Neues Programm und neues Konzept
Der Fresche Keller, die beliebte Kleinkunstbühne vonDorothee Arden und Michael Glebocki, ist mit neuem Konzept wieder da, verzichtet auf „feste Mauern“ und hat verschiedene Spielstätten gebucht. Nach dem „Schicksalsschlag Hochwasser“ 2014 in Wallernhausen, der auch die Sommerspielstätte Alter Dorfladen hart getroffen hatte, gab es erst einmal Pause.
Fresche Keller mobil
Die Pause haben viele Besucher bedauert. Seit der Übernahme der Kleinkunstbühne in der alten Ortenberger Backstube im Jahr 2002 hatten Arden und Glebocki Kabarett, Musik, Heiter-Nachdenklich-Satirisches in allen Facetten organisiert: hinreißende Musiker wie Pippo Polina, Quadro Nuevo, Chansonzauberinnen wie Nanette Scriba oder Tina Teubner kamen. Dazu Profilierte des Kabaretts: der „Hirnschrittmacher“ HG.Butzko, Christian Überschall, Moritz Stoepel, Ulrich Michael Heissig mit seinem „Sorella non Grata“-Programm, der „Familie Hesselbach“-Wiedergänger Jo van Nelsen, das junge „Erste deutsche Zwangsensemble“ mit Matthias Tretter, Philipp Weber und Claus von Wagner, aber auch Rezitatoren wie Oliver Steller. Spötter schlugen lange Zeit den Fresche Keller-Betreibern vor, das Ausverkauft-Schild doch gleich an die Hauswand zu dübeln.
Nun haben Glebocki und Arden, hauptberuflich im Kulturmanagement tätig, beschlossen, ihre schöpferische Kleinkunstpause zu beenden, auch wenn der Ortenberger Fresche Keller als Spielstätte nicht mehr zur Verfügung steht. „Fresche Keller mobil“ ist das Motto.
Ein Herrenabend
Am Donnerstag, 6. April kommen „Quadro Nuevo“ um 20 Uhr in das Ortenberger Bürgerhaus(Einlass ab 19 Uhr). „Tango! Ein Herrenabend“ nennen „Quadro Nuevo“ ihr Programm – zwar ohne Evelyn Huber, aber mit dem „Neuen,“ dem Pianisten Chris Gall. Bei einem wochenlangen Aufenthalt im sommerlichen Buenos Aires haben sie sich Extrazeit für das genommen, was sie seit 20 Jahren beschäftigt: die Suche nach der Seele des Tango. Begegnungen mit Tänzern, berühmten Tangueros, verrückten Straßenpoeten – all das ist in das Programm eingeflossen.
Mit seinen Markenzeichen Stimm- und Wortgewalt kommt am Donnerstag, 1. Juni, um 20 Uhr Jochen Malmsheimer in das Bürgerhaus Ortenberg (Einlass ab19 Uhr). Das Programm „Dogensuppe Herzogin – Ein Austopf mit Einlage“ ist angesagt. Malmsheimers Zielrichtung ist eindeutig: er hat genug von der „Idiotenkonzentration, Sackgesichtsüberfülle und Kackbratzendurchseuchung“ in diesem unserem Land. Unmissverständlich ist sein geplantes Vorgehen: „Ich bin bereit, mich diesem geradezu enzephalen Unsinn gegürtet mit dem Schwert der Poesie, gewandet in die lange Unterhose tröstenden Mutterwitzes und weiterhin unter Verzicht auf jegliche Pantomime in den Weg zu stellen.“ So hat sich der ehemalige Hausmeister von „Neues aus der Anstalt“ in einen Don Quichotte II verwandelt, allerdings weitaus treffsicherer und spitzzüngiger als sein Vorläufer aus La Mancha. Dieser Abend gehört in die Reihe „Kabarettigkeiten“, die von der Sparkasse Oberhessen gefördert wird.
Gegendarstellung
„Kabarettigkeiten“ machen auch den Auftritt von Max Uthoff am Freitag, 8.Dezember um 20 Uhr in der Willi Zinnkann-Halle Büdingen möglich (Einlass ab 19.30). „Gegendarstellung“ heißt sein neues Programm – mit Juristischem hatte er als Anwalt von „Neues aus der Anstalt“ genug zu tun und ist auch jetzt zusammen mit Claus von Wagner Gastgeber der Nachfolgesendung „Die Anstalt“. „Menschen, die in Schubladen denken, fühlen sich schon halb aufgeräumt“ ist seine Beobachtung – er selber hat damit nichts im Sinn. Als „Träger des Breiten Kreuzes“ und des Ordens „Pour la verité“ richtet er den Scheinwerfer seiner Rhetorik auf Unter den Tisch-Gekehrtes der Republik, etwa auf Hartz IV als Fortsetzung von „Stirb langsam III“. Und wenn an diesem Abend markante deutsche Politiker in Uthoffs Fokus geraten? Dann gilt sein Motto „Die Sprache ist die Waffe des Pazifisten“.
Und noch eine kleine Vorschau auf den 3. Adventssonntag 17. Dezember: Dann spielen „Quadro Nuevo“ um 15 und um 19 Uhr in der Johanniskirche Frankfurt-Bornheim Bekanntes wie auch selten Gehörtes aus der Weihnachtszeit, auf jeden Fall eine sehr persönliche Auswahl.
Internet-Kartenreservierung unterfreschekeller.de, per E-Mail: karten@freschekeller.de oder per Kartentelefon (06043/9840121)
Karten für die beiden Ortenberger Termine gibt es auch im Kompetenzzentrum Ortenberg der Sparkasse Oberhessen