Containerdorf in Oberursel wird abgerissen
Das berüchtigte Containerdorf für Flüchtlinge im Oberurseler Gewerbegebiet Drei Hasen wird 2016 abgerissen. Das teilte die Kreisbeigeordnete Katrin Hechler mit. Nebenan entstehen bessere Wohnhäuser für die Flüchtlinge.
Neubau für Flüchtlinge
Seit 25 Jahren bringt eine Firma zeitweise mehr als 200 Flüchtlinge in den maroden Stahlcontainern unter. Immer wieder hatten Zeitungen und zuletzt ein Filmemacher auf die schlechten Wohnbedingungen hingewiesen – die Schließung scheiterte aber am Flüchtlings-Andrang. Momentan leben 200 Menschen in den Containern an der Karl-Hermann-Flach-Straße, so Katrin Hechler.
Im kommenden Jahr wird sich das ändern. Der Hochtaunuskreis hat einen Vertrag mit der Hochtaunusbau-Genossenschaft abgeschlossen. Dieses Unternehmen besitzt 2410 Wohnungen im Kreis. Ab dem Frühjahr wird es laut Hechler neben den Containern drei jeweils dreistöckige Flüchtlings-Wohnhäuser in Modulbauweise errichten. Pro Etage sind Gemeinschaftstoiletten, zwei Küchen, Gemeinschaftsräume und zehn Zimmer mit jeweils 19 Quadratmetern vorgesehen. Hier können 150 Menschen wohnen, teilt die Sozialdezernentin des Kreises mit. Auf einem weiteren Grundstück soll ein Investor noch ein derartiges Flüchtlings-Haus bauen. Der Kreis mietet die Immobilien für 20 Jahre. Die Flüchtlingsbetreuung soll das Rote Kreuz übernehmen.
Im Sommer 2016 sollen die neuen Häuser bezogen werden. Anschließend würden die Container beseitigt, so Katrin Hechler. Der Platzbedarf für die Flüchtlinge im Hochtaunuskreis ist damit bei weitem nicht gedeckt. Momentan leben mehr als 3000 Flüchtlinge im Hochtaunus. Das Land Hessen will im Dezember im früheren Kreiskrankenhaus in Bad Homburg eine Erstaufnahmeeinrichtung für 750 Menschen eröffnen. Es ist die erste ihrer Art im Hochtaunuskreis. In Kronberg nimmt nach Angaben der Frankfurter Rundschau ein ehemaliges Hotel rund 600 Flüchtlinge auf.