Gegner unverzagt
Die Ablehnung der Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) gegen das geplante Rewe-Logistikzentrum bei Wölfersheim-Berstadt beeindruckt die Gegner des Projekes nicht. Die hatten eine negative Entscheidung des Gerichtes erwarte und sind nun erfreut, dass gegen das Urteil Berufung zugelassen wurde.Ausgang weiter offen
Der Bund hatte gegen die Zielabweichung vom Regionalplan Südhessen geklagt, durch die das riesige Bauwerk auf bestem Wetterauer Ackerboden ermöglicht werden soll. Das Verwaltungsgericht hatte die Klage als unzulässig abgewiesen. Für die Bürgerinitiative Bürger für Boden ist das keine Überraschung. Viel bemerkenswerter ist, dass gegen das Urteil Berufung zugelassen wurde. Der Rechtsstreit verlagert sich damit in die nächste Instanz. Sein Ausgang ist nach wie vor völlig offen“, heißt es in einer Pressemitteilung der BI.
Mehr als 1000 Einwendungen
Das „Aktionsbündnis Bodenschutz Wetterau“, zu dem sich Naturschutzverbände, der regionale Bauernververband, beide Kirchen, der Bund auch auch die BI zusammengeschlossen habe, habe sich zwar einen anderen Ausgang gewünscht, zu rechnen sei aber eher mit dem nun erfolgten gewesen, meint die Sprecherin des Bündnisses Anette Breit. „Wir waren darauf eingestellt. Wichtiger ist, dass die Klage offenbar Fragen von grundsätzlicher Bedeutung aufgeworfen hat. Deshalb hat das Gericht auch die Berufung zugelassen. Mit der Möglichkeit des Gangs in die nächste Instanz ist ein wichtiges Teilziel der Klage erreicht“, sagt sie und fährt fort: „Nach unserer Auffassung sieht auch das Gießener Verwaltungsgericht durch die Klage wichtige Rechtsfragen berührt. Sie werden dann Gegenstand eines Verfahrens vor dem Verwaltungsgerichtshof sein, sofern sich der Klage führende Bund dazu entschließt. Davon gehen wir allerdings aus. In der Sache ist also weiter ‚Musik‘ drin.“ Mehr als tausend Einwendungen gegen die Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans sowie die gemeinschaftliche Abgabe zahlreicher Einwendungen zum Bebauungsplan im Wölfersheimer Bürgerbüro dokumentieren laut Breit den wachsenden Protest. „Auch die Nachbargemeinde Echzell scheint zur Klage bereit zu sein. Vor allem gibt es weiterhin Grundstückseigentümer, die der Gemeinde Wölfersheim ihr Land nicht freiwillig abgeben werden. Ihnen gilt unsere Unterstützung. Wir setzen daher unseren Einsatz zur Verhinderung des Projekts unvermindert fort“, erklärt die Sprecherin des Aktionsbündnises Bodenschutz Wetterau.