Eines der meistgespielten Dramen
„Woyzeck“ ist eines der meist gespielten Dramen auf deutschen Bühnen. Dabei ist das Werk von Georg Büchner, geboren am 17. Oktober 1813 im südhessischen Goddelau, gestorben im Alter von 23 Jahren an Typhus am 19. Februar 1837 im schweizerischen Exil, nur als Fragment erhalten. Doch sein Drama um den Mord, den der arbeitslose Friseur Johann Christian Woyzeck am 3. Juni 1821 nachweislich an der 46jährigen Witwe Johanna Christiane Woost beging, deckt sich nicht unbedingt mit den Fakten der Tat. So hebt Alfons Glück im Ausstellungskatalog zu Georg Büchner auf der Mathildenhöhe Darmstadt 1987 zum einen „die Kongruenz zwischen dem historischen Woyzeck“ und zugleich zwei wesentliche Differenzen zu der Figur bei Büchner hervor. Ziemlich kompliziert zu lesen.
Zu hören indes gibt es am Samstag, 7. März 2020, den „Woyzeck“ als Hörspiel des Monats im Deutschlandfunk. Regie der Autorenproduktion im Auftrag des ORF hat Stefan Weber. 115 Minuten kann man der Literaturbearbeitung ab 20.05 Uhr lauschen und sich über die Ohren ein Bild von dem Mann machen, „der als Inbegriff des Verlorenen und Erniedrigten“ gilt.
Der Titelfigur verleiht Stimme und Charakter Markus Meyer. Der 1971 geborene Schauspieler ist Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und wurde unter anderem vom ORF in 2016 als Schauspieler des Jahres ausgezeichnet. Ein Schauspiel zum Hören: Schalten Sie ein. Vielleicht ein ganz neuer Zugang zu Georg Büchner, dem Literaten und Revolutionär, der die Flugzeitschrift „Der Hessische Landbote“ verfasste, in deren Tradition sich das Team des Neuen Landboten versteht.