Das Team Therme
Der Bad Nauheimer Magistrat hat Mitte August einstimmig die Vergabe der Generalplanung
und des Betriebs der neuen Therme Bad Nauheim beschlossen. Generalplaner wird dabei die BLFP Frielinghaus Architekten- und Planungs GmbH aus Friedberg zusammen mit einem Team aus Fachplanern sein. Betriebsführer wird die Kannewischer Management AG aus Baden-Baden (diese Zeitung berichtete). In einer Pressemitteilung teilt die Stadt Näheres dazu mit.
„Höchstes Niveau“
„Ich wollte schon immer nach Bad Nauheim“, sagt Dr. Stefan Kannewischer. Damit antwortet er auf die Frage, was ihn an der Teilnahme am Vergabeverfahren zum Neubau der Therme Bad Nauheim denn gereizt hat. Der Gedanke an das einzigartige Jugendstil-Ambiente gepaart mit einer Thermen-Nutzung und Wellness auf höchstem Niveau: Das lasse das Herz des erfolgreichen Thermen-Betreibers höher schlagen. „Nach jahrelangen Debatten über das Für und Wider einer Anbindung der Therme an das Badehaus 2 wurde durch das Vergabeverfahren nun die Voraussetzung für einen erfolgreichen Projektverlauf geschaffen“, freut sich der Thermen-Spezialist darüber.
Europaweit ausgeschrieben
Beide Vergabeverfahren schrieb die Stadt europaweit aus. Die Bewerber wurden dabei anhand einer Vielzahl von Kriterien ausgewählt. Dazu war zum einen der Nachweis der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit zu erbringen. Zum anderen war der Nachweis der technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit gefragt. Auch die Präsentation und die Honorar-Angebote seien in die Beurteilung eingegangen.
Projekte haben überzeugt
Dabei haben laut Stadt vor allem die vorgelegten Referenzen der Kannewischer Management AG überzeugt. Nicht zuletzt Projekte wie die Caracalla Therme, die Spreewald-Therme Burg oder die Therme in Bad Ems zeugten von der langjährigen Erfahrung. Sie verdeutlichten, dass Qualität, Gestaltung, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit bei der Betriebsführung immer oberste Priorität hätten.
Gelungener Umgang mit Denkmalschutz
Das Architekturbüro BLFP im Team mit Studio Gollwitzer Architekten aus München konnte sich mit anderen Projekten gegen die Mitbewerber durchsetzen: etwa dem StuBay Freizeitbad in Österreich, dem Sole-Felsen-Bad in Gmünd, der Mensa in Usingen, ein Beispiel für gelungenen Umgang mit Denkmalschutz, sowie der Europäischen Schule Dortelweil.
250 öffentliche Bäder geplant
Für die technische Gebäudeausrüstung wird die Kannewischer Ingenieurgesellschaft mbH verantwortlich zeichnen, die bereits 250 öffentliche Bäder geplant hat. Unter anderen sind dies das Kombi-Bad Offenburg, die neue Therme Baden, aber auch die Vitasol Therme in Bad Salzuflen. Geschäftsführer ist Jürgen Kannewischer. Komplettiert wird die Arbeitsgemeinschaft durch Kubus Freiraumplanung aus Wetzlar, die Tragwerksplaner Engelbach + Partner aus Frankfurt am Main und zudem die Bauphysiker Kurz + Fischer GmbH aus Winnenden.
Therme Bad Nauheim ist anspruchsvolles Projekt
Geschäftsführer Andreas Schmitt von BLFP blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Wir freuen uns auf diese spannende und herausfordernde Aufgabe. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten an diesem anspruchsvollen Projekt ist Grundlage für den erfolgreichen Projektverlauf.“
„Gewinnen an Attraktion zurück“
Auch Bürgermeister Klaus Kreß ist zufrieden: „Das Vergabeverfahren hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es nach jahrelang kontrovers geführten Diskussionen in der Politik nun endlich losgehen kann. Die Zukunft unserer Kurstadt ist gesichert und wir gewinnen eine Attraktion zurück.“ Darüber freue er sich sehr.
„Zielstrebig und professionell“
Kreß ist sich mit dem Fachbereichsleiter für die Stadtentwicklung, Jürgen Patscha, einig: „Das städtebauliche Gesamtkonzept hat dafür die Grundlage geschaffen. Damit wurde der Rahmen für alle Teilprojekte im Umfeld des Sprudelhofs gesetzt.“ Nach all den Jahren und vielen Umwegen im Entscheidungsprozess habe die Stadt nun mit Hilfe des Vergabeverfahrens ein erfahrenes Team zusammenstellen können. Somit werde jenes eines der wichtigsten Projekte der Stadtentwicklung zielstrebig und professionell abwickeln. Kurzum: „Für die Stadt ein voller Erfolg.“