Bad Nauheim: FW/UWG liegt vorn
Bei der Kommunalwahl in Bad Nauheim zeigte sich am Sonntagabend der erste Trend für die Wahl des Stadtparlaments.
Vorn liegt die FW/UWG mit 29,01 % , gefolgt von der CDU mit 24, 2 %, Grünen mit 23,59 %, SPD mit 13,65 % und FDP mit 9,54 %.
Bis ein endgültiges Ergebnis vorliegt, kann es Tage dauern, da diesmal über 9000 Wähler ihre Stimme per Post abgaben. „Wir gehen davon aus, dass die Briefwähler viel kumulieren und panaschieren. Auch deshalb wird die Auszählung länger dauern“, sagte Rathausmitarbeiter Matthias Wieliki im Gespräch mit dieser Zeitung.
Ort des Wahlbüros war diesmal die Trinkuranlage, dies aus Platzgründen wegen der Pandemie, aber auch der zahlreichen Briefwahl-Stimmzettel. Am Wahlabend zählten die Helfer nur die Listenkreuze aus. Da die Kommunalwahl aber auch eine Personenwahl ist, können sich die Ergebnisse noch stark verschieben. 24 276 Wahlberechtigte für die Gemeindewahl gab es laut Wahlleiter Michael Knorr in Bad Nauheim, aber gewählt wurden auch Kreistag, Ortsbeiräte und Ausländerbeirat. Alle Ergebnisse auf einen Blick
Kommunalwahl: Wenig los im Wahllokal
Im Wahlbezirk 2 in der Stadtschule an der Wilhelmskirche war die Wahlbeteiligung bis um 14.20 Uhr niedrig. 145 Wählerinnen und Wähler waren bereits da. „Das war wegen der hohen Briefwahlen zu erwarten“, wie die Liberale Britta Weber ausführte. Sie saß neben Kerstin Eisenreich (CDU) und Karola Burkert (Stadtverwaltung), die ebenfalls als Wahlhelferinnen fungierten. Viele Wahlhelfer waren aus der städtischen Politik, aber nicht nur.
Spannende Kommunalwahl
Mit ihrer Tochter kam Petra Michel zum Wählen ins Wahllokal. Für Michel war es ein besonderer Tag, denn erstmals kandidierte sie auf der Liste der FDP – statt wie bisher jahrzehntelang für die CDU. „Normalerweise bin ich bei einer Wahl nicht mehr aufgeregt, aber diesmal ist es schon sehr spannend“, bekannte sie.
Auch im Walbezirk 1, ebenfalls in diesem Saal, war es mit 161 Stimmabgaben nicht viel mehr zu diesem Zeitpunkt. Reiner Zinsinger (FW/UWG), Peter Baumann (CDU) und Hannelore Zikuschka gaben dort nachmittags die Unterlagen aus.
Christdemokrat Sebastian Schmitt saß hingegen an der Urne. Gleichzeitig notierte er, wie viele Wählerinnen und Wähler da waren.
Die Bürgerin Petra Albrecht-Vogt ging auf das Wahllokal zu. Wieso sie sich gegen die Briefwahl entschied? „Weil ich die Wahl als persönliche Pflicht empfinde, also auch, persönlich zu erscheinen und das pflichtmäßig zu machen“, erklärte sie.
Bundestagsabgeordneter Peter Heidt (FDP) kam herein. Er war zuvor bereits als Helfer im Wahllokal der Beruflichen Schulen am Gradierwerk aktiv gewesen.
Ihn begleitete Tochter Elisa, die in der Turnhalle der Stadtschule erstmals wählte. Die junge Frau ist nicht nur Erstwählerin, sondern sie kandidierte auch.
Erstes Ziel schon erreicht
Für den Bad Nauheimer Ausländerbeirat trat Ernesto Filippelli gemeinsam mit zehn anderen Kandidaten und Kandidatinnen der „Internationalen Liste“ an.
Wahlbeteiligung gesteigert
Filippelli: „Unser erstes Ziel haben wir schon vor zwei Wochen erreicht: Das war, die Wahlbeteiligung von letztem Mal zu übertreffen. Unser Ziel ist 10 Prozent, dann hätten wir Regionalrekord. Für Bad Nauheim wäre das eine super Sache. In den letzten zwei Wochen haben wir noch mal Gas gegeben.“ Wie der 48-Jährige berichtete, habe die Liste im Wahlkampf potentielle Wähler und Wählerinnen persönlich angesprochen und in den sozialen Netzwerken geworben.
Sonntagabends werden nur Listenkreuze gezählt
Wie stellvertretender Wahlleiter Carsten Grotegut in der Trinkkuranlage schilderte, gibt es in Bad Nauheim 15 Wahlbezirke und drei Briefwahlbezirke. „Letztes Mal hatten wir zwei Briefwahlbezirke, aber da es diesmal deutlich mehr Briefwähler sind, haben wir drei.“ Daher habe die Stadt die Zahl der Wahlhelfer erhöht, welche die Briefwahlbezirke auszählten. Pro Bezirk sortierten sie die Unterlagen in einerseits Wahlzettel mit Listenkreuzen und andererseits mit Personenkreuzen. Grotegut: „Die Stimmzettel, die nur ein Listenkreuz haben, werden heute ausgezählt.“
Zu den detaillierten Ergebnissen der Gemeindewahl geht es hier.