Gefährliche Nistplätze
Es wird eng für Störche. Die zunehmende Population sucht Nistplätze und lässt sich dabei auch auf Strommasten nieder. Der Oberhessische Stromversorger Ovag versucht das zu verhindern. Das kann für die geschützte Vogelart gefährlich werden, berichtet der Ortsverband Münzenberg des Bundes für Umwelt und Naturschutz (Bund).Vertreibung gescheitert
Die Ovag hat auf ihren Hoch- und Mittelspannungsmasten seit Spätherbst 2023 Horste von den Strommasten beseitigt und Abweiser montiert, die die Störche vom Brüten abhalten sollen. Durch diese Abweiser werden die Vögel jedoch gefährdet, kritisiert Peter Hünner vom Münzenberger Bund-Vorstand.
Auf einem Strommast am östlichen Ortsrand des Münzenberger Ortsteils Ober-Hörgern haben die Metallstangen ein Storchenpaar nicht daran gehindert, binnen weniger Wochen einen neuen Horst zu bauen, berichtet Hünner.
Hohe Verletzungsgefahr
Auf solchen Ovag-Masten bestehe eine hohe Verletzungsgefahr. „Die Elternvögel haben einen verengten Nestzugang und in Kürze beginnt das Brutgeschäft. Für geschlüpfte Jungvögel bleibt kaum Platz im Horst und die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung oder aus dem Nest zu fallen ist sehr hoch“, stellt Hünner fest. Er fordert die Ovag auf, die Metallabweiser und Stangen von an allen Strommasten abzubauen, die wieder mit Horsten bebaut wurden. Die Elternvögel dürften dabei nur kurzfristig gestört werden, damit sie das Brutgeschäft nicht aufgeben.
Eine Vergrämung der Störche auf den Ovag-Strommasten könne nur gelingen, wenn in unmittelbarer Nähe ein Ersatzhorst angeboten werde, der als Ausweichplatz von den Weißstörchen genutzt werden könne, wie es südlich von Ober-Hörgern (Richtung Sportplatz) geschehen sei.