Bessere Quartiere für Flüchtlinge
In 19 Sporthallen sind momentan Notunterkünfte mit Flüchtlingen belegt. Bis Anfang März werden sie wieder für Sportvereine und Schüler nutzbar sein, versprechen Sozialminister Stefan Grüttner und Innenminister Peter Beuth.
Keine Flüchtlinge in Hallen
Das Land finde nun genügend Platz in den Filialen der Erstaufnahme-Einrichtungen, teilte der Sozialminister am 15. Januar 2016 mit. „Allein im Januar werden voraussichtlich über 6400 weitere Plätze hinzukommen. Deshalb sind wir jetzt in der Lage, die Notunterkünfte aufzulösen.“
Aktuell erreichen täglich rund 400 Flüchtlinge Hessen, so das Sozialministerium. Noch im Monat Oktober letzten Jahres lag der Tageshöchstwert bei über 1370 Flüchtlingen. Diese Zugangszahlen machten es erforderlich, per „Einsatzbefehl“ an die Landkreise schnell die Notunterkünfte bereitzustellen, da in einem solchen Umfang keine Plätze unmittelbar in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zur Verfügung gestellt werden konnten. In 18 Kreisen und kreisfreien Städten wurden Notunterkünfte errichtet, in denen aktuell über 7.800 Flüchtlinge eine vorübergehende Unterkunft gefunden haben. Im Vogelsberg sind noch vier Turnhallen mit Flüchtlingen belegt, im Hochtaunus werden die Sporthallen Am Bleibiskopf in Oberursel und an der Frölingstraße in Bad Homburg ab Ende Januar geräumt und wieder für Sportler hergerichtet. In Nidda in der Wetterau belegen noch 350 Menschen für wenige Wochen zwei Schulturnhallen des Kreises.
Das Land Hessen unterhält inzwischen an 37 Standorten feste Häuser der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung, in denen aktuell über 15.500 Flüchtlinge untergebracht sind. In der früheren Friedberger US-Kaserne bereiten momentan Handwerker die Soldatenquartiere für die Aufnahme von mehr als 2000 Flüchtlingen vor.
Der Wetterauer Landrat reagierte erfreut auf die Neuigkeit: „Ich bin außerordentlich zufrieden, dass das Land endlich den Weg freimacht und der Umsiedlung der Flüchtlinge aus den beiden Niddaer Schulsporthallen zustimmt. Damit werden meine Forderungen endlich vom Land Hessen erfüllt.“ Der Einsatzbefehl sei eine pure Verzweiflungstat des Landes gewesen, weil es selbst vorher keine Vorsorge betrieben habe. „So etwas darf den Menschen vor Ort nicht noch einmal zugemutet werden.“
Arnold kündigte an, dass „wir unmittelbar nach dem Auszug der Flüchtlinge die Hallen wieder für den Schulsport herrichten.“ Dafür kalkuliere man etwa zwei Wochen für die Hallen selbst, die Herrichtung der Außenanlagen werde mehr Zeit in Anspruch nehmen.