Horloffbahn

Planungen schreiten voran

Bis wieder Züge zwischen Wölfersheim und Hungen fahren, wird noch etwas Zeit vergehen. Damit dies Realität wird, arbeiten die beiden Kommunen sowie der Landkreis Gießen und der Wetteraukreis eng mit den Verkehrsverbänden zusammen. Regelmäßig finden Arbeitssitzungen statt, um Einzelheiten zu besprechen, so auch kürzlich im Gießener Kreishaus.

Rückbau verhindert

Im Jahr 2003 wurde der Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Wölfersheim und Hungen, der Horlofftalbahn, eingestellt. Um die Möglichkeit zu erhalten, dass irgendwann wieder Züge auf der Strecke fahren, haben die Gemeinde Wölfersheim und die Stadt Hungen gemeinsam die entsprechenden Streckenabschnitte in ihrem Gemeindegebiet gekauft. Dadurch konnte ein Rückbau verhindert werden.

Lange Zeit haben sich beide Kommunen für eine Reaktivierung stark gemacht. Gemeinsam mit dem Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wurde von den beiden Gemeinden eine erneute Nutzen-Kosten-Untersuchung beauftragt. Nach Abschluss dieser Untersuchung empfahl das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, auf Grundlage der positiven Neubewertung der Reaktivierung die weiteren organisatorischen und planerischen Schritte, um das Vorhaben anzustoßen. Nun soll die Vorplanung abgeschlossen und mit der Entwurfsplanung begonnen werden. Daran arbeiten die Kommunen und Landkreise derzeit intensiv, wird seitens der Pressestelle des Landratsamtes Gießen unterstrichen.

Arbeitstreffen im Gießener Kreishaus: (hinten, v. l.) Thomas Größer, Leiter des Bauamts der Gemeinde Wölfersheim; Stefan Klöppel, Leiter ZOV; Klaus-Dieter Schmitt, Büroleitung der Landrätin des Landkreises Gießen; Tobias Brückle, DB Netz AG; Thomas Busch, RMV; Sven Hofmann, Leiter Regionalnetze Wetterau und Odenwald sowie (sitzend, v. l.) Uwe Sames, Stadt Hungen; Beate Bernshausen, ZOV; Eike See, Bürgermeister der Gemeinde Wölfersheim; Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen; Karl-Peter Schäfer, Kreisbeigeordneter des Wetteraukreises. (Foto: Landkreis Gießen)

Frühestens 2023 rollen wieder Züge

Auf diesem Weg sollen die Kosten für notwendige Investitionen in die Infrastruktur ermittelt werden. Bis wirklich wieder ein Zug von Wölfersheim nach Hungen fahren kann, wird noch etwas Zeit vergehen. Realistisch kann man von frühestens 2023 ausgehen. „Die Planungen am Wölfersheimer Bahnhof haben gezeigt, wie komplex ein solches Vorhaben sein kann. Doch der Aufwand lohnt sich, denn die Verbindung bringt einen echten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger der an die Bahnstrecke angrenzenden Gemeinden“, berichtet Wölfersheims Bürgermeister Eike See. Dem pflichten auch Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen, und der Wetterauer Landrat Jan Weckler bei. „Von Lich über Hungen gibt es sehr viele Pendler, die von einer besseren Verbindung in den Wetteraukreis und nach Frankfurt profitieren werden. Neben der Reaktivierung ist eine direkte Verbindung ohne Umsteigen unser gemeinsames Ziel“, sagt Landrätin Anita Schneider. 

Eine wesentliche Hürde wurde dabei bereits genommen. Die Bahn wird den Bahnhof in Reichelsheim-Beienheim grundlegend umbauen, wodurch ein Koppeln der Züge möglich wird. „Unser Ziel ist es, langfristig innerhalb von weniger als 50 Minuten ohne Umsteigen von Wölfersheim nach Frankfurt und von Lich nach Frankfurt zu fahren. Es freut uns daher sehr, dass wir in einem so konstruktiven und umsetzungsorientierten Team aus Kommunen, Kreisen und Verkehrsverbänden zusammenarbeiten“, erklären Bürgermeister und die beiden Landräte in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Ein Gedanke zu „Horloffbahn“

  1. Zwischen Inheiden und Hungen führt die Bahnstrecke leider an allen Orten vorbei über freies Gelände. Will man Utphe, Bellersheim, Obbornhofen und Wohnbach dann weiterhin mit Bus (bisher vor allem Linie 363) anbinden und parallel die Bahn fahren lassen? Der Bahnhof in Berstadt ist von Ort und Gewerbegebiet kaum erreichbar und daher wenig attraktiv für Pendler. Last but not least wäre auch ein Haltepunkt in Geisenheim (Nordufer Wölfersheimer See) überlegenswert. Also die Strecke wie früher einfach wieder zu eröffnen wird nicht reichen.

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