Konjunktur rechter Denkfabriken
Kaum ist der völkische Querdenken-Kongress in Friedberg vorüber, organisieren rechte Vordenker bereits die nächste Großversammlung der Verschwörungstheoretiker. Ein sogenannter „alternativer Wissenskongress“ soll im kommenden Frühjahr in Iserlohn über die Bühne gehen. Anders als Friedberg will die Stadt Iserlohn den Mietvertrag für die Räume aufkündigen.
Hetze gegen Flüchtlinge
Der Kongress am 28. Februar 2016 wird aus dem Umfeld der weit nach rechts gewendeten AfD organisiert. Michael Vogt soll dort auftreten, der den Querdenken-Kongress in Friedberg veranstaltet hatte. In Iserlohn will er über „Einwanderung – Zufall oder Geostrategie“ sprechen. Er trifft dort auf Eva Hermann, die auch in Friedberg zu Gast war. Deren Thema ist „Gender – Gleichstellung oder Umerziehung“. Die rechte Familientheoretikerin betrachtet Deutschland als ein „zum Kriegsgebiet erklärtes Land“, das „von unzähligen Asylsuchenden, Stück für Stück, eingenommen wird“.
Rechte Verschwörungstheorien, gerade auch zu den derzeitigen Flüchtlingsströmen, haben Konjunktur. Es ist der zweite Kongress dieser Art, der aus dem AfD-Umfeld organisiert wurde. Der erste war in diesem Frühjahr in Witten. Ein Aktionsbündnis „Witten gegen Verschwörungstheorien“ hatte sich dagegen gewehrt. 250 Demonstrierten gegen den Kongress. Der Saalbau Witten, in dem sich fast 800 Anhänger von Verschwörungstheorien versammelt hatten, wurde von der Polizei „wie eine Festung bewacht“.
Die Stadt Iserlohn möchte sich solche Verhältnisse ersparen. Sie hat den Vertrag für das Parktheater angefochten, weil die Zusage aufgrund falscher Angaben eines AfDler erfolgt sei, berichtet die Taz.