Rauswurf für Betschel

Der grüne Sozialdezernent muss gehenBetschel mit Zelt als Notunterkunft in der Friedberger Pfingstweide

SPD und CDU haben im Wetterauer Kreistag ihren Willen durchgesetzt. Der grüne Sozialdezernent Helmut Betschel ist am 29. September 2016 zum zweiten Male abgewählt worden. Seine Nachfolge ist schon geregelt.

Rauswurf für Betschel

Der 60-jährige Grünen-Politiker nahm seinen erzwungenen Abschied aus dem Landratsamt sportlich. Mit einem Lächeln nahm er von Landrat Joachim Arnold (SPD) ein grünes T-Shirt mit dem Logo des Wetteraukreises entgegen.  Es gehöre zur Demokratie, dass man auch einmal einen Posten Räumen müsse, sagte Betschel vor der Abwahl.

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Lächelnd nimmt  der gerade abgewählte Erste Kreisbeigeordnete Helmut Betschel das grüne T-Shirt von Landrat Joachim Arnold entgegen. Im Hintergrund applaudiert der Kreistagsvorsitzende Armin Häuser. Seine CDU übernimmt den Posten des Grünen Betschel. Foto: Michael Elsaß

Eigentlich hätte seine Amtszeit noch bis zum September 2017 gedauert. Doch nach der Kommunalwahl gab es keine Mehrheit für ein Bündnis der SPD mit Grünen und der FDP. Im Sommer verbündeten sich die Sozialdemokraten mit der CDU. Im Oktober wollen beide Parteien den grünen Ersten Kreisbeigeordneten durch zwei neue Hauptamtliche aus den eigenen Reihen ersetzen.

Betschels Posten soll der 44-jährige Christdemokrat Jan Weckler aus Ober-Mörlen bekommen. Der Leiter des Frankfurter Schulamtes wird vom Landrat die Dezernate für Schulen, Gebäudewirtschaft, Umwelt, Landwirtschaft und Ordnungsrecht bekommen.  Neu geschaffen wird eine Stelle für Stephanie Becker-Bösch. Die sozialdemokratische Anwältin aus Butzbach soll für Soziales und Flüchtlinge zuständig werden. Der Christdemokrat Karl Peter Schäfer wird ehrenamtlicher Dezernent für die Abfallwirtschaft.

Die Opposition stimmte am 29. September gegen die Abberufung von Helmut Betschel.  Ein Argument waren dabei die Kosten: Betschel bekommt noch ein Jahr lang 75 Prozent seines Gehalts fürs Nichtstun. Hinzu kommen die Kosten für die zwei neuen Kreisbeigeordneten.

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