Theater Altes Hallenbad

Bund gibt Millionenzuschuss

Der Umbau des Alten Hallenbades in Friedberg zu einem Theater ist nun gesichert. Die Bundesbauverwaltung hat ihren schon 2019 angekündigten Zuschuss über 1,45 Millionen Euro für den fünften und letzten Bauabschnitt verbindlich zugesagt. Das melden der Friedberger Bürgermeister Dirk Antkowiak und Uli Lang, Initiator des Theaters Altes Hallenbad.

Diverse Verzögerungen

Schon seit 2013 wird im und am denkmalgeschützten Jugendstilbau gearbeitet. Es gab diverse Verzögerungen – zuletzt auch wegen der Corona-Pandemie. Doch nun stehen allein bis Jahresende 1,3 Millionen Euro für den Umbau bereit. Jeweils eine weitere Million sind für 2022 und 2023 bewilligt. „Wir können und wollen jetzt Tempo machen“, sagt Lang. Ende 2023 soll und muss (laut Förderauflagen) das Kulturhaus an der Haagstraße fertig sein.

Das Hallenbad entstand 1909 mit Spendengeldern aus der Friedberger Bürgerschaft. Bis 1980 lernten Generationen von Wetterauern dort das Schwimmen. Danach fiel das Bad in einen Dornröschenschlaf. Hundert Jahre nach dem Bau bekam ein gemeinnütziger Förderverein die Schlüssel, übernahm das Bad in Erbpacht, organisierte das erste Kulturprogramm und plante in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalschutz den behutsamen Umbau. Inzwischen ist das Dach erneuert, eine Heizung installiert, befindet sich ein moderner Sanitärtrakt im Keller. Aktuell läuft der Umbau der früheren Wannenbäder in eine Theaterbar und ein großes Foyer an der östlichen Schmalseite des ehemaligen Schwimmsaales. Es wird laut Uli Lang Ende März fertig sein und kann dann auch für kleinere Veranstaltungen genutzt werden.

Bislang 3,2 Millionen investiert

Bis jetzt kostete der Umbau rund 3,2 Millionen Euro, finanziert von staatlichen Stellen, von den Mitgliedern, von zahlreichen Sponsoren und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Bis Ende 2023 fließen weitere 3,3 Millionen Euro. Nach intensiver Diskussion bewilligten die Stadtverordneten im Herbst 2019 einen städtischen Anteil von 1,85 Millionen Euro, um den daran gekoppelten Bundeszuschuss zu erhalten. Die Politiker machten es sich dabei nicht leicht; es gab konkurrierende Projekte und zeitraubende Abstimmungen. Am Ende setzte sich die Einsicht durch, dass die Kreisstadt für wenig Geld am Ende ein komplettes Theater bekommt, das durch den ehrenamtlichen Betrieb nur einen geringen städtischen Zuschuss braucht. Die 1,85 Millionen Euro aus der Stadtkasse zahlen die Theaterbetreiber dadurch zurück, dass sie in den nächsten achtzehn Jahren die Bauunterhaltungskosten weitgehend selber tragen.

Nun sollen mit Hochdruck die Detailpläne entstehen, die Ausschreibungen und Auftragsvergaben stattfinden. Im Laufe dieses Jahres sind zunächst Arbeiten geplant, die das Kulturprogramm im Saal weiter ermöglichen. Rückwärtige Fenster werden saniert, ebenso wird ein Aufzug eingebaut, der das ganze Haus barrierefrei macht. Die umlaufende Galerie im früheren Schwimmsaal wird so ertüchtigt, dass dort und im Saal nach der Corona-Zeit zusammen bis zu 350 Menschen sitzen können. Bislang waren es nur 150. Die großen halbrunden Fenster im Obergeschoss werden wieder geöffnet. Sie waren 1964 zum Teil zugemauert worden. Es folgt der Einbau moderner Bühnentechnik. Das Theater bekommt auch einen Materialraum, Büro und Besprechungszimmer. Zum Schluss entsteht an der östlichen Schmalseite zum mittelalterlichen Roten Turm hin ein Bistro, das bei Bedarf auch eine Außengastronomie übernehmen kann.

Über 50 Veranstaltungen im Jahr

Das Kulturprogramm mit jährlich über 50 Konzerten, Theater- und Kabarettabenden wird vom ehrenamtlichen „Kulturtaucher“-Team organisiert. Seit dem Corona-Ausbruch im März 2020 fielen etliche Veranstaltungen aus. Aktuell hofft man, dass der Kabarettist Martin Zingsheim am 26. Februar im Alten Hallenbad auftreten darf. Der

„Kanzlerchauffeur“ Michael Frowin soll am 6. März, die lebhafte Musikertruppe von Gankino Circus am 13. März an der Haagstraße 29 gastieren, am 19.03.ist eine Theateraufführung für junges Publikum mit dem Theater Marabu aus Bonn geplant. Auch Jo van Nelsen, das Reinhold Beckmann-Trio und Ulla Meinecke sind für 2021 nach Friedberg eingeladen. Sobald die Corona-Lage es zulässt, sind Eintrittskarten auf ticket-shop-friedberg.de zu haben. Während der Umbauten in der Saison 2022 wollen die Kulturmacher im Sommer auf das Freigelände am Theater und in andere Friedberger Spielorte ausweichen.

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