Corona in der Wetterau

Allein in Friedberg 29 Infizierte

Auch in der zweiten Woche des Lockdown-Light flacht die Kurve der Corona-Infektionen im Wetteraukreis nicht ab. Über das erste November-Wochenende 2020 gab es 174 neue Infektionsmeldungen, berichtet das Gesundheitsamt des Kreises. Und schildert, wie man bei einem Corona-Verdacht zu einem Test kommt.

Corona in der Wetterau

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachgewiesenen Fälle von Corona-Infektionen im Wetteraukreis liegt am Montag, 9. November 2020 bei 1769 – das sind 174 mehr als am vergangenen Freitag.

Die Neuinfektionen wurden gemeldet aus Altenstadt (5), Bad Nauheim (11), Bad Vilbel (28), Büdingen (14), Butzbach (19), Echzell (4), Florstadt (5), Friedberg (29), Karben (12), Kefenrod (4), Limeshain (2), Nidda (5), Niddatal (5), Ober Mörlen (2), Ortenberg (1), Reichelsheim (4), Rockenberg (7), Rosbach (10), Wölfersheim (5) und Wöllstadt (2).

In stationärer Behandlung aufgrund der Corona-Infektion befinden sich 60 Menschen (55). 15 Personen (11) werden intensivmedizinisch behandelt. Am Wochenende erlag eine 95-jährige Frau den Folgen der Infektion. Damit sind mit der Corona-Infektion mittlerweile 17 Menschen im Wetteraukreis gestorben.

Nur zwei Betten mit Beatmung noch frei

Die Covid-Bettenkapazität in den Wetterauer Kliniken umfasst aktuell insgesamt 87 Betten. Dazu gehören nach Angaben der Kreisverwaltung 63 Normalbetten, vier Intensivbetten ohne Beatmung und 20 Intensivbetten mit Beatmung. Von diesen 87 Betten sind 29 frei, zwei davon mit Beatmungsmöglichkeit. Zu berücksichtigen ist, dass Patientinnen und Patienten aus dem Wetteraukreis in anderen Landkreisen versorgt werden und dass Patientinnen und Patienten aus anderen Landkreisen wiederum in der Wetterau versorgt werden.

Zieht man von der Gesamtzahl der Infizierten die Zahl der genesenen Menschen und die an oder mit Covid-19 Verstorbenen ab, gibt es aktuell im Wetteraukreis 938 mit Corona infizierte Menschen. Sie befinden sich alle in häuslicher oder klinischer Quarantäne. Die Inzidenz für den Wetteraukreis liegt bei knapp 117 Neuinfektionen pro Woche und 100000 Einwohner.

Pro Woche sind 2000 Kontakte zu recherchieren

„Wir rechnen mit sechs bis acht Kontaktpersonen pro Infiziertem“, sagt der Wetterauer Landrat Jan Weckler. Bei mehr als 300 Infizierten pro Woche im Wetteraukreis bedeute das mehr als 2000 Kontakte, die alle angerufen und teilweise aufwändig und ausführlich informiert werden müssten, zum Teil erschwert durch Sprachschwierigkeiten. Riesige Datenmengen müssen dabei erfasst und dokumentiert werden – “ Das ist schon eine Ausnahmesituation“. Man könne bis zu 80 Kreisbedienstete aus diversen Abteilungen bei der Kontaktnachverfolgung einsetzen. Deshalb sollen bislang keine Bundeswehrsoldaten in Friedberg an die Telefone gehen.

Ab sofort gilt in der Wetterau eine automatische Quarantäne für alle Personen, die mit einer positiv getesteten Person im Hausstand leben. Dadurch muss nicht mehr für jeden Einzelnen eine eigene Verfügung verschickt werden.

Mit einem Code ins Testzentrum

In Alten- und Pflegeheimen ist es laut Landrat Weckler zu mehreren Corona-Infektionen gekommen. Das sei für die Betroffenen sehr gefährlich. In solchen Häusern teste das Gesundheitsamt selbst. Wer bei sich selbst mögliche Corona-Symptome bemerkt, kann zum Testzentrum nach Reichelsheim farhen. Dafür muss man sich vom Hausarzt telefonisch nach Schilderung der Symptome einen vierstelligen Codeund und einen Termin für Reichelsheim geben lassen. Im Testzentrum gibt es so viel Platz, dass sich die Besucher aus dem Wege gehen können. Das Ergebnis des Tests wird per SMS auf das Smartphone oder Handy übermittelt. Außerdem gibt es Hausärzte, die selbst testen.

Das tägliche Bulletin zu Corona wird auf der Seite des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration veröffentlicht:

https://soziales.hessen.de/gesundheit/corona-hessen/taegliche-uebersicht-der-bestaetigten-sars-cov-2-faelle

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