Spenden dringend erwünscht
Frauen, Arbeit Bildung (FAB) hat dem Frauenhaus Wetterau einen Scheck in Höhe von 500 Euro überreicht. Das Frauenhaus kann das Geld gut brauchen, den während der Coronapandemie ist die häusliche Gewalt stark angestiegen.Auf Unterstützung angewiesen
Die FAB ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Friedberg, die sich insbesondere für die Rechte vonFrauen einsetzt. , hat am Montag, 29. Juni 2020, dem Frauenhaus Wetterau einen Scheck in Höhe von 500 Euro überreicht. Karin Frech, Geschäftsführerin der FAB gGmbH, übergab den Scheck an Ulla Becker, Vorstandsfrau von „Frauen helfen Frauen Wetterau e.V.“, dem Trägerverein des Frauenhauses sowie der angeschlossenen Beratungs‐ und Interventionsstelle. „Wir sind froh, dass wir das Frauenhaus Wetterau mit einer Spende unterstützen können. Es ist uns ein großes Anliegen Frauen und Kindern die Möglichkeit für ein selbstbestimmtes Leben und Lernen zu ermöglichen und ihnen die dafür notwendige technische Ausstattung wie Laptop oder Tablet an die Hand zu geben. Mit unserer Spende kann das Frauenhaus ihren bestehenden Technik‐Pool sicherlich erweitern“, sagte Karin Frech.
„Wir freuen uns wirklich sehr, dass die FAB unser Frauenhaus unterstützt. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist unsere Arbeit wichtiger denn je. Daher sind wir umso mehr auf Unterstützung angewiesen“, sagte Ulla Becker. In Folge der Corona‐Pandemie und des angeordneten Lockdowns sei die Nachfrage nach freien Plätzen im Frauenhaus zunächst zwar gesunken, gleichzeitig hätten die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses in den letzten Monaten jedoch einen starken Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt beobachten. „Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit, Sorge um die Zukunft oder vor einer möglichen Erkrankung und das konstante Beisammensein in der Wohnung sorgte in vielen Familien für Frustration – diese hat sich schließlich immer häufiger in Gewalt entladen“, erklärte Illona Geupel, Leiterin des Frauenhauses Wetterau sowie der Beratungs‐ und Interventionsstelle. „Viele Frauen hatten in dieser Zeit keine Möglichkeit sich Hilfe zu suchen, da die gesamte Familie permanent zu Hause war. Nach etwa drei Wochen stieg die Zahl der Kontaktaufnahmen dann wieder merklich an“, berichtet sie.
Derzeit 32 Plätze
Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses erhielten vermehrt Kontaktaufnahmen per E‐Mail, da diese schnell und diskret per Handy abzusetzen sind. In Folge dessen wurden zusätzliche Plätze im Frauenhaus benötigt, sodass auf eigene Kosten neue Räumlichkeiten für acht weitere hilfesuchende Frauen und ihre Kinder angemietet wurden. Somit können derzeit 32 Plätze angeboten werden – dies gilt vorerst bis 31.12.2020. „Wir stemmen das erhöhte Aufkommen und die wachsenden Herausforderungen bei gleichbleibendem Personal. Unsere Mitarbeiterinnen verzichten aktuell auf ihren Urlaub, um der großen Nachfrage gerecht werden zu können und die Rufbereitschaft Tag und Nacht am Laufen zu halten. Mithilfe von Spenden waren wir glücklicherweise in der Lage, das Personal mit studentischen Hilfskräften aufzustocken“, sagt Geupel. Diese seien für die Mitarbeiterinnen eine große Entlastung und ergänzten das bestehende Team insbesondere im Bereich Schulungs‐ und Betreuungsbedarf der 17 Kinder, die aktuell im Frauenhaus leben. Fehlender Präsenzunterricht zwinge sowohl die Schulkinder als auch die Frauen, von denen über 50 Prozent einen Migrationshintergrund besitzen und notwendige Sprachkurse absolvieren müssen, zu digitalem Lernen. Dies stellt das Frauenhaus ebenfalls vor finanzielle Schwierigkeiten, da die technischen Mittel wie Laptops oder Tablets nicht ausreichend vorhanden sind. Über eigene Computer verfügen die wenigsten, diese werden bei einer Flucht zurückgelassen.
„Die Grenzen der Belastbarkeit unseres Teams sowie die finanziellen Mittel sind erschöpf. Zwar sind wir bemüht einen Technik‐Pool aufzubauen, sodass sich Frauen Laptops oder Tablets stundenweise ausleihen können. Doch davon haben wir schlichtweg zu wenig“, sagt Becker.
Das Frauenhaus Wetterau freut sich über projektbezogene Spenden, Zeit‐ und Geldspenden. Der Bedarf kann unter Telefon 06031‐15353 erfragt werden. Weitere Informationen unter frauenhaus‐wetterau.de.
Spendenkonto: Frauen helfen Frauen Wetterau e.V., Sparkasse Oberhessen, IBAN DE80 5185 0079 0030 0080 06
Titelbild: Ulla Becker, Vorstandsfrau von „Frauen helfen Frauen Wetterau e.V.“ erhält den Spendenscheck von Karin Frech, Geschäftsführerin der FAB gGmbH und Vicky Chapman Mitglied im Vorstand des FAB e.V. (Foto: FAB)