familienunternehmen in Friedbergs Altstadt zum 31.Oktober für immer ihre Backstube.
Die Hauptakteure von Friedberg zum Anbeißen, die Hochbeet-Paten, scheinen auch von ganz oben viel Wertschätzung für ihren Einsatz zu bekommen. Jedenfalls ließ der Regen nach und Bürgermeister Kjetil Dahlhaus konnte die anwesenden Hochbeet-Paten der vergangenen 10 Jahre auf die Bühne bitten. Das seien immerhin über 50 Akteure im Laufe der Zeit gewesen, die die ganze Bandbreite einer Stadt abbilden, so Friedbergs Bürgermeister. Der dankte nicht nur mit Worten und symbolisch mit einer Sonnenblume, sondern hatte auch ein Gewinnspiel vorbereiten lassen, bei dem es nur Gewinner gab.
Drei Paten können nun mit Begleitung einen Ausflug zum diesjährigen fürstlichen Gartenfest im Schloss Wolfsgarten in Langen unternehmen. Thema in diesem Jahr ist die grüne Stadt, die klimafreundlich Stadt, die „essbare“ Stadt als Selbstversorgerbasis, aber auch die Begrünung von Dächern, Fassaden und Extremstandorten steht im Mittelpunkt des Gartenfestes, das zu den größten in Deutschland zählt.
Alle anderen Paten erkunden was in unmittelbarer Nähe an Naturschätzen zu entdecken ist. Gleich um die Ecke in Ockstadt beginnt die Wanderung über den Ockstädter Kirschenberg, einer der größten Streuobstwiesenflächen in Hessen. Heike Horar-Radtke und Erik Radtke erklären dabei die herausragende Bedeutung von Streuobstwiesen für die biologische Vielfalt und erklären wie eine nachhaltige, biologische Bewirtschaftung gelingen kann. Das dürfen die Gewinner auch am Ende schmecken, wenn sie kleine Kostproben kredenzt bekommen.
Also am Ende trotz Regen alles gut. Fast. Einen Wehrmutstropfen gab es. Das Freiluft Konzert der Friedberger Stadtkapelle musste abgesagt werden. Zu groß das Risiko 40 Musiker unverrichteter Dinge (Konzert) wieder gehen lassen zu müssen.
Doch die nächste Gelegenheit wird kommen. Bürgermeister Kjetil Dahlhaus und sein Team seien sich sicher: „Friedberg zum Anbeißen geht in die nächste Runde: im Burggarten und an weiteren Standorten in der Stadt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Titelbild: Die Hochbeetpaten werden von Bürgermeister Kjetil Dahlhaus (7. von rechts) geehrt.