Schüler gestalten Gedenken in Bad Nauheim
Am Montag, 27. Januar gedenken Menschen in Deutschland und Europa der Opfer des Holocaust. In Bad Nauheim gestalten um 10.45 Uhr Schülerinnen und Schüler der Solgrabenschule den ersten Teil des Gedenkens, Ort ist das Holocaust-Denkmal in der oberen Parkstraße. Auch für den Abend ist eine Gedenkveranstaltung vorgesehen, dies in der Wilhelmskirche: Dort geht es um das Schicksal der Ilse Weber.
Holocaust – Befreiung vor 75 Jahren
75 Jahre wird es in diesem Jahr her sein, dass sowjetische Truppen das Vernichtungslager Auschwitz erreichten und die inhaftierten Menschen befreiten. Seit 1996 ist dieser Tag mithin der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Schulen als Kooperationspartner
Der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau ist es ein wichtiges Anliegen, die Erinnerungskultur zu pflegen. Sie will dies an die jüngeren Generationen weitergeben. „Wir freuen uns deshalb ganz besonders, wenn wir Schulen als Kooperationspartner für die Erinnerungsarbeit gewinnen können“, betont Vorsitzende Britta Weber.
Auch am Abend Gedenken an Holocaust
Für den Abend laden Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wetterau, Jüdische Gemeinde, christliche Kirchengemeinden und Stadt dann zu einer weiteren Gedenkveranstaltung ein. Beginn ist 19.30 Uhr, Ort das Gemeindezentrum Wilhelmskirche in der Wilhelmstraße 12 in Bad Nauheim.
Das Schicksal der Ilse Weber
Wie Gesellschaft und Stadt mitteilen, ist hierzu die szenische Darbietung „Ich wandere durch Theresienstadt“ geplant. Inhalt sind Lieder und Texte von Ilse Weber. Ilse Weber, 1903 bei Mährisch-Ostrau geboren, schrieb bereits mit 14 Jahren eigene Gedichte, Lieder und Geschichten, zudem übersetzte sie Gedichte vom Deutschen ins Tschechische und umgekehrt. 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie als Krankenschwester im Kinderkrankenhaus arbeitete, und mit ihren Gedichten und Liedern dabei half, den Kindern den schrecklichen Alltag erträglicher zu machen. Am 6. Oktober 1944 wurde Ilse Weber mit ihrem Sohn Tommy und „ihren“ Kindern des Krankenhauses in den Gaskammern von Auschwitz ermordet. Nach der Darbietung folgt dann der Gang zum Holocaust-Mahnmal an der Parkstraße.