Die Abfuhr beginnt
Große Maschinen roden in den nächsten Wochen auf rund 5000 Hektar die Zuckerrüben aus dem Wetterauer Boden. Die Früchte haben wieder unter der Trockenheit gelitten – aber die Ernte ist laut Anbau-Verband etwas besser als 2018
Die Zuckerrüben sind reif
Etwa zwei Wochen später als im vergangenen Jahr 2019 beginnt in den nächsten Tagen die Zuckerrüben-Ernte in der Wetterau. Rund 420 Rübenanbauer roden die Früchte auf gut 5000 Hektar. Auch 2019 hat die Trockenheit den Rüben geschadet, meldet der Chef des Anbauer-Verbandes, Matthias Mehl. Man gehe von durchschnittlichen bis leicht unterdurchschnittlichen Erträgen im Vergleich zum fünfjährigen Mittel aus, sagte Mehl. Dabei rechnet der Verband mit einem leicht höheren
Ertrag als im extremen Trockenjahr 2018. Die Niederschläge der ersten Septembertage hätten vereinzelt zu einer Verbesserung auf den trockenen Böden und zur Erhöhung der Rübengewichte beitragen können. Während Standorte mit wenig Niederschlag und kleinen Rübenköpern überdurchschnittliche Zuckergehalte erzielten, zeigten sich auf
Flächen mit mehr Niederschlag in den vergangenen Monaten und gut entwickelten Rübenkörpern durchschnittliche Zuckergehalte im Vergleich zum fünfjährigen Schnitt.
Am 18. September 2019 beginnt in der Zuckerfabrik Offstein (Pfalz) die Anlieferung der Wetterauer Rüben, in der Zuckerfabrik Wabern startet die Kampagne ebenfalls am 18. September. Die Wetterauer Rübenanbauer liefern ihre Rüben mit eigenen Lastzügen zu den Fabriken. Die Kampagne dauert voraussichtlich bis in den Januar.
Die Weltmarkt- und Erzeugerpreise für Rübenzucker sind laut Thomas Kölbl vom Vorstand der Südzucker-AG niedrig. Die Südzucker mache auf diesem Sektor voraussichtlich Verluste. Der Rübenanbau sei auch ein Beitrag zum Klimaschutz, denn ein Hektar dieser Frucht binde rund 36 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid.
IST SO NE GEDÜNGTE MONOKULTUR KLIMAFREUNDLICH?
Wie ist der letzte Satz zu verstehen? Der Vertreter der Zuckerindustrie behauptet, dass 1 Hektar Zuckerrüben 36 Tonnen CO2 bindet. Wenn die Blätter nach der Ernte abgeschlagen werden, entweicht das doch wieder? Und die Monokulturen (welch widernatürliche Fläche ohne Hecken dazwischen auf dem Foto) werden doch sicher auch mit Stickstoff gedüngt? Die taz behauptet, dass 10 % des globalen Ausstoßes CO2 mit der Produktion und Nutzung von Kunstdünger zusammenhängen, im Artikel über die Initiative „Free the Soil“ vom 18.9.:
http://www.taz.de/Aktivistin-ueber-geplante-Blockade/!5622848/
Wer kann mich aufklären?
Ursula Wöll