Mit Bikes und Treckern – aber nie im Auto
Drei Grad über null – vergleichsweise subtropisch war die Atmosphäre beim Weihnachtsrummel am 24. Dezember 2017 auf dem 880 Meter hohen Feldberg-Plateau. Im Wolkengeniesel stauten sich die Motorräder an der Auffahrt. Und oben ein Gedrängel aus Radlern, Traktoristen, Mopedfahrern und Weihnachtsmännern. Alle in bester Stimmung.
Auf den Feldberg!
Schon bevor der große Run einsetzte, war gegen neun Uhr früh eine Traktoristen-Gruppe aus Schmitten mit uralten Ackermaschinen am Feldbergturm eingetroffen. Sie parkten im Schatten des Turmes und ließen sich fortan bewundern: elegante Porsche-Traktoren mit Diesel oder Benzinmotoren, Fordson, Deutz, Eicher-Trecker aus dem Fünfziger bis Siebziger Jahren mit einem bis sechs Zylinder. Es gebe da einen Sammler, raunte ein Aufpasser, der habe in seiner Scheune noch 15 Eicher-Maschinen! Heutzutage produziert das Unternehmen Lastwagen für den indischen Markt. Außerdem auf dem Plateau: schlammbespritzte Kleintraktoren und Einachser mit Pritsche und nur einem Vorderrad, das der Fahrer über einen superlangen Bonanza-Lenker steuert. Natürlich mit Glitzergirlanden dekoriert.
Manche Traktoristen hatten auf dem Anhänger ganze Reisegruppen mitgebracht, sie sich während der Schleichfahrt auf den Berg mit Cola und Mariacron wärmten. Am Gipfel wurde dann der Grill aufgestellt und angeheizt. Ein Trecker hatte sogar einen ganzen Raummeter Brennholz dabei, das sich im Laufe des Vormittags im Lagerfeuer verzehrte. Ein anderer Traktor führte an der hinteren Hydraulik einen schütteren Weihnachtsbaum in speziell konstruierter Halterung mit sich.
Währen grün rote Narren mit Tambourins und Trommeln lautstark durch die Menge marschierten, standen andere Besucher in einer langen Schlange vor dem Kiosk, um Kaffee zu tanken. Es gab kurze Wiedersehensrufe, Frohe-Weihnachten-Wünsche und einige Kinder, die noch kleine Eisschnee-Hügel zum Rodeln fanden. Dick eingepackte Motorradfahrer standen überall in kleinen Gruppen herum, und niemand wusste, was das Ganze überhaupt soll. Ein Gebrumm und Getucker durchdrang auf dem ganzen Plateau die nassen Wolken und die Abgasschwaden.
Gegen zwölf Uhr löste sich der Stau an der Auffahrt urplötzlich auf. Rücksturz nach Hause. Der Schreiber dieser Zeilen wählte mit seiner 125er Honda den Umweg über Arnoldshain und Brombach. Und noch am Berg grüßten die engegenkommenden Dickschiffbiker den Fahrer dieses besseren Mofas mit einem lässigen Handzeichen! Das gibt es nur einmal im Jahr – am Morgen des Heilgabends auf dem Feldberg.