Warnstufe Gelb in Gießen
Die Stadt Gießen hat in den vergangenen Tagen einen deutlich höheren Anstieg von Corona-Fallzahlen als der übrige Landkreis verzeichnet. Gemessen am Eindämmungskonzept des Landes Hessen entspricht dies lokal der Warnstufe „gelb“. An der Alexander-von-Humboldt-Schule ist ein Schüler infiziert, 15 Mitschüler sind in Quarantäne.
Rasches Reagieren nötig
Die Warnstufe Gelb ist erreicht, wenn innerhalb von sieben Tagen ein Wert von mehr als 20 Infizierten pro 100.000 Einwohner erreicht wird. Die Stadt Gießen verzeichnet eine Inzidenz von 20,3 (Stand 24. August 2020, 17 Uhr). Dort waren zu diesem Zeitpunkt 18 der insgesamt 32 aktiven Covid-19-Fälle im Kreisgebiet verortet, teilt die Pressestelle des Landratsamtes mit. Kreisweit liegt die Inzidenz bei 11,2 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner. Der Landkreis insgesamt befindet sich damit gemäß des Ampelsystems im Eindämmungskonzept des Landes noch im grünen Bereich.
„Das Erreichen der Stufe gelb für die Stadt Gießen bedeutet nicht, dass sofort Schritte nötig sind, erfordert aber eine erhöhte Aufmerksamkeit und bei Bedarf ein rasches Reagieren mit gezielten Maßnahmen“, erklärte Landrätin Anita Schneider nach einem gemeinsamen Gespräch zwischen Stadt und Landkreis Gießen am Dienstagmorgen, 25. August 2020. Zur Teilnehmerrunde gehörten Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz, Bürgermeister und Ordnungsdezernent Peter Neidel sowie Vertreter des Gesundheitsamtes, der Kreis-Ordnungsbehörde, der Gefahrenabwehr und der Polizei.
„Die Stadt Gießen hat als Oberzentrum, Wirtschafts- und Bildungsstandort eine besondere Bedeutung im Landkreis, wenn es um das Infektionsgeschehen geht. Wir sind sensibel und unsere Ordnungskräfte sind tatkräftig, umsichtig und prüfen genau, wenn es um den infektionsgerechten Umgang mit Veranstaltungen und anderen Anlässen in unserer Stadt geht. Ich möchte verstärkt an das verantwortungsvolle Verhalten der Menschen appellieren, sich an die Vorgaben zu halten, um sich und andere zu schützen,“ so Grabe-Bolz.
Hygieneregeln einhalten
Der Landkreis steht mit den Ordnungsämtern der Kommunen sowie der Polizei im engen Austausch. Das Gesundheitsamt überprüft Hygienekonzepte und gestattet – wenn erforderlich – Veranstaltungen. Veranstaltungen mit mehr als 250 Personen benötigen in Hessen eine Genehmigung. „Mit Blick auf die aktuelle Situation möchten wir alle Veranstalter sensibilisieren“, sagte Gießens Ordnungsdezernent Peter Neidel und fährt fort: „Immer, wenn Menschen zusammenkommen, ist dies mit einer besonderen Verantwortung verbunden – dies betrifft Zusammenkünfte im Kreis von Freunden oder Vereinen ebenso wie Märkte oder Sportveranstaltungen. Hygieneauflagen und geltende Regelungen werden vom Ordnungsamt verstärkt kontrolliert.“
Bei allen Planungen von Veranstaltungen müsse ein Hygienekonzept bedacht werden, so Landrätin Schneider. Veranstalter sollten auch die Auswirkungen ihrer Vorhaben im öffentlichen Raum bedenken. „Deshalb ist gerade viel Augenmaß und Abwägung nötig. Wir alle haben es in der Hand, Abstand zu wahren, Masken zu tragen und Hygieneregeln einzuhalten.“
Schüler infiziert
Nicht nur in Linden (Burgschule, Anne-Frank-Schule , sondern auch in Gießen ist Quarantäne für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte angeordnet. Betroffen ist die Alexander-von-Humboldt-Schule.
Die Pressestelle des Landkreises Gießen teilt mit: Nach der bestätigten Covid-19-Infektion eines Schülers der Alexander-von-Humboldt-Schule (Mittelstufenschule) in Gießen hat das Gesundheitsamt des Landkreises Quarantäne für 15 Mitschülerinnen und Mitschüler sowie drei Lehrkräfte angeordnet. Alle werden in den kommenden Tagen auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet.
Der positive Befund des Schülers wurde dem Gesundheitsamt am Dienstag, 25. August 2020 gemeldet. Er infizierte sich innerhalb des familiären Umfelds. Es besteht der Hintergrund einer Reiserückkehr. Das Gesundheitsamt steht in Kontakt mit der Schulleitung, dem staatlichen Schulamt sowie der Stadt Gießen als Schulträger. Die Schule hat eine Hotline zur Elterninformation eingerichtet.
Informationen rund um das Coronavirus gibt es auf der Internetseite des Landkreises unter www.lkgi.de