Horlofftalbahn

Geld für Reaktiverungsplanung

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Horlofftalbahn freut sich, dass Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tark Al-Wazir (Grüne) die Planung für die Reaktivierung der Bahnstrecke fördert. Seit dem 4. April 2003 Fährt kein Zug mehr zwischen Hungen und Wölfersheim/Södel.

AG leistet Lobbyarbeit

Die bereits vor der Stilllegung aktive AG Horlofftalbahn habe „mit ehrenamtlichen Aktivitäten und sachbezogener Lobbyarbeit“ inzwischen „auch die letzten Zweifler von den Notwendigkeiten und Vorteilen einer direkten Bahnanbindung Hungens und der Region an den Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main überzeugt“, schreibt die AG selbstbewusst in einer Pressemitteilung. Dies spiegle sich auch in den positiv-konstruktiven Beschlüssen der kommunalen Gremien in Hungen und Wölfersheim, der Kreistage Gießen und Wetterau sowie den Reaktivierungsplanungen von ZOV und RMV wieder. Die Initiativgruppe habe einige wesentliche technische und organisatorische Vorschläge in die Vorplanung eingebracht.

„Die Lebens- und Arbeitsqualität in der Region verbessert sich mit der direkten ÖPNV-Verbindung nach Frankfurt/Rhein-Main ebenso wie die Pendler-Mobilität durch schnellere Verbindungen, besseren Fahrkomfort und weniger Störungsanfälligkeit durch neue Fahrzeuge und Streckenkomponenten wie elektronische Stellwerke. Hinzu kommt eine monetäre Werterhöhung der Häuser und Grundstücke entlang des Trassenkorridors“, sagt AG-Sprecher Stephan Kannwischer.

Weg vom Schmuddel-Image

Damit Bahnhöfe von ihrem „Schmuddel-Image“ wegkommen, seien in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionssummen plus Fördermittel von Bund und Land sowie den Kommunen Hungen und Wölfersheim in die Hand genommen worden. Besonders positiv sei die 2018 durch das Land Hessen geförderte Bahnsteigsanierung in Wölfersheim und der 2019 abgeschlossene Umbau des Bahnhofs Hungen sowie die werthaltige Sanierung der ehemaligen historischen Empfangsgebäude. „Bahnhöfe sollen Orte der mobilen Betriebsamkeit, Kommunikation und auch des Verweilens sein. Das Café mit Freisitz im Bahnhof Wölfersheim lädt hierzu bereits ein“, so Kannwischer.

Hessen Wirtschafts- und Verkehrsminister Al-Wazir (links) im Gespräch mit AG-Horlofftalbahn-Mitarbeiter Michael Laux anl. einer Projekt-Präsentation 2015 in Frankfurt. (Fotos: Stephan Kannwischer)

Vorschläge, den Bahnhof Berstadt-Wohnbach auch besser an den Ort anzubinden, Bus-Bahn-Zubringerverkehre komfortabel und zielgerichtet zu optimieren sowie die Radweganbindungen nach Wohnbach, Obbornhofen, Utphe und Bellersheim zu verbessern, seien ebenfalls in die Diskussion eingebracht, erklärt AG-Mitarbeiter Franz Grolig aus Wölfersheim.

Damit das neue Mobilitäts-Angebot auch zahlreich angenommen wird, müssten die Umsteige-Beziehungen zeitlich optimiert werden, fordert Pro Bahn & Bus-Regionalleiter und AG-Mitarbeiter Jürgen Lerch. Der ÖPNV sei angesichts des Klimawandels ein nachhaltiges Produkt, das mit dem „Chic“ von heute die „Tristesse“ von gestern ablösen müsse, wenn das Projekt dauerhaft erfolgreich sein soll.

Die AG Horlofftalbahn „hatte gehofft, dass die Züge zum 125-jährigen Jubiläum der Strecke 2022/23 endlich wieder rollen und die Planungs- und Bauprozesse schneller ablaufen können“. Sie freut sich aber auch, „wenn 2026 nach einem Vierteljahrhundert ehrenamtlichen Engagements die Region endlich wieder direkt an die weite Welt angeschlossen wird“.

Titelbild: Der seit 1968 verwaiste Bahnhof von Bellersheim/Obbornhofe . Der mitten im Feld gebaute Heltepunkt wurde nie wirklich von der Bevölkerung angenommen.

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