Ein Toter mehr in der Wetterau
Auch der Wetteraukreis gehört nun zu den Regionen mit mehr als 35 Corona-Infizierten binnen einer Woche pro 100 000 Einwohner. Damit treten neue Beschränkungen in Kraft. Am 20. Oktober meldete das Gesundheitsamt 19 zusätzliche Infizierte. Ein Mensch ist mit dem Coronavirus gestorben. Er war unter 70 Jahre alt und hatte keine Vorerkrankungen.Coronavirus erzwingt Kontaktsperren
„Wir sind zwar der Entwicklung der meisten Landkreise noch hinterher, haben jetzt aber auch die nächste Schwelle von 35 Neuinfektionen binnen sieben Tagen überschritten. Damit werden Einschränkungen nötig, um die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen.“ Das kündigte Landrat Jan Weckler am Dienstag an. Binnen eines Tages haben sich 19 Menschen mit dem Virus infiziert. Die Inzidenz stieg auf 36,6. Die Neuinfektionen wurden aus Bad Nauheim (1), Bad Vilbel (5), Butzbach (1), Friedberg (2), Karben (6), Niddatal (1), Ortenberg (1), Rockenberg (1) und Wöllstadt (1) gemeldet. In stationärer Behandlungwaren am 20. Oktober 16 Menschen. Zwei Personen liegen auf der Intensivstation.

Bislang sind mit der Corona-Infektion 15 Menschen im Wetteraukreis gestorben. Am 19. Oktober starb ein Mensch aus der Wetterau an den folgen der Infektion. Er war noch keine 70 Jahre alt und hatte keine Vorerkrankungen, so Landrat Weckler. „Wir beobachten, dass die Zahl der Erkrankungen unter älteren Menschen wieder zunimmt. Da diese häufiger einen schweren Verlauf durch COVID-19 aufweisen, steigt ebenso die Anzahl an schweren Fällen und auch von Todesfällen. Es bleibe notwendig, die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzu halten, Innenräumezu lüften und eine Mund-Nasen-Bedeckungzu tragen. „Kontakte sollten reduziert werden und Feiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis beschränkt bleiben oder vielleicht einfach verschoben werden“, so Weckler.
Private Feiern nur noch bis 15 Personen
Weil die Inzidenzschwelle von 35 nun überschritten ist, erließ die Kreisverwaltung eine Allgemeinverfügung in Kraft mit Empfehlungen zur Besuchsbegrenzung von Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen sowie von Sportveranstaltungen, der Beschränkung von privaten Feiern und der Maskenpflicht auch während des Unterrichts in den weiterführenden Schulen. Wer Angehörige in Kliniken oder im Heim besuchen will, soll demnach maximal zwei- bis dreimal pro Woche kommen. In den Schulen ist ab der 5. Jahrgangsstufe auch im Unterricht eine Mund-Nasen-Bedeckung obligatorisch, wenn man weniger als 1,5 Meter voneinander entfernt ist.
Für Feiern gilt: In gemieteten oder öffentlichen Räumen dürfen sich nur noch maximal 25 Personen treffen. In Wohnungen und privaten Räumen sind Feiern bis maximal 15 Personen „dringend empfohlen. Bei Veranstaltungen dürfen sich nicht mehr als 150 Menschen treffen. Alle Sportveranstaltungen müssen ohne Publikum stattfinden. Trainings- und Wettkampfbetrieb des Spitzen- und Profisports darf nur ohne Zuschauer stattfinden.
Striktere Regeln im Hochtaunus
In den Landkreisen um die Wetterau herum steht nur der Vogelsbergkreis mit einer Corona-Inzidenz von 28 besser da. Höher sind die Infektionsraten im Main-Kinzigkreis (55), im kreis Gießen (54) und im Hochtaunuskreis. Dort will Landrat Ulrich Krebs bei Feiern im privaten und öffentlichen Raum nicht mehr zehn Teilnehmer aus zwei Haushalten dulden. Öffentliche Veranstaltungen werden auf 100 Teilnehmer beschränkt. Zwischen 23 und 6 Uhr darf kein Alkohol verkauft oder ausgeschenkt werden.