Sporthallen in Nidda bleiben
Im ersten Quartal 2016 werden dem Wetteraukreis weitere 1 420 Flüchtlinge zugewiesen. Das geht aus einer Mitteilung des Regierungspräsidiums Darmstadt hervor. Im Moment leben 2985 Flüchtlinge im Kreis, so der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Betschel.
Bald 4400 Flüchtlinge im Kreis
Im laufenden Quartal kommen voraussichtlich genau so viele Flüchtlinge in die Wetterau wie in denJahren 2012 bis 2014 zusammengenommen, so der Grünen-Politiker Betschel. „Das wird für uns eine große Herausforderung, weil wir diese Menschen ja nicht nur unterbringen, sondern auch einen Integrationsprozess in Gang setzen müssen. Dafür sind wir mehr denn je auf die Hilfe der ehrenamtlichen Unterstützer angewiesen, die sich mittlerweile in jeder Kommune in der Wetterau gebildet haben. “
Zum 8. Januar 2016 betrug die Zahl der Flüchtlinge in den Städten und Gemeinden des Wetteraukreises 2.985. Das entspricht ziemlich genau einem Prozent der gesamten Bevölkerung im Kreis. Danach orientiert sich in etwa die Verteilung in den Kommunen. In manchen Städten wird diese Prozentzahl nicht erreicht, in anderen liegt sie geringfügig darüber, mit Ausnahme der Stadt Nidda, wo der Landkreis einem Einsatzbefehl des Landes gefolgt ist und einer sogenannten Überlaufeinrichtung mit 700 Plätzen für Flüchtlinge eingerichtet hat. Real leben rund 300 bis 400 Menschen in den beiden Sporthallen.
Eigentlich sollen diese Menschen in leerstehende Trakte der Friedberger Armstrong-Kaserne einziehen. Der Wetteraukreis hat das mit dem Land Hessen vereinbart. Aktuell ist aber die Räumung der Sporthallen nicht abzusehen, bedauert Landrat Joachim Arnold. Grund dafür sind seien Verzögerungen, die allein dem Land anzulasten seien. „So haben wir mehr als drei Wochen keine Reaktion auf unsere Kostenkalkulation für die Herrichtung und Inbetriebnahme der Kasernen in Friedberg erhalten. (…) Das ist besonders ärgerlich, da zum Jahresbeginn die Firmen für die Arbeiten bereitstanden. Jetzt haben Handwerker andere Aufträge übernommen und wir haben das Nachsehen“, schimpft der Wetterauer Landrat.
Die meisten Flüchtlinge stammen aus Syrien
Die Herkunftsländer der Flüchtlinge haben sich im vergangenen Jahr deutlich verändert. Die Zahl der Einwanderer aus den Westbalkanländern sank im letzten Quartal 2015 gegen Null. Dagegen kamen im vergangenen Jahr 983 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien, gefolgt von Afghanistan (377), Albanien(178, vor allem in den ersten beiden Quartalen), Irak (151) und Eritrea (126).
Weil der Wetteraukreis im vergangenen Jahr mehr unbegleitete minderjährige Ausländer aufgenommen hat, wird er im ersten Quartal 2016 etwas entlastet. Statt 46 jugendliche Ausländer, meist im Alter von 16 und 17 Jahren, müssen 28 junge Leute in den entsprechenden Einrichtungen der Jugendhilfe aufgenommen werden.