Thermalbad

Jetzt kommen die Bagger

Ein wichtiger Meilenstein im Rückbau-Prozess vom Bad Nauheimer Thermalbad ist erreicht. Wie die Stadt in einer Presse-Information mitteilt, wurden Entkernung und Schadstoff-Sanierung vor wenigen Tagen abgeschlossen. Jetzt folgt der eigentliche Abriss des Rohbaus. „Wir liegen mit den Arbeiten gut im Zeitplan. Wenn alles so weiter läuft, ist die alte Therme im April 2019 Geschichte“, sagte Bürgermeister Klaus Kreß (parteilos), während er sich jetzt vor Ort ein Bild von den Arbeiten machte.

Unser Bild zeigt (von links) Harald Full (F&R /Ferraro Group), Sven Witte (Architekturbüro a5, Christine Lamken (Regierungspräsidium Darmstadt), Giuseppe Ferraro (F&R/Ferraro Group), Bürgermeister Klaus Kreß, Fachdienstleiter Volkmar Dörn, Tobias Poschmann, (a5 Planung GmbH) und Fachbereichsleiter Steffen Schneider. (Foto: Stadt)
Unser Bild zeigt (von links) Harald Full (F&R /Ferraro Group), Sven Witte (Architekturbüro a5, Christine Lamken (Regierungspräsidium Darmstadt), Giuseppe Ferraro (F&R/Ferraro Group), Bürgermeister Klaus Kreß, Fachdienstleiter Volkmar Dörn, Tobias Poschmann, (a5 Planung GmbH) und Fachbereichsleiter Steffen Schneider. (Foto: Stadt)

Schwimmbecken entkernt

Den Rückbau des Gebäudes mit den Außenanlagen hatten die Planer demnach in zwei Phasen geteilt. Nachdem die Arbeiter in Phase 1 zunächst Nebengebäude wie die Saunen abgerissen und die Baustraße eingerichtet haben, entkernte die F&R Industriedemontage und Abbruch GmbH seit April 2018 die Schwimmhalle, die Umklei­den, den Gymnastikraum, das Foyer und alle anderen Bereiche. Dabei entfernte das Unternehmen Einbauten und Haustechnik, nahm sämtliche Boden-, Wand- und De­ckenverkleidungen ab, befreite die Treppen von ihrem Epoxid-Harzbelag, baute zudem Fenster und Türen aus. Zuletzt kam die Entkernung der Schwimmbecken an die Reihe, da die Arbeitenden diese aufgrund ihrer Größe als Lagerstätte für die zu entsorgenden Baumaterialien nutzten.

Aufwändige Trennung

„Sehr zeitaufwändig war dabei die Trennung der unterschiedlichen Baustoffe, da hier viel in Handarbeit erfolgte. Bauteile, bei denen beispielsweise der An­strich belastet war, haben die Fachleute von unbelasteten Materialien getrennt. Dabei erfolgte die Entsorgung gesundheitsgefährdender Schadstoffe fachgerecht. Parallel zur Schadstoffentsorgung wurden die Fassadenteile demontiert, um auch dort Sanie­rungsarbeiten vor der endgültigen Entsorgung durchführen zu können. Die zeitintensivere Phase des Rückbaus ist nun beendet; in der zweiten Phase kann das übriggebliebene Rohbaugerippe abgerissen werden“, erklärt der Fachbereichsleiter für den Kur- und Servicebetrieb Steffen Schneider.

Noch steht das alte Thermalbad. (Foto: Stadt)
Noch steht das alte Thermalbad. (Foto: Stadt)
RP hat Schadstoff-Sanierung geprüft

Auch Vertreter des Regierungspräsidiums waren vor Ort. Sie prüften die Schadstoff-Sanierung abschließend. Dies war Voraussetzung, um die anschließende Abrissphase starten zu können.

Keine Abrissbirne

Bevor in den nächsten Tagen die Bagger anrollen, werden im Umfeld der benach­barten Kliniken zunächst Mess-Stellen aufgebaut. Sensoren messen dort den Schall und die Erschütterung, damit die Experten auf kleinste Grenzwertüberschreitungen sofort reagieren können. „Das ist auch der Grund, warum wir keine Abrissbirne einsetzen können, die täglich acht Stunden arbeitet und die Wände und Decken in kurzer Zeit einreißt. Die Erschütterung wäre für sensible Herz- oder Transplanta­tionspatienten zu gefährlich. Zudem würde eine riesige Staubwolke entstehen. Stattdessen tragen Bagger die Betonwände und -decken nach und nach ab“, erklärt der Bürgermeister.

Rückbau von Außenbecken

In der zweiten Phase erfolgt auch der Rückbau der Anlagen im Gelände, wie das Außen­schwimmbecken. Außerdem verschwindet der Bodentank, der früher das Zwischenlager für das Solewasser war. Anschließend kommt die massive Bodenplatte an der Reihe, die die Fachleute ebenfalls Stück für Stück entnehmen. Die Mitarbeiter von F&R ar­beiten sich dabei vom hinteren Gelände am Sprudelhof in Richtung Ludwigstraße/ Kerckhoff-Klinik vor. 

Arbeiter flachen Grube ab

„Zum Schluss flachen die Arbeiter die verbliebene Baugrube so ab, dass niemand hinein­stürzen kann. Während des gesamten Rückbaus informieren wir die anliegenden Kliniken und Anwohner von unserer Seite über das weitere Vorgehen“, ergänzt der Fachdienstleiter für die Kureinrichtungen und Therme Volkmar Dörn.

Abriss von Thermalbad kostet 1,5 Millionen

Für den Abriss inklusive Entkernung und Schadstoffentsorgung hat die Stadt rund 1,5 Millionen Euro netto im Haushalt veranschlagt.

Die Fakten auf einen Blick

 

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