Kuckuck

Rufe melden

Alle Jahre wieder ruft der Naturschutzbund (Nabu) Hessen auf, die ersten Rufe des Kuckucks zu melden. Die Naturschützer erhoffen sich so Aufschluss darüber, wie sich der Zugvogel an den Klimawandel anpasst.

Wehe der Kuckuck kommt zu spät

Die Anpassung ans veränderte Klima ist für den Frühlingsboten überlebenswichtig. Der Kuckuck legt seiner Eier in fremde Nester und lässt sie dort ausbrüten. Kommt er zu spät und die Wirtsvögel haben bereits gebrütet, ist es bald aus mit Kuckuck.

„Viele Frühlingsvögel treffen aufgrund der Klimaerwärmung immer zeitiger in Hessen ein. So sind die Weißstörche bereits emsig in ihren Horsten zugange und auch die ersten Rotmilane sind aus der Winterpause zurück in Hessen. Beim Kuckuck, der als Langstreckenzieher in Afrika überwintert, wird bislang angenommen, dass er seine Ankunftszeit noch nicht an den Klimawandel angepasst hat“, berichtet der Nabu. Die ersten Tiere kämen zwar schon im März bei uns an, sein charakteristischer Ruf sei aber meist erst im Laufe des Aprils bei uns zu hören. Viele Wirtsvögel wie Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Zaunkönig, Bachstelze und Teichrohrsänger beginnen laut Nabu jedoch immer früher mit ihrer Brut. Wenn der Kuckuck hier eintrifft, seien die ersten Eier oft schon gelegt. „Für die Kuckucksweibchen wird es immer schwieriger, ihre Eier erfolgreich den zukünftigen ‚Zieheltern‘ unterzuschieben“, erläutert der Ornithologe Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Der Kuckuck sei aber auf Wirte angewiesen, die ganz am Anfang ihrer Brut stehen, damit der junge Kuckuck möglichst als Erster schlüpft und die Eier oder Jungvögel seiner Zieheltern über den Nestrand schieben kann.

Die meisten kommen ab Mitte April

Bei der Melde-Aktion Anfang 2023 wurde der erste Kuckucksruf am 20. März in Grünberg gemeldet, weitere folgten im Mörfelden, nahe Griesheim im Kreis Darmstadt-Dieburg, berichtet der Nabu. Im April wurden rund 100 rufende Vögel gemeldet und im Mai etwa 160. „Die meisten Kuckucke kamen wie üblich von Mitte April bis Anfang Mai nach Hessen zurück“, so Sommerhage. Die Auswertung der Kuckuckrufe der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass es dem Kuckuck grundsätzlich möglich sei, sich an den Klimawandel anzupassen. In allen hessischen Regionen seien schon in den ersten Apriltagen die typischen Balzrufe zu hören gewesen. „Kuckucke, die früher nach Hessen zurückkehren, haben auf jeden Fall einen Vorteil. Erfreulich ist, dass der Kuckuck nach wie vor in ganz Hessen verbreitet ist“, freuen sich die Vogelschützer.

Kuckusrufe können hier gemeldet werden: hessen.nabu.de

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