Windkraft

Kapazität steigt um 50 Prozent

Im Jahr 2024 hat das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt im Südteil von Hessen neue Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von 281,4 Megawatt (MW) genehmigt. Dies entspricht der Hälfte der Leistung der betriebenen Anlagen zum Jahresbeginn 2024 (561 MW). Insgesamt genehmigte die Behörde nach eigenen Angaben 45 Anlagen. Sie übertraf damit ihre bisherige Höchstmarke aus dem Jahr 2016: Die 43 damals genehmigten Anlagen hatten mit 135,95 MW jedoch nur knapp die Hälfte der 2024 genehmigten Leistung.

Mehr Windkraft für Hessen

Die durchschnittliche Verfahrensdauer betrug laut RP für die 2024 genehmigten Anlagen knapp 14 Monate ab Antragstellung und fünf Monate ab dem Vorliegen vollständiger Antragsunterlagen. Bei gleichbleibenden Verfahrensdauern sei auf Basis der bereits eingereichten Anträge für das Jahr 2025 mit ähnlich hohen oder sogar weiter steigenden Genehmigungszahlen zu rechnen.

Eine Windkraftanlage über blühendem Raps bei Stammheim im Wetteraukreis. Foto: Nissen

Wer eine Windkraftanlage mit mehr als 50 Metern Höhe errichten will, braucht eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz Die Anträge müssen in Hessen an das jeweilige Regierungspräsidium gerichtet werden – in Südhessen an das RP Darmstadt. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens beteiligt die Projektgruppe des RP bis zu 30 Fachbehörden, die das Vorhaben hinsichtlich ihrer jeweiligen Zuständigkeit prüfen, bevor sie genehmigt oder abgelehnt werden.

In Südhessen kamen 45 Anlagen in 2024 hinzu

Laut dem aktuellen Energiemonitoringbericht 2024 drehten sich Ende 2023 in ganz Hessen 1.181 Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von 2.519,7 Megawatt. Das entsprach 38,2 Prozent der installierten elektrischen Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen (sprich der maximalen elektrischen Leistung der Anlagen unter optimalen Bedingungen) – Platz 2 hinter Photovoltaik mit 56,5 Prozent.

Bei der tatsächlich ins Stromnetz eingespeisten Strommenge lag die Windenergie mit 5.882,8 Gigawattstunden sogar vorne. Die Rotoren lieferten laut RP  61,9 Prozent der durch erneuerbare Energieanlagen eingespeisten Strommenge in Hessen.

Aktuelle Daten zum Windausbau in Hessen gibt es auf der Seite des Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie.

So sieht die Karte der geplanten und existierenden Windkraftanlagen für Hessen auf der Seite windrosen.hessen.de aus. Für Details kann man in sie hinein zoomen. Repro: Nissen

Eine Übersicht aller Windenergieanlagen in Hessen gibt es auf der Webseite : https://windrosen.hessen.de . Dort sind auf der dititalen Karte auch zahlreiche Symbole für die noch im Genehmigungsverfahren steckenden Anlagen zu sehen. Beispielsweise fünf sind fünf Masten bei Karben- Petterweil eingezeichnet, zwei weitere am südlichsten Zipfel der Friedberger Gemarkung. Auf dem westlichsten Taunus-Höhenzug am Winterstein sind sogar 14 Anlagen geplant. Sie sollen ab 2028 in Betrieb gehen.

Beim Blick auf ganz Hessen finden sich die meisten existierenden und geplanten Windkraftanlagen eher im nördlichen und östlichen Teil – besonders zwischen Gießen und Lauterbach. Nur sehr wenige Windanlagen stehen im Südwesten – in der Rheinebene und im Kreis Groß-Gerau.

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