Offener Treffpunkt in Langgöns
In Langgöns gibt es neue Gelegenheit für mehr Gemeinsamkeit: Ein offener Treffpunkt lädt ein, miteinander zu reden, Gemeinschaft zu erleben und einfach füreinander da zu sein. Bürgermeister Marius Reusch begrüßt die Initiative, die vom Sozialausschuss und dem Seniorenbeirat angestoßen wurde, und dankt allen Engagierten.Was sich vor allem Ältere wünschen
Reusch unterstreicht in einer Reportage der Pressestelle des Landkreises Gießen gegenüber den Engagierten: „Vielen Dank, dass Sie sich einbringen, die Bedürfnisse der Menschen in unserer Gemeinde aufgreifen und Neues schaffen!“
Nachdem eine Bedarfserhebung gezeigt hat, dass sich vor allem ältere Menschen mehr Zusammengehörigkeit wünschen, haben die Gemeinde und der Seniorenbeirat die Initiative für mehr Gemeinsamkeit ergriffen. Unterstützt wird dies vom Landkreis Gießen und dem Projekt ‚Inklusiver Landkreis‘, auf dessen Anstoß hin die Langgönser:innen im vergangenen Jahr ihre Ideen für mehr Miteinander eingebracht hatten.
Zusammenarbeit mit dem Landkreis Gießen
Kreis-Sozialdezernent Frank Ide lobt das Engagement vor Ort: „Prima, dass Sie in Langgöns die Anregungen aufgenommen haben und in die Tat umsetzen. Genau dies beabsichtigt das Projekt, welches wir im Landkreis Gießen gemeinsam mit einigen Kommunen realisieren.“
Armin Elmshäuser, Vorsitzender des Sozialausschusses der Gemeinde Langgöns, fasst es so zusammen: „Die Ideensammlung hat aufgezeigt, dass es wenig Gelegenheiten gibt, bei denen Menschen mit anderen zusammenkommen und sich darüber austauschen können, was sie wirklich bewegt. Selbst in kleineren Dörfern, wo man sich kennt, fehlen heute solche Anlässe.“
Regelmäßige Treffen sind geplant
Rudolf Seitz, Vorsitzender des Seniorenbeirats, stimmt zu und ergänzt: „Im Grunde braucht es auch gar nicht viel, um Menschen zusammenzubringen. Also bieten wir gemeinschaftlich demnächst regelmäßige Treffen an, an denen Menschen einfach ungezwungen ins Gespräch kommen können – über das, was ihnen persönlich wichtig ist.“
Und auch Marion Beppler, die sich um die Seniorenarbeit der Gemeinde kümmert und regelmäßig Veranstaltungen und Ausflüge plant, freut sich auf neue Anlässe und Begegnungen. „Auf jeden Fall wird es eine Bereicherung für das soziale Leben in Langgöns sein“, ist sie sich sicher.
„Leben geht nicht nur online“
Inspiriert wurden die Aktiven in Langgöns auch von Dr. Ulf Häbel, der in Laubach-Freienseen seit Jahren zu offenen Gesprächsrunden einlädt. Der ehemalige Pfarrer des Ortes erklärte, dass man den Kontakt miteinander brauche. Leben gehe nicht nur online – Menschen müssten sich persönlich begegnen.
Sein Erfolgs-Konzept: Es werden bei den Treffen weder Themen vorgegeben noch Experten eingeladen. An erster Stelle geht es einfach ums Erzählen, wie einem zumute ist, und ums Zuhören. Es brauche dafür nicht mehr und nicht weniger als ein offenes Ohr füreinander und Interesse aneinander.
Projekt Inklusiver Landkreis
Damit Initiativen im Landkreis sich gegenseitig inspirieren und voneinander lernen, unterstützt das Projekt ‚Inklusiver Landkreis‘ die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch. Die Projekt-Beauftragte, Dr. Michaela Fink, erklärt ihre Rolle als Vermittlerin: „Wir möchten in den Kommunen den Anstoß geben, Angebote zu entwickeln oder weiterzuentwickeln, die auf die jeweilige Ortsgemeinschaft zugeschnitten sind. Die Angebote müssen vor Ort passen, damit sie wirken können.“
In Langgöns fehlen aktuell einfache Treffpunkte für Jung und Alt. Neben dem regelmäßigen Austausch über das, was die Menschen bewegt, soll der Treffpunkt auch ein Ort sein, aus dem sich weiteres Engagement entwickeln kann; auch ein Ort, an dem eigene Anliegen, Bedürfnisse und Fähigkeiten in der Gesellschaft sichtbar gemacht werden, erklärt Michaela Fink.
Begegnungen in der „Kaffeestube“
Deswegen lädt demnächst die „Kaffeestube“ zu wöchentlichen Treffen ein, um in gemütlicher Atmosphäre ins Gespräch zu kommen, Kuchen zu genießen, und Freude am Zusammensein zu haben. Wer etwas beisteuern möchte, kann das gerne tun.
Es braucht keine Anmeldung. Die Gemeinde Langgöns unterstützt die Initiative durch die kostenlose Bereitstellung der Räumlichkeiten. Der Bürgerbus der Gemeinde kann Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, unterstützen, das Angebot wahrzunehmen. Mit der ‚Kaffeestube‘ wird das bestehende Angebot für Senioren um einen offenen Treffpunkt ergänzt, zu dem auch für die junge Bevölkerung herzlich eingeladen ist. Die ‚Kaffeestube‘ ist zunächst für samstags geplant und soll perspektivisch in Eigenregie durch das gemeinsame Engagement der Teilnehmenden organisiert werden.
Auftakttermin am 28. Juni
Am Samstag, den 28. Juni 2025, findet das erste Treffen statt: Zwischen 14 und 17 Uhr, im Faselstall, Wiesenstraße 18, Langgöns
Marion Beppler (Seniorenarbeit der Gemeinde Langgöns), Armin Elmshäuser (Sozialausschuss der Gemeinde Langgöns), Rudolf Seitz (Seniorenbeirat Langgöns) und Dr. Michaela Fink (Projekt „Inklusiver Landkreis“, www.lkgi.de/inklusiver-landkreis) freuen sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Auch Bürgermeister Marius Reusch wird zum Auftakt persönlich dabei sein.
Titelbild: Die Obergasse in Langgöns. (Foto: Wikipedia, Cherubino)