Winziges Tier springt gewaltig weit
Die Zebraspringspinne kann bis zum zwanzigfachen ihrer eigenen Körperlänge springen. Diese schier unglaubliche Leistung wird von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Gießen beschrieben, die diese Art als Tier des Monats Februar 2021 vorstellt.Gemustert wie ein Zebra, springt wie eine Raubkatze – und das auch im Landkreis Gießen. Aber keine Angst: das Gift der Zebraspringspinne ist für den Menschen ungefährlich. Jetzt, wo die Tage wieder wärmer werden, zieht es nicht nur die Menschen nach draußen, schreiben die amtlichen Naturschützer.
Auch in Deutschland häufig
Die Zebraspringspinne ist eine heimische Tierart, die zwar häufig vorkommt, aber schnell übersehen wird – und dabei hat sie einiges zu bieten. Sie kommt in weiten Teilen Europas, in manchen Gebieten Nordamerikas sowie im Osten Asiens vor. In Deutschland ist sie fast überall sehr verbreitet. Ursprünglich lebt sie auf steinigem Trockenrasen, doch in der Nähe des Menschen ist sie meist auf Mauern und Zäunen zu finden, in Bereichen, die besonders warm und sonnig sind.
Sie kann dreidimensional sehen
Ihr Aussehen zeichnet sich zum einen durch die einem Zebra ähnelnden schwarz-weißen Streifen aus, welche durch helle und dunkle Schuppenhaare hervorgerufen werden. Zum anderen fallen bei genauerem Hinsehen ihre Augen auf.
Sie besitzt zwei große Frontaugen, zwei weitere Augen, die nach vorne gerichtet sind, sowie vier Augen, die sich an den Seiten befinden. Mit ihren insgesamt acht Augen kann sie farbig und dreidimensional sehen und dank der Anordnung ihrer Augen kann sie auch von hinten Bewegungen wahrnehmen. In ihrer unmittelbaren Umgebung sieht die vier bis sieben Millimeter große Spinne sogar besser als der Mensch.
Faden als „Sicherheitsleine“
Auf Beutejagd kommt die besondere Sprungtechnik der Spinne zum Einsatz. Sie baut keine Fangnetze, sondern ist ein aktiver Jäger. Während der Jagd pirscht sie sich an ihre Beute heran und springt die letzten Zentimeter treffsicher. Zu ihrer Absicherung befestigt sie an der Absprungstelle einen Faden am Boden, der ihr als „Sicherheitsleine“ dient.
Falls ein Sprung ausnahmsweise daneben gehen sollte, kann sie so wieder an ihren Ausgangspunkt zurückkehren. Ihre Beute besteht zum Beispiel aus Fliegen, Käfern oder Stechmücken, die mit einem Giftbiss getötet werden. Für Menschen ist das Gift jedoch ungefährlich, das Gleiche gilt auch für Hunde und Katzen.
Interessant auch für Botaniker
Das Strecken ihrer Beine zum Sprung erfolgt durch eine Erhöhung des Hämolymphdrucks. Besonders für Bioniker ist die Erforschung der Sprungtechnik von Interesse, um möglicherweise die Technik von hydraulischen Anlagen zu verbessern. Soweit der Pressetext des Landkreises Gießen.
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Nabu (Naturschutzbund Deutschland) schreibt auf seiner Homepage: „Aus Sicht des Menschen ist die Zebraspringspinne ein sehr nützlicher Räuber, denn sie erbeutet mit ihrer Sprungtechnik Fliegen, Käfer und sogar Stechmücken.“