Lockerungen

Bald wieder ein – fast – normales Leben

Von Klaus Nissen

Die Menschen im Vogelsbergkreis, der Wetterau und im Hochtaunus haben allen Grund für gute Laune: Nach den am 12. Mai 2021 verkündeten Corona-Beschlüssen der hessischen Landesregierung wird ab Montag, 17. Mai das Leben deutlich einfacher. Es gibt Lockerungen bei privaten Treffen, beim Einkaufen, in Kita und Schule, beim Sport und sogar in der Gastronomie. Als erste in ganz Hessen können sich die Wetterauer wahrscheinlich ab Pfingstmontag, 24. Mai sogar in den Restaurants bedienen lassen. In zwei Stufen treten die Erleichterungen für jene Landkreise in Kraft, die mindestens seit fünf Werktagen eine Inzidenz unter 100 haben.

Viele Lockerungen in manchen Landkreisen

Beim Einkaufen dürfen Wetterauer Geschäfte aller Artfprtam das Click und Meet praktizieren. Ab Pfingstdienstag 2021 dürfen sie alle öffnen – und jeder kann ohne Anmeldung in den Laden gehen. Denn dann liegt hoffentlich die Inzidenz im Wetteraukreis seit zwei Wochen unter hundert. Ladenbesucher müssen sich lediglich an die Maskenpflicht halten und nur dann draußen warten, wenn der Laden zu voll zu werden droht.

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Bald kann man in der Wetterau wieder einen Kaffee trinken gehen. Foto: Adrianna Calvo, Pexels.com

Für Kita-Kinder und Schüler der Klassen 1 bis 6 gilt ab kommendem Montag die Präsenzpflicht. Auch die älteren Jahrgänge in der Wetterau können ab Pfingstdienstag wieder komplett in die Schule gehen. Die Testpflicht bleibt aber bestehen.

Caféterrassen und Biergärten dürfen zwischen Bad Vilbel und Herbstein ab dem 17. Mai 2021 wieder öffnen. Wer sich da niederlassen will, muss allerdings Abstände beachten und einen aktuellen Corona-Test vorweisen. Außerdem sind die Kontaktdaten beim Gastronomen zu hinterlassen. In der Wetterau wird das Essen und Trinken ab Pfingstmontag sogar innerhalb der Restaurants möglich sein, wenn man einen negativen Test mitbringt. Auch Clubs und Discotheken dürfen ihre Außenbereiche öffnen.

Hotels, Ferienhäuser, Jugendherbergen und Campingplätze dürfen in der neuen Woche öffnen. Die Gäste müssen bei Anreise einen negativen Test vorlegen und sich fortan zweimal pro Woche testen lassen.

Kein Test mehr vor dem Friseurbesuch

Fitness-Studios in der Wetterau und im Vogelsberg dürfen ab Montag wieder öffnen. Besucher müssen ihre Kontaktdaten interlegen, einen Termin ausgemacht haben und ein Testergebnis mitbringen. Ab Pfingstmontag dürfen auch die Wetterauer Schwimmbäder wieder öffnen, hieß es bei der Pressekonferenz der Landesregierung. Wer schwimmen geht, solle, müsse sich aber nicht vorher testen lassen. Mannschaftssport wird ab Pfingsten im Wetteraukreis auch für Erwachsene wieder möglich sein.

Wer zum Friseur oder zur Fußpflege will, darf das nach Terminvereinbarung ab Montag tun. Eine Woche lang gilt dafür in der Wetterau die Testpflicht. Ab Pfingstmontag ist der Test nicht mehr obligatorisch, aber empfohlen. Falls die Inzidenz im Kreis weiter unter 100 bleibt.

Sogar Präsenzveranstaltungen werden wieder möglich. Draußen können sich ab 17. Mai mit Testnachweis und Kontaktdaten bis zu hundert ungeimpfte Menschen an einem Platz unter freiem Himmel aufhalten. Ab Pfingstmontag sind auch drinnen Veranstaltungen mit hundert Menschen machbar, wenn sie sich vorher testen lassen und Abstände einhalten. Draußen dürfen sich unter gleichen Voraussetzungen dann sogar bis zu 200 Menschen treffen.

Kaum noch Erstimpfungen im Impfzentrum

Deutlich schlechtere Nachrichten gibt es aus dem Wetterauer Impfzentrum in Büdingen: Dort werden voraussichtlich bis Mitte Juni 2021 viel weniger Erstimpfungen als bisher stattfinden, bestätigte die Kreisverwaltung eine Information der Ersten Kreisbeigeordneten Stephanie Becker-Bösch. Menschen, die bereits einen Erstimpfungstermin für die nächsten Wochen haben, werden die erste Impfdosis laut Kreis-Pressesprecher Michael Elsaß aber bekommen. Ansonsten werde es nur Zweitimpfungen im früheren Obi-Baumarkt geben.

Das Impfzentrum im früheren Büdinger Obi-Markt macht kaum noch neue Erstimpfungen – der Nachschub fehlt mal wieder. Foto: Nissen

Laut Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs hat die Landesregierung, anders als angekündigt und erwartet, in der zweiten Maiwoche keinen Impfstoff von Moderna geliefert. Dabei waren 1500 Impfdosen angekündigt. Gleiches gelte für den AstraZeneca-Impfstoff. Ab dem kommenden Samstag wird zudem im Impfzentrum auf Anweisung des Landes kein AstraZeneca-Impfstoff für Erstimpfungen mehr verwendet, da dieser Impfstoff ausschließlich für die Verimpfung in den Hausarztpraxen vorgesehen ist. Ob dort ebenfalls mit weniger Impfstoffnachschub zu rechnen ist, bleibt vorerst unklar.

Das Büdinger Impfzentrum hat Anfang Mai vorübergehend auf Hochtouren gearbeitet. Zwischen 8 und 22 Uhr konnten täglich bis zu 1600 Menschen gegen das Coronavirus immunisiert werden.

Bisher fanden dort rund 72 000 Erst- und 22 000 Zweitimpfungen statt. Das Tempo wird nun vorübergehend langsamer. Die Zuständigkeit für das Testen, die Kontaktnachverfolgung und das Impfen übernimmt ab sofort Landrat Jan Weckler (CDU). Das teilte am Mittwoch die Sozialdezernentin und Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch (SPD) mit. Auf die Frage nach dem Grund hieß es, Weckler sei ohnehin für den Katastrophenschutz zuständig.

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