Technische Hochschule

Hauch von Normalität in Friedberg

15 Erstsemester-Studierende haben an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Friedberg beim „Live-Semesterstart“ einen „Hauch von Normalität“ in der Corona-Pandemie erlebt. Überwiegend wird jedoch digital gearbeitet.

Begrüßung in Präsenz

„Wir fanden es wünschenswert, wenn man die Begrüßung in Präsenz macht“, sagt Prof. Werner Jürgens vom Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung (MND). Das wegen der Pandemie ohne großen Vorlauf digitalisierte Sommersemester habe einigen Studierenden ein Gefühl der Vereinzelung gegeben – gerade jenen, die nicht selbst aus Mittelhessen stammen, sich an den Studienorten nicht schon auskennen. „Es ist doch wichtig, dass man die Hochschule, die Professoren und die Kommilitoninnen kennenlernt“, sagt Jürgens. Das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst angestrebte hybride Wintersemester bietet dafür die Gelegenheit.

An der THM finden die Einführungswochen für die knapp 3300 „Erstis“ an den drei Standorten Gießen, Friedberg und Wetzlar weitgehend digital statt, berichtet die THM in einer Pressemitteilung. Doch einzelne Tage stehen den Fachbereichen für Kennenlerntage vor Ort zur Verfügung. „Aber wie will man das mit 100 Studierenden hinkriegen?“, fragt Jürgens rhetorisch: gar nicht. Die Studiengänge Physikalische Technik sowie Medizinische Physik und Strahlenschutz, deren Erstsemester zunächst gemeinsam studieren, profitieren davon, dass sie so klein sind.

Kleine Gruppen in Laboren

Gerade 15 junge Menschen sitzen beim „Live-Semesterstart“ weit entfernt voneinander im Hörsaal und lauschen Prof. Klaus Behlers Vortrag zum „Arbeitsschutz“, der noch keine echte Vorlesung ist, sondern eher eine Einleitung ins Studium. Wie sie dieses Studium organisieren, wer Fragen zu Finanzierung oder Bafög beantworten kann, wo sie in Friedberg was finden, wie die Bibliothek funktioniert, das haben die Studierenden in ihrer Einführungswoche, die in diesem Wintersemester ein Einführungsmonat ist, digital erfahren. Und digital wird auch der überwiegende Teil der Lehre bleiben.

Wo es die Corona-Regeln aber erlauben, soll in kleinen Gruppen auch in Präsenz gearbeitet werden. Insbesondere in den Laboren ist das mittelfristig unumgänglich, die praktische Vermittlung für ein erfolgreiches Studium schlicht nötig. „Üblicherweise sind wir mit maximal 15 Studierenden im Labor“, sagt Jürgens. Nun sollen es höchstes zehn sein, verteilt auf mehrere Räume, die entsprechend häufig gelüftet werden. Für Präsenzveranstaltungen stehen den Fachbereichen zudem fest zugeordnete Räume zur Verfügung – damit sich keine unnötigen Überschneidungen von Lerngruppen ergeben. Die Studierenden sollen in der Gruppe unter sich bleiben. Aber, wo möglich, wenigstens nicht mehr für sich ganz alleine.

Titelbild: „Voller“ Hörsaal in Zeiten von Corona: In Friedberg haben Erstsemester-Studierende einander, ihre Professoren und ihren Campus „live“ kennengelernt. (Foto: THM)

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