Agrar-Barometer

Positive Stimmung in der Landwirtschaft

Von Michael Schlag

Von positiver Stimmung in der deutschen Landwirtschaft und geplanten Investitionen in Photovoltaik und Tierhaltung berichtet das aktuelle Agrarbarometer der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Gegenüber der letzten Befragung im Winter 2024 habe sich das Agrar-Geschäftsklima in diesem Jahr deutlich verbessert. 83 Prozent der befragten Landwirtinnen und Landwirte beurteilen demnach ihre aktuelle Situation als sehr gut, gut oder befriedigend.

Erwartungen an die Zukunft

Das Agrarbarometer errechnet sich aus den Zukunftserwartungen landwirtschaftlicher Betriebe und ihrer Einschätzung der aktuellen Lage. Demnach hat sich die positive Einschätzung gegenüber der Befragung im vergangenen Winter um zwei Prozentpunkte verbessert. 17 Prozent der befragten Landwirte bezeichnen ihre Lage dagegen als ungünstig oder sehr ungünstig. Insgesamt entspricht das einem Wert von 2,1 Punkten auf der Skala des Rentenbank-Agrarbarometers, bei der Winterbefragung 2024 waren es nur 1,2 Punkte. Gründe für die positive Einschätzung sind vor allem die hohen Verkaufspreise für tierische Produkte sowie das eigene Management mit getätigten Investitionen zur Stärkung des Betriebes. Landwirte, die ihre Lage negativ beurteilten, nannten dafür die Agrarpolitik, die hohen Betriebsmittelpreise und die Bürokratie.

Grünlandwirtschaft im Gießener Land

Investitionen in Photovoltaik

Die Rentenbank verzeichnet in der aktuellen Befragung zum Agrarbarometer auch eine hohe Investitionsbereitschaft. Rund ein Drittel der Landwirte gab an, sie wollten ihren Betrieb in den kommenden zwei bis drei Jahren auf eine breitere wirtschaftliche Basis stellen. 23 Prozent wollen den Ackerbau erweitern, 30 Prozent in Photovoltaik investieren. Und jeder fünfte Tierhalter will in den kommenden zwei bis drei Jahren auf eine höher bewertete Haltungsform umstellen.

Landwirtschaft und Photovoltaik im Vogelsberg

Bei der Zukunftserwartung schaut jeder zehnte der befragten Landwirte positiv in die kommenden Jahre und schätzt die künftige Situation als besser oder viel besser ein. Jeder dritte erwartet dagegen keine positive Entwicklung und nimmt an, dass es ihm in zwei bis drei Jahren schlechter oder viel schlechter gehen werde als heute. Als Gründe für die negative Erwartung wurden niedrige Verkaufspreise für pflanzliche Erzeugnisse, Umweltauflagen und mangelnde Planungssicherheit genannt. Allerdings ist auch dieser Wert negativer Erwartungen besser als im Agrarbarometer des vergangenen Winters.

Das vierteljährlich erhobene Rentenbank-Agrarbarometer basiert auf der Auswertung einer Befragung von 1.000 Landwirtinnen und Landwirten sowie 150 Lohnunternehmen in Deutschland. In der Umfrage geht es vor allem um die Einschätzung der gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Lage sowie um das Investitions- und Finanzierungsverhalten in der deutschen Landwirtschaft.

Das Titelbild zeigt die nördliche Wetterau Ende März 2025.

Alle Fotos: Michael Schlag

Das vollständige Agrarbarometer steht hier zum Download

https://www.rentenbank.de/research/rentenbank-agrarbarometer

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