Bio-Anbau

5 Jahre Solidarische Landwirtschaft

Die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) in Friedberg-Dorheim ist fünf Jahr alt. Der Verein, der inzwischen auf 90 Mitglieder angewachsen ist, versorgt seine Teilhaber mit Bio-Gemüse. Ein Ernte-Anteil kostet 65 Euro im Monat. „Für das Erntejahr 2020/21 sind noch einige wenige Anteile zu vergeben“, teilt der Verein mit. Am 20. Januar stellt sich der Verein in einer Info-Veranstaltung vor. „Wir wollen eine Landwirtschaft, die Artenvielfalt, Arbeitsplätze vor Ort und regionale Kreisläufe erhält“, sagt Dieter Fitsch aus Friedberg, Mitbegründer der Solawi und Vorstandsmitglied.

Bio-Gemüse vor der Haustür

Solawi-Schatzmeister Jolanthe Lintl mit seiner Familie beim Kochen mit Bio-Gemüse aus Solawi-Anbau.

„Wir haben uns bewusst gegen einen eigenen Garten entschieden, denn es ist einfach zu viel Arbeit. Aber durch die Mitgliedschaft in der Solawi haben wir trotzdem Bio-Gemüse, das vor unserer Haustür gewachsen ist, und wo wir jede Woche bei der Abholung sehen, wie sich der Acker entwickelt“, sagt Jolanthe Lintl, der mit seiner Familie seit 2016 Mitglied ist. Solawi-Vorstandsmitglied Fitsch: „Wir wünschten uns einen stärkeren Kontakt zwischen Konsumenten und Produzenten. Daher unterstützen wir direkt den Landwirt, der in Zusammenarbeit mit uns neue Wege geht.” Gemeinsam mit Holger Pabst baut Solawi auf dessen Naturland-zertifiziertem Bio-Hof in Friedberg-Dorheim über 40 Sorten Gemüse und Salate an. Es ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. „Durch die Solawi haben meine Familie und ich ein festes monatliches Einkommen, unabhängig von Massenproduktionen und der Macht der Großhändler“, sagt Pabst. Der unmittelbare Kontakt der Verbraucher zur Arbeit am Hof, zu den Nahrungsmitteln und den Feldern schaffe eine besondere Wertschätzung. Auch Familien wie die Lintls gefällt diese Nähe zum Ursprung ihres Gemüses: „Die Kinder lieben es, mit zum Hof zu fahren und dort unseren Ernteanteil abzuwiegen und einzupacken“, sagt Jolanthe Lintl.

Die Mitglieder packen mit an

Die Bildung einer Gemeinschaft, die Spaß an der Erzeugung und Verarbeitung von ökologischen, regionalen Produkten hat, ist laut Dieter Fitsch ein wichtiger Aspekt der Solawi. 2019 wurde die bisherige Gemeinschaft in einen eingetragenen Verein umgewandelt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt derzeit pro Ernteanteil 65,- Euro im Monat. Seit Frühjahr 2019 sind zudem Vera Merkel und Christopher Schunk ein wichtiger Teil der Solawi. Das junge Paar teilt sich die von der Gemeinschaft finanzierte Gärtner-Stelle und betreut den Solawi-Acker. Das machen sie laut Fitsch gut: „Vera und Chris können sich ausschließlich um unser Feld kümmern, bescheren uns üppige Ernten und organisieren die Mitmachtage, auf denen die Mitglieder auf dem Acker helfen können – es läuft einfach prima!“

Es ist erwüscht, dass die Mitglieder bei Aussaat, Pflege oder Ernte der Gemüse mithelfen, aber keine Verpflichtung. Tobias Lintl: „In der Erde buddeln, das ist einfach nichts für mich. Aber wenn es etwas zu bauen gibt, zum Beispiel Lagerkisten für die Kartoffeln, dann bin ich dabei.“ Außerdem hat er das Amt des Schatzmeisters im Verein übernommen. Jedes Mitglied trägt zur Gemeinschaft bei, was er oder sie kann und möchte.

Informationsabend der Solidarischen Landwirtschaft Friedberg-Dorheim, Mittwoch, 29. Januar 2020, 19 Uhr, Musikschule, Kaiserstraße 21 Friedberg (Hessen)

solawi-friedberg-dorheim.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert