Thüringen kein Einzelfall
Die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten von Thüringen hat Parallelen im Wetteraukreis. 2016 wurde Wolfgang Patzak (FDP) wahrsscheinlich mit Stimmen der AfD und der NPD in den Kreisausschuss gewählt. „Auch er hat damals diese Wahl angenommen – ähnlich wie heute Herr Kemmerich in Thüringen. Wir haben das damals schon als Pakt mit den Rechtsextremen kritisiert. Bis heute spricht der Wetterauer AfD-Landtagsabgeordneter und reisvorsitzender Lichert, ehemals Mitglied der FDP, von einem ‚sehr guten Kontakt‘ zu seiner ehemaligen Partei“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Wetterauer Kreistag Michael Rückl.Unterhöhlung der Demokratie
Der Wetteraukreis ist ein Tummelfeld rechtesxtremer Organisation und Personen. Die Wahl eines NPD-Funktionärs zum Ortsvorsteher in Altenstadt sorgte bundesweit für Aufsehen. Rückl: „Demokraten sollten wissen, wo die Grenzen sind, wie weit sie gehen können und wo die Unterhöhlung der Demokratie anfängt. Das hat Patzak 2016 missachtet, das hat Kemmerich in Thüringen missachtet.“
Auch die Wetterauer FDP solle Kemmerich zum Rücktritt auffordern, verlangt Rückl. „Die Protagonisten der Wetterauer FDP, ihr Bundestagsabgeordneten Peter Heidt und ihr Landtagsabgeordneter Jörg-Uwe Hahn, sind unsere Kollegen im Kreistag. Von ihnen erwarten wir jetzt, dass sie in ihrer Partei für Besinnung und eine Abkehr vom Kurs der klammheimlichen Unterstützung durch die AfD eintreten“, erklärt der Fraktionschef der Grünen.