Coronavirus

Schüler erhalten Masken

„Ich freue mich über die Alltags-Maskenpflicht, die nun in Hessen gilt! Wir hatten uns letzte Woche dazu entschieden, jeder Schülerin und jedem Schüler zum Schulstart am Montag, 27. April 2020 einen selbstgenähten Mund-Nasen-Schutz zu schenken, damit er im Schulbus oder in der Schule getragen werden kann, weil das eine Möglichkeit ist, Infektionsgefahren zu vermindern,“ so die Schuldezernentin des Kreises Gießen, Dr. Christiane Schmahl.

Auch mit Mundschutz: Abstand halten

Wie wichtig das Tragen der Schutzmasken ist, wird in der Pressemitteilung von der Dezernentin Dr. Christiane Schmahl erläutert. (Foto: Landkreis Gießen) 

Dies gelte für alle Schulen in Trägerschaft des Landkreises. In der Pressemitteilung des Landratsamts geht die Dezernentin darauf ein, dass in Hessen der Schulunterricht für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen von Haupt-, Real- und Berufsschulen sowie den vierten Klassen der Grundschulen schon bald startet.  Auch für die 12. Klassen fängt die Schule wieder an. Aber ganz normal wird der Unterricht wohl nicht werden, denn ausgedünnte Klassen und strenge Hygieneregeln sind dann an der Tagesordnung. Auch Mund-Nasen-Bedeckungen werden zum Alltag auf dem Schulgelände gehören. „Das kleine Geschenk soll den Einstieg erleichtern und helfen, dass alle Kinder und Jugendliche, die wieder unterrichtet werden, auf einen ‚Mund-Nasen-Schutz‘ zurückgreifen können“, so Christiane Schmahl, die unterstreicht:  „Wir wissen, dass Abstandsregeln in der Schule und im Schulbus nicht immer konsequent eingehalten werden können. Damit die bisherigen Bemühungen für eine Eindämmung des Virus nicht umsonst waren und die Infektionen wieder zunehmen, sind solche ‚Mund-Nasen-Schutze‘ eine richtige Wahl.“ 

Körperlicher Abstand von mindestens 1,5 Metern, besser aber zwei Meter, und regelmäßiges Händewaschen bleiben die wichtigsten Gebote im Kampf gegen das Corona-Virus. Eine Bedeckung über Mund und Nase kann zusätzlich dazu beitragen, Mitmenschen vor einer Ansteckung zu schützen, weil sie die Verteilung von Viren über Tröpfchen beim Sprechen oder Husten reduziert.

„Um die selbstgenähten Alltags-Masken zu besorgen, sind wir viele Wege gegangen: Hier möchte ich mich zuallererst bei den Ehrenamtlichen bedanken, die für den Landkreis nähen – es sind Einzelpersonen, Nähgruppen wie die Heuchelheimer Nähgruppe, die Generationenwerkstatt Buseck, die Laubacher Pfadfinder, die Gießener Aktion für Mundschutz, das Projekt Wahrheitskämpfer und vom Freiwilligenzentrum vermittelte Personen. Außerdem haben wir noch Aufträge bei kleinen Änderungsschneidereien gestartet, die sich ebenfalls mächtig ins Zeug legen“, so die Dezernentin weiter. Sie kündigt an: “Ich freue mich schon auf den bunten Haufen, der sich hier am Freitag in meinem Büro sammeln wird.“ Dann werden die Päckchen gepackt und vom Landkreis an die Schulen gebracht. Manche Ehrenamtliche werden auch direkt „ihre“ Schulen aufsuchen und die Mundschutze vorbeibringen.

Regelmäßiger Wechsel nötig

Dabei handelt es sich nicht um medizinische Masken, sondern um Alltagsmasken aus Stoff, die für die Schule und den Bus vollkommen ausreichen. „Dieser erste Mund-Nasen-Schutz, den wir jeder Schülerin und jedem Schüler an einer Schule in Trägerschaft des Landkreises überreichen, genügt natürlich nicht für die nächsten Wochen“, räumt Christiane Schmahl ein. Deswegen bittet sie Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern mitzuhelfen: „Bitte besorgen Sie weitere Mund-Nasen-Schutze beziehungsweise nähen Sie welche, damit das Tragen für die Jugendlichen möglichst angenehm und vor allem hygienisch bleibt.“ Dazu gehört der regelmäßige Wechsel, wenn der Stoff vom Sprechen feucht ist, genauso wie der Transport von getragenen Masken in verschlossenen Beuteln und das heiße Waschen (60 Grad mindestens). Jede Schülerin, jeder Schüler wird also mehrere Mund-Nasen-Schutze brauchen.

Es gibt verschiedene Arten, wie man die Masken selbst anfertigen kan

Weil jedes Kind und jeder Jugendliche mehr als eine Alltags-Maske benötigen wird und demnächst weitere Schülerinnen und Schüler wieder in die Schulen und die Notbetreuungen kommen, wünscht sich der Landkreis auch die Hilfe von Ehrenamtlichen und Schulen: Wer für die Schulen Mundschutze nähen möchte, sollte sich mit der Schule vor Ort in Verbindung setzen und die Hilfe anbieten! Es wird auch in den nächsten Wochen viel gebraucht. „Es geht unter anderem darum, dass die medizinischen Masken nicht für den Alltagsgebrauch verwendet werden, sondern für Ärzte und Pflegende zur Verfügung stehen. Für die Busfahrten, den Schulhof oder den Einkauf sollten wiederverwendbare Mundschutze genutzt werden“, so die Schuldezernentin abschließend.

In Frage für die Maskenherstellung kommen alle dichtgewebten oder engmaschig hergestellten Baumwoll- oder Leinenstoffe, die heiß gewaschen werden können. Das gilt auch für verwendete Gummibänder, Schrägbänder oder Jerseynudeln. Denn eine hygienische Reinigung ist nach dem Tragen unabdingbar. Anleitungen sowie diverse Schnittmuster und Tipps finden sich in großer Zahl im Internet. Auch Kindergrößen sind dort zu finden. Wichtig: Der Stoff sollte zweilagig verarbeitet werden.

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